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Like his novel, Snow Falling On Cedars, for which he received the PEN/Faulkner Award, Guterson's beautifully observed and emotionally piercing short stories are set largely in the Pacific Northwest. In these vast landscapes, hunting, fishing, and sports are the givens of men's lives. With prose that stings like the scent of gunpowder, this is a collection of power.

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Produktbeschreibung
Like his novel, Snow Falling On Cedars, for which he received the PEN/Faulkner Award, Guterson's beautifully observed and emotionally piercing short stories are set largely in the Pacific Northwest. In these vast landscapes, hunting, fishing, and sports are the givens of men's lives. With prose that stings like the scent of gunpowder, this is a collection of power.

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Autorenporträt
DAVID GUTERSON is the author of a collection of short stories, The Country Ahead of Us, the Country Behind; Family Matters: Why Homeschooling Makes Sense; Snow Falling on Cedars, which won the 1995 PEN/Faulkner Award, the Pacific Northwest Bookseller Association Award, and was an international bestseller; and the national bestseller East of the Mountains.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.05.1997

Engel im Schnee
David Guterson und die Liebe zur Wildnis Von Christoph Bartmann

Etliche Jahre vor David Gutersons Erfolgsroman "Schnee, der auf Zedern fällt" sind diese Kurzgeschichten entstanden und bereits 1989 in den Vereinigten Staaten erschienen. In ihnen erinnern sich amerikanische Männer an lang vergangene Tage, in denen sie jung waren und auch da schon nicht besonders glücklich. Zwar ist ihre Heimat der pazifische Nordwesten, zwar heißen ihre Hobbys in der Regel "Holzarbeiten, Jagen, Autos", doch irgendwann haben diese Freizeit-Lederstrümpfe ihre Unschuld verloren. Allesamt tragen sie an einer Bürde.

Sie hassen sich selbst oder ihre Eltern, sie haben in Vietnam jemanden getötet oder auch nur in Seattle mit einem rüden Foul den Traum von einer Basketballkarriere zerstört. Gutersons Figuren haben diese Seelenbürden auch im Naturpark in ihrem Gepäck. Ihre Liebe zur Wildnis ist die von Stadtmenschen. Aus dem Wald hallt ihnen entgegen, was sie vorher in ihn hineingerufen haben. Mit der Einsamkeit draußen korrespondiert eine Einsamkeit in den Personen. Es ist die Einsamkeit, so lautet der letzte Satz des Buches, "von Jungen, die Angst vor dem Tod und vor dem Erwachsenwerden haben". In der Erzählung "Der Tag der Mondlandung" sagt der Ich-Erzähler vom Geräusch der Pazifikwellen: "Es war der Ton meines verfließenden Lebens."

Immer wieder ziehen in Gutersons Geschichten kleine Anlässe schwere atmosphärische Trübungen nach sich. In der Erzählung "Drei Jäger" werden zwei halbwüchsige Brüder im Gebirge von einem angetrunkenen Desperado mit einer Schrotflinte bedroht. Zu Hause berichtet der Ältere der Brüder seiner Mutter von dem Vorfall. Genauso, erzählt daraufhin die Mutter mit "Augen wie Stahl", habe sie einmal ihr Mann bedroht: "Er hat das Gewehr auf mich gerichtet. Betrunken und heldenhaft und heim aus den Bergen."

In einer anderen Erzählung, "Arcturus", erkennt Carl James, ein älterer Campingtourist aus Seattle, im Supermarkt am Flußufer einen Kumpel aus der Jugendzeit wieder. "Alt, verrottet und faulig", wie dieser Floyd ihm nun vorkommt, sieht er lieber davon ab, ihn anzusprechen. Doch "fast widerwillig" beginnt er nun, sich zu erinnern - an gemeinsame Touren, die Floyd und er als junge Männer mit Hilfe zweier aufgepumpter Autoreifen und einiger Flaschen Bier den Little Nelson River hinab unternommen haben. Die Erinnerung an die Flußfahrt gerät zwangsläufig zur - deprimierenden - Lebensbilanz.

Überhaupt die Frauen bei Guterson: Meistens durchschauen sie ihre Abenteuer-Männer ja auf den ersten Blick. Da Frauen aber bei der Stockentenjagd einfach nichts verloren haben, kommen sie in den meisten Geschichten nur am Rande vor. Etwa in der Erzählung "Schnee-Engel". Darin sitzt John, ein Enddreißiger, am Heiligabend mit Ehefrau, Schwester und Schwager gemütlich plaudernd am Kamin, als seine Frau auf einmal von ihm wissen will, ob er jemals mit einer Prostituierten geschlafen habe. "Also habe ich den dreien die ganze Sache erzählt", berichtet John, "und das war ein Fehler." Dabei ist die ganze Sache eigentlich nur eine halbe gewesen.

Sie hat sich zugetragen, als John sechzehn war. Mit Eltern und Schwester ist er auf ein Urlaubswochenende nach Las Vegas gefahren. Verbissen dreht John seine Schwimmrunden im Motel-Pool, als vor ihm ein Zimmerschlüssel im Wasser treibt. In Zimmer 201, so erklärt der dicke Mann, dem der Schlüssel gehört, warte auf John ein Mädchen, eine "Bombe". Einen Tag lang führt John seine "undefinierbare Erregung" in Las Vegas spazieren, dann nimmt er Kurs auf Zimmer 201. Dort erwarten ihn ein dünnes Mädchen und ein dicker Mann: "Er guckt gerne zu", erklärt die Prostituierte. John möge sich schon mal "entspannen". In diesem Moment hat John angeblich die Flucht ergriffen. Nachts im Schlafzimmer muß er sich deshalb von Cora, seiner Frau, als Lügner beschimpfen lassen. Routiniert redet er sich heraus. Am nächsten Morgen scheint alles wieder ins Lot gebracht. Schnee ist auf Fichten gefallen, die Kinder spielen "Schnee-Engel". Wenig später ist Cora fort. Es habe noch andere "Sachen", eine "ganze Kette von Dingen" gegeben, resümiert der Ich-Erzähler am Ende knapp, ohne von diesen Dingen zu erzählen.

Was Guterson in seinen Kurzgeschichten nicht hervorrufen kann oder will, ist das Klima urbaner Beklemmung, wie es etwa in Raymond Carvers Kurzgeschichten "Short Cuts" gerade die Exkurse in die stadtnahe Natur erzeugen. Im Vergleich erscheint Guterson als Idylliker. Die "moralischen Ungewißheiten unserer Zeit", von denen die "New York Times Book Review" Guterson handeln sieht: Es sind ungefähr dieselben wie zur Zeit Adalbert Stifters - wobei Stifter fraglos der kühnere Erzähler ist. Aber wer könnte mit Sicherheit ausschließen, daß das "Land hinter uns" nicht auch das "Land vor uns" gewesen sein wird?

David Guterson: "Das Land vor uns, das Land hinter uns". Erzählungen. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Christa Krüger. Berlin Verlag, Berlin 1997. 206 S., geb., 36,- DM.

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