Ellen ist eine junge Witwe und lebt nach dem Tod ihres Mannes
Nick mit Charlie, ihrem zwölfjährigen Sohn, sehr zurückgezogen
in ihrer viktorianischen Villa. Zwar redigiert sie Liebesromane,
um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, doch kann sie von der
wenig erträglichen Arbeit die viel zu
große Villa nicht halten.
Sie vermietet die drei freien Zimmer an solvente Mieter, um
das…mehrEllen ist eine junge Witwe und lebt nach dem Tod ihres Mannes
Nick mit Charlie, ihrem zwölfjährigen Sohn, sehr zurückgezogen
in ihrer viktorianischen Villa. Zwar redigiert sie Liebesromane,
um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, doch kann sie von der
wenig erträglichen Arbeit die viel zu große Villa nicht halten.
Sie vermietet die drei freien Zimmer an solvente Mieter, um
das notwendige Geld hinzuzuverdienen. Da ist zum einen Sabine,
eine unglücklich getrennte Ehefrau, Matt, der als Journalist bei
einer Männerzeitschrift arbeitet und die exzentrische und
kapriziöse Autorin Allegra Howard. Allegra braucht für ihre
schriftstellerische Arbeit eine Assistentin. Auch diese
Gelegenheit ergreift Ellen gerne für einen weiteren Zuverdienst.Ellen ist eine recht unscheinbare aber sehr liebevolle Mutter, die seit dem Tod ihres Mannes sehr unter Angstzuständen
leidet und folglich das Haus nicht mehr verlässt. Völlig
abgekapselt von der Außenwelt lebt sie in ihrem eigenen Kokon
und will von den Widrigkeiten der Welt nichts mehr wissen. In
ihren glücklichen Erinnerungen versunken verlebt sie ihr
eintöniges Dasein und merkt gar nicht wie sehr sich ihr Sohn
Charlie nach "Normalität" sehnt und zusehends verändert.
Ellens Schwester Hannah ist eine selbstsichere, kecke und
insbesondere leistungsorientierte Person. Durch einen traurigen
Zufall erfährt Ellen durch Hannah eine Wahrheit über ihren
Ehemann Nick, die sie aus ihren Träumen jäh erwachen lässt.
Ellen beschließt fortan ihrem Leben eine Wendung zu geben...
findet sie vielleicht doch noch eine neue Liebe?
Die Autorin präsentiert eine Story die nach meinem Geschmack,
zumindest streckenweise im Zusammenhang mit Matts Arbeit für seine
Männerzeitschrift, viel zu frauenverachtende Skizzen enthält. Die
abstoßend wirkenden Szenen und die damit verbundenen Äußerungen und
Denkweisen der im Roman vorgestellten Männer über das weibliche
Geschlecht wären in meinen Augen nicht nötig gewesen und entwerten
nach meinem Empfinden den ansonsten netten Roman, dessen Thema und
letztendlich auch Botschaft recht gut gewesen ist.
Die Charaktere sind allesamt gut getroffen und sehr schön in Szene
gesetzt. Mir gefiel vor allem die Romanfigur der kapriziösen Autorin
Allegra mit all ihren schrulligen Ecken und Kanten.
Einen herzlichen Dank an den Piper Verlag und NetGalley für
das Bereitstellen des Leseexemplars.