Peter Rabbit, der Hasenjunge mit der blauen Jacke, hat seine Schöpferin Beatrix Potter (1866 -1943) weltberühmt gemacht. Die Auflagen und Übersetzungen der Tales of Peter Rabbit sind kaum zu zählen. Bereits als 16jährige führte Beatrix Potter Tagebuch - und zwar in einer Codeschrift. Beginnend mit kindlichsprunghaften Eintragungen, wächst hier vor den Augen des Lesers die weltberühmte Kinderbuchautorin und -zeichnerin heran, eine genaue Beobachterin ihrer Umwelt. So bieten die Aufzeichnungen nicht nur Einblicke in Beatrix Potters Leben, sondern auch ein Stück viktorianischer Geistes- und Kulturgeschichte.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.07.2009Neigt zur Fülligkeit
Ein Buch, das ganz für sich sein will, das für Leser wohl nie gedacht war: das Tagebuch der jungen Beatrix Potter – bevor sie, 1902, mit ihrem Hasenhelden Peter Rabbit weltberühmt und -beliebt wurde. Zwischen 1881 und 1897 hat sie viktorianisches Teenager- und frühes Erwachsenenleben dokumentiert, in winziger Schrift und einem privaten Code, den Leslie Linder erst 1958, fünfzehn Jahre nach ihrem Tod knackte. Ein Buch in bester britischer Journal-Tradition, von Pepys, Boswell. Das familiär Private mischt sich lustvoll mit dem Weltpolitischen, die Mode mit der Kunst (die Neigung zur Fülligkeit des Oscar Wilde!), der Klatsch mit dem Gespür für Geschichte und Vergänglichkeit. Alles ganz unkompliziert, aber mit einem scharfen Blick. Kommentar zur Königin und ihrem Superpolitiker Gladstone: „Ich habe gehört, er behandelt sie nicht einmal wie eine Dame.” göt
Beatrix Potter: Meine Geschichte. Das Journal von 1881 bis 1897. Hrsg. Glen Cavaliero. Insel TB 3281. Frankfurt, 384 S., 10 Euro.
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Ein Buch, das ganz für sich sein will, das für Leser wohl nie gedacht war: das Tagebuch der jungen Beatrix Potter – bevor sie, 1902, mit ihrem Hasenhelden Peter Rabbit weltberühmt und -beliebt wurde. Zwischen 1881 und 1897 hat sie viktorianisches Teenager- und frühes Erwachsenenleben dokumentiert, in winziger Schrift und einem privaten Code, den Leslie Linder erst 1958, fünfzehn Jahre nach ihrem Tod knackte. Ein Buch in bester britischer Journal-Tradition, von Pepys, Boswell. Das familiär Private mischt sich lustvoll mit dem Weltpolitischen, die Mode mit der Kunst (die Neigung zur Fülligkeit des Oscar Wilde!), der Klatsch mit dem Gespür für Geschichte und Vergänglichkeit. Alles ganz unkompliziert, aber mit einem scharfen Blick. Kommentar zur Königin und ihrem Superpolitiker Gladstone: „Ich habe gehört, er behandelt sie nicht einmal wie eine Dame.” göt
Beatrix Potter: Meine Geschichte. Das Journal von 1881 bis 1897. Hrsg. Glen Cavaliero. Insel TB 3281. Frankfurt, 384 S., 10 Euro.
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