Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 2,16 €
  • Broschiertes Buch

Harold und Maude lieben Beerdigungen, und eben da treffen sich die beiden sonst sehr unterschiedlichen Charaktere: der depressive Teenager aus gutem Hause und die vitale Greisin mit ihren verrückten Ideen! Welche Auswirkungen wird diese Bekanntschaft nach sich ziehen?

Produktbeschreibung
Harold und Maude lieben Beerdigungen, und eben da treffen sich die beiden sonst sehr unterschiedlichen Charaktere: der depressive Teenager aus gutem Hause und die vitale Greisin mit ihren verrückten Ideen! Welche Auswirkungen wird diese Bekanntschaft nach sich ziehen?
Autorenporträt
Colin Higgins (1941-1988) wuchs in Australien auf, studierte an der Sorbonne, war Schriftsteller, Filmregisseur und Drehbuchautor. Harold und Maude wurde durch die Verfilmung von Hal Ashby mit Bud Cort und Ruth Gordon 1971 weltbekannt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.09.2007

Eine lustige Greisin
Max von Thun liest „Harold und Maude”
Mit Leichtigkeit können Großmütter geschlossene Türen einrennen: bei solchen jungen Dachsen nämlich, die von ihren Müttern zwar schon genervt sind, in Mädchen aber noch nicht mehr als alberne Gänse erkennen können. Solch ein Jüngling ist Harold, der die Ticks pflegt, seine Mutter mit inszenierten Selbstmorden zu überraschen, einen Leichenwagen zu fahren und an Beerdigungen teilzunehmen. Bei einer Trauerfeier spricht ihn eine lustige Greisin an. Die nach Amerika eingewanderte Maude ist dem Tod, der im reichsangeschlossenen Österreich bereits eine Nummer in ihren Unterarm tätowiert hatte, einige Zeit zuvor von der Schippe gesprungen und hat ihm dabei auch noch ihre Furcht vor staatlichen Autoritäten überlassen.
Harold verliebt sich in diese Großmutter der Freiheit, und als Komödie wurde die gegenseitige Zuneigung in dem Film „Harold und Maude” 1971 von Hal Ashby mit Bud Cort und Ruth Gordon berühmt. Gemeinsam singen der Junge und die Alte das Lied von Cat Stevens: „If you want to sing out, sing out” und schockieren Psychoanalytiker wie Generäle, die der Jugend ungebeten den rechten Weg weisen wollen.
Autoreifen auf Asphalt
Max von Thun hat den Text, der jetzt in neuer Übersetzung auch wieder als Buch lieferbar ist (Pendragon Verlag, Bielefeld 2007, 168 Seiten, 14,80 Euro), für das Hörbuch vorgelesen. Hat er die Stimme des Werkes getroffen? Die Auswahl dieses Sprechers für einen solchen Stoff, der von einer alten Frauen- und einer jungen Männerstimme gewebt wird, ist ein Mittelweg. Die Sprecherstimme klingt zwar noch halb jung, der dreißigjährige Max von Thun versucht aber nicht, einen Jüngeren zu imitieren, sondern erzählt neutral und spricht manchmal die Dialoge ein wenig in Zungen. Ebenso angenehm wurde der Lesung von Manuel Glowczewski ein Sound gegeben, der die Erzählung leichthin illuminiert: nur manchmal quietschen Autoreifen auf Asphalt, wird ein Haus abgerissen, knistert ein Kaminfeuer, zwitschern Vögel.
Der Regisseur Dirk Kauffels wird sich klar darüber gewesen sein, wie sehr der erfolgreiche Film aus dem Jahr 1971 bis heute die Bilder dieses Textes prägte, der ja als Drehbuch entstanden war. Sein Autor Colin Higgins (1941-1988) hatte es als Abschlussarbeit eines Drehbuchseminars vorgelegt.MARTIN Z. SCHRÖDER
COLIN HIGGINS: Harold und Maude. Roman. Aus dem Amerikanischen von Marcel Keller. Ungekürzte Lesung. Gesprochen von Max von Thun. 180 min., Patmos Verlag, Düsseldorf 2007, 3 CD, 22,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
…mehr