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Caro, gallant and adventurous, is one of two Australian sisters who have come to post-war England to seek their fortunes. Courted long and hopelessly by young scientist, Ted Tice, she is to find that love brings passion, sorrow, betrayal and finally hope. The milder Grace seeks fulfilment in an apparently happy marriage. But as the decades pass and the characters weave in and out of each other's lives, love, death and two slow-burning secrets wait in ambush for them.

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Produktbeschreibung
Caro, gallant and adventurous, is one of two Australian sisters who have come to post-war England to seek their fortunes. Courted long and hopelessly by young scientist, Ted Tice, she is to find that love brings passion, sorrow, betrayal and finally hope. The milder Grace seeks fulfilment in an apparently happy marriage. But as the decades pass and the characters weave in and out of each other's lives, love, death and two slow-burning secrets wait in ambush for them.

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Autorenporträt
Born in Sydney in 1931 to a Welsh father and Scottish mother. After the end of the Second World War her father joined the Foreign Service and was posted in Hong Kong and there at the age of sixteen, Shirley Hazzard began working for the British Combined Intelligence Services before the family moved to New Zealand. At twenty she moved to New York and there she worked for the United Nations throughout much of the 1950s, which included a posting to Naples, a city that became much loved by her. She married Francis Steegmuller, translator and biographer in 1963 and they divided their time between Italy and New York. They were introduced by Muriel Spark. Shirley Hazzard wrote three non-fiction books including a memoir of her friendship with Graham Greene, Greene on Capri. Her last novel, The Great Fire, won the 2003 National Book Award for fiction and the Miles Franklin Award, was shortlisted for The Women's Prize for Fiction (then called The Orange) and named a Book of the Year by The Economist. She died in 2016, aged eight-five.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.01.2018

Ferne Planeten
Gender-Trouble, 1940 und danach: Die australische Autorin Shirley Hazzard erzählt in ihrem erst jetzt
ins Deutsche übersetzten Roman „Transit der Venus“ von den Rissen in der patriarchalischen Welt
VON FRAUKE MEYER-GOSAU
Alles beginnt mit einem gigantischen Unwetter. „Bei Einbruch der Nacht würden die Schlagzeilen Verwüstung vermelden“ – so lautet der erste Satz in Shirley Hazzards 1980 zuerst erschienenem Roman „Transit der Venus“, und wir sehen im Folgenden den jungen Astronomen Edward Tice, wie er sich durch Regen und Sturm seinen Weg zum Haus des selbstgerechten, mithin einigermaßen beschränkten Sefton Thrale bahnt, dem er bei einem wissenschaftlichen Gutachten behilflich sein soll.
Es wird ein kurzer Landhaus-Aufenthalt mit jahrzehntelang anhaltenden Folgen werden, nicht nur für den aus armen Verhältnissen stammenden Tice, der trotz seines gesellschaftlichen Handicaps eine erfolgreiche Wissenschaftler-Karriere vor sich hat. Denn bei den Thrales sind bereits die wesentlichen Figuren des Buches versammelt: die in Australien geborenen, früh verwaisten Schwestern Caroline („Caro“) und Grace Bell, dazu Thrales Sohn Christian, ein karrieristischer Jung-Diplomat, den Grace in Kürze heiraten wird, sowie der angehende Dramatiker Paul Ivory, ein attraktiver Zyniker und Egomane. In ihn hat sich Caro ebenso Hals über Kopf verliebt wie Ted Tice sich in sie, und wie es scheint, hat Shirley Hazzard (1931-2016) mit diesem Ensemble bereits alles beisammen, was ein guter Gesellschaftsroman angelsächsischer Machart braucht: Liebe und Verfehlungen, den Kampf um gesellschaftlichen Aufstieg und die Selbstbehauptungs-Techniken der herrschenden Klasse (der Adel in seinem Dünkel wird hier in Gestalt von Pauls künftiger Ehefrau nur noch am Rande abgefertigt).
Doch der erste Eindruck täuscht. Denn hier geht es vor allem darum, was unter bestimmten gesellschaftlichen Bedingungen aus Frauen wird – oder eben auch nicht wird. Während Caro fest entschlossen ist, ökonomisch auf eigenen Füßen zu stehen (und sich nach ihrer ersten Verwaltungsprüfung des demütigenden sexistischen Verhaltens ihrer Vorgesetzten erwehren muss), während sie auf einem selbstbestimmten Sexualleben besteht (und sich in einer frühen Szene des Romans nackt neben ihrem Geliebten Paul am Fenster präsentiert, unten steht dessen Verlobte), setzt Grace ganz auf den traditionellen Weg: Heirat, Kinder, eine reputierliche, materiell abgesicherte Familie. Liebe spielt hier keine große Rolle.
Von den Vierzigern bis in die Siebziger hinein verfolgt Shirley Hazzard die Lebenswege ihrer beiden Protagonistinnen, und trotz aller Sympathie insbesondere für Caro bleibt sie doch eine kritische Beobachterin dieser Frauen – wie auch der Männer, mit denen diese es zu tun bekommen. So wird rasch deutlich, was für ein monströser Kerl der alsbald sehr erfolgreiche Bühnenautor Paul Ivory ist; am Ende wird sich seine ganze Ruchlosigkeit offenbaren, als er Caro auch noch einen Mord gesteht. Die Leiche hatte Ted Tice am Tage des Unwetters im Fluss treiben sehen. Er hatte den gesellschaftlich hochstehenden Täter jedoch nicht angezeigt.
Er selbst, der als arrivierter Wissenschaftler eine schöne Frau heiratet und eine äußerlich völlig intakte Familie gründet, bleibt lebenslang in Caro verliebt und steht all die Jahrzehnte über mit ihr im Kontakt, auch noch, nachdem sie den vermögenden, international engagierten Menschenrechtler Adam Vail geheiratet hat und mit diesem in New York lebt. Eine nicht ganz zufällige Wiederbegegnung von Ted und Caro nach Adams Tod in Stockholm bildet das so überraschende wie schockierende Finale des Romans.
Grace wiederum hatte sich inzwischen – einen Sommer lang wurde sie von ihrem Ehemann, wie von der Tradition vorgeschrieben, mit einer sympathischen Büro-Angestellten betrogen – in einen jüngeren Arzt verliebt. Doch will die Autorin auch ihr einen Bruch mit der Konvention nicht gönnen. Obwohl er ihre Liebe erwidert, sucht sich Angus Dance eine Stelle in einer anderen Stadt. Grace wird ihr Leben in gehobenen Kreisen, aber ohne eine erfüllte Liebe weiterführen müssen.
Sehr präzise und in lebendigen Dialogen erzählt Shirley Hazzard, die zu den bedeutendsten australischen Autorinnen der Nachkriegszeit zählt, mit großen Zeitsprüngen von gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen Frauen beginnen, nach Selbständigkeit zu streben und sich selbst mehr zuzutrauen als noch ihre Mütter es taten. Sie nehmen die Rechte, die immerhin schon auf dem Papier stehen, für sich auch in der Wirklichkeit in Anspruch. Die Hindernisse, auf die dieses Begehren nach Emanzipation nicht nur bei Männern stößt, sondern auch bei den Frauen selbst, stellen das zentrale dramaturgische Moment in diesem Zeitpanorama dar.
Schon der Titel des Romans deutet allerdings darauf, dass auch die Autorin selbst nicht eben voller Zuversicht auf die Entwicklung blickt. Nur viermal innerhalb von 243 Jahren schiebt sich die Venus vor die Sonne, stehen Sonne, Venus und Erde auf einer Höhe. In den Augen von Shirley Hazzard ist die Liebe ein Jahrhundert-Phänomen, und wer sie bei ihrem ersten Auftauchen in seinem Leben verpasst, wird ihrer nicht noch einmal ansichtig werden – so nämlich sind die Bewegungen der Planeten naturgesetzlich geregelt. An eine grundsätzliche Veränderung in den Bewegungsgesetzen der Geschlechter scheint Shirley Hazzard bei aller Schärfe des Blicks und all ihrer schlagenden Ironie nicht zu denken.
So führt ihr Roman in Verhältnisse zurück, deren transitorischen Charakter wir angesichts der #me too-Debatte gerade erleben. Das macht den Roman natürlich nicht weniger lesenswert, denn Hazzard ist eine fabelhafte Autorin, solange sie ihren Hang zu Substantivierungen und gewollt schrägen Charakterisierungen („matte Farben vergrämten, die Trostlosigkeit war ausgereift“) zügelt. Doch hat an solch unnötigen Lektüre-Erschwernissen leider auch die Übersetzung ihren Anteil, die zwischen stilistischen Übertreibungen und aktueller Alltagssprache nur selten einen tragenden Ton findet, dafür aber gelegentlich schieren Nonsens produziert: „Der ausgesetzte Wille während dieser Erfahrung hätte beinahe neue Unschuld hervorgerufen, wäre er selbst nicht so zutiefst gewollt gewesen …“
Dafür kann die zu Recht mit großen Literaturpreisen ausgezeichnete Shirley Hazzard nichts. Zwei weitere Romane von ihr, dazu Kurzgeschichten und interessante nicht-fiktionale Texte warten noch auf ihre Übertragung – es könnte eine Freude sein, sie zu lesen.
Ein Gesellschaftsroman und was
man dafür braucht: Liebe,
Verrat, Klassengegensätze
Die Emanzipation als Wunsch
und Verfehlung, der Männer
wegen, aber auch der Frauen
Nur viermal in 243 Jahren schiebt sich die Venus vor die Sonne. Konstellationen, aus denen sich wahre Liebe ergibt, sind nicht häufiger. Foto: Stan Honda / AFP
Shirley Hazzard: Transit der Venus. Roman. Aus dem Englischen von Yasemin Dinçer. Ullstein Verlag, Berlin 2017. 555 Seiten,
26 Euro. E-Book 20,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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'Shirley Hazzard. For me the greatest living writer on goodness and love . . . THE TRANSIT OF VENUS, was described to me by a man who knows as "the greatest novel written in the past 100 years". Having read it, I can see his point. Shirley Hazzard, the quiet, playful, lovestruck artist of love, goodness and death in the 20th century. Bryan Appleyard