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Über die Arisierung des Kunstbetriebs von 1938 und seine Folgen.Das Jahr 1938 war ein Schicksalsjahr der deutsch-jüdischen Geschichte. Die Pogrome im November 1938 trafen ganz unmittelbar die in Deutschland und Österreich lebenden jüdischen Gemeinschaften. Auch im deutschen Kunstbetrieb gab es in diesem Jahr Einschnitte, deren Folgen noch über das Jahr 1945 hinaus reichten. Was 1938 geschah, schlug sich in den Lebensläufen von Künstlern, Sammlern, Händlern, Kritikern und Museumsmitarbeitern nieder. Durch die Arisierungsmaßnahmen wurde vielen von ihnen die Existenzgrundlage genommen. Wer von…mehr

Produktbeschreibung
Über die Arisierung des Kunstbetriebs von 1938 und seine Folgen.Das Jahr 1938 war ein Schicksalsjahr der deutsch-jüdischen Geschichte. Die Pogrome im November 1938 trafen ganz unmittelbar die in Deutschland und Österreich lebenden jüdischen Gemeinschaften. Auch im deutschen Kunstbetrieb gab es in diesem Jahr Einschnitte, deren Folgen noch über das Jahr 1945 hinaus reichten. Was 1938 geschah, schlug sich in den Lebensläufen von Künstlern, Sammlern, Händlern, Kritikern und Museumsmitarbeitern nieder. Durch die Arisierungsmaßnahmen wurde vielen von ihnen die Existenzgrundlage genommen. Wer von den Gewalttaten profitierte, lässt sich im Kunstsystem besonders deutlich aufzeigen.Die Autorinnen und Autoren korrigieren die gängige Vorstellung, im Zentrum der nationalsozialistischen Kunstpolitik hätte die Verfolgung der Avantgarde gestanden. Das Ziel war vielmehr, restlos zu kontrollieren, wer am Kunstbetrieb teilnimmt. Über die Teilnahme entschieden vor allem rassepolitische Kriterien. Die vollständige Arisierung des Kunstbetriebs wurde 1938 durchgesetzt - und prägte auch die Nachkriegszeit. Viele der seinerzeit verfolgten jüdischen Künstler gerieten in Vergessenheit und wurden auch nach 1945 nicht mehr in Deutschland gesammelt oder sonst stärker rezipiert.Der Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung dokumentiert unter anderem Werke von verfolgten Künstlern und stellt sie anderen Künstlern und Kunstschaffenden gegenüber, die vom Nationalsozialismus gefördert wurden.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.01.2014

JULIA VOSS, Redakteurin im Feuilleton dieser Zeitung, hat im Frankfurter Jüdischen Museum eine Ausstellung kuratiert, zu der ein Katalog erschienen ist. Im Zentrum steht die Zerschlagung des Kunstbetriebs im Jahr 1938, deren Opfer Künstler, Kritiker, Händler, Sammler und Museumsfachleute wurden. Gezeigt werden dabei Werke von verfolgten Künstlern wie Lotte Laserstein, die 1938 aus Berlin nach Stockholm floh und mit zum Teil zuvor unbekannten Gemälden vertreten ist. Nachvollzogen wird ebenfalls, wer von den brutalen Ereignissen des Jahres profitierte. Die fast vollständige "Arisierung" des Kunstbetriebs hatte Folgen bis weit in die Nachkriegszeit hinein. Der Katalog versammelt Beiträge von internationalen Historikern, Kunsthistorikern und Journalisten. ("1938". Kunst, Künstler, Politik. Hrsg. von Eva Atlan, Raphael Gross und Julia Voss. Wallstein Verlag, Göttingen 2013. 340 S., Abb., br., 24,90 [Euro].)

F.A.Z.

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»ein lesenswertes, facettenreiches und multidimensionales Bild des NS-Kunstbetriebes von '1938'« (Barbara Wolf-Wicha, Chilufim. Zeitschrift für jüdische Kulturgeschichte, 19/2015)