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Im Mai 1747 kommen der König der Musik und der König von Preußen für eine Woche zusammen. Zwei Welten prallen aufeinander, und Ehrfurcht und Neid, Hoffnung und Enttäuschung entzünden ein Feuerwerk sprühender Kontrapunkte. Als Bach einen seiner Söhne in Potsdam besucht, wird er zum königlichen Hof zitiert, wo er den hochintelligenten und talentierten jungen Monarchen kennen lernt. Friedrich weiß die Genialität anderer zu schätzen, verabscheut es jedoch, von ihnen in den Schatten gestellt zu werden. Sein getreuer Hofkomponist Quantz hat diese Beschränkung akzeptiert, nicht jedoch Amalia, die…mehr

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Produktbeschreibung
Im Mai 1747 kommen der König der Musik und der König von Preußen für eine Woche zusammen. Zwei Welten prallen aufeinander, und Ehrfurcht und Neid, Hoffnung und Enttäuschung entzünden ein Feuerwerk sprühender Kontrapunkte. Als Bach einen seiner Söhne in Potsdam besucht, wird er zum königlichen Hof zitiert, wo er den hochintelligenten und talentierten jungen Monarchen kennen lernt. Friedrich weiß die Genialität anderer zu schätzen, verabscheut es jedoch, von ihnen in den Schatten gestellt zu werden. Sein getreuer Hofkomponist Quantz hat diese Beschränkung akzeptiert, nicht jedoch Amalia, die lebhafte und musisch begabte Schwester des Königs, die sich nach Freiheit sehnt - und leidenschaftlich für Bachs eigensinnigen ältesten Sohn schwärmt. Im Laufe von Bachs Besuch werden Konventionen über Bord geworfen und ein von Emotionen geprägter Kampf der Egos entbrennt, begleitet von den schroffen Harmonien und gefühlvollen Dissonanzen einer inneren Musik.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl
Autorenporträt
Dominique de Rivaz, geboren 1953 in Zürich, Filmemacherin und Drehbuchautorin, studierte zunächst Literatur und Geschichte an der Universität Fribourg. Heute wohnhaft in Bern, arbeitet sie in Lausanne und Berlin. Zahlreiche Aufenthalte in Russland, der Ukraine, Tadschikistan, Estland. Langjährige Mitarbeit am Festival International de Films in Fribourg. Sie ist Mitglied des Verwaltungsrates der Schweizerischen Autorengesellschaft.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.04.2004

Lizenz zum Flöten
"Mein Name ist Bach", ein Film von Dominique de Rivaz

Im Zimmer der Musikredakteurin B. hängt ein Stammbaum mit den Lebensdaten von siebenundsiebzig Männern, die alle Anspruch auf die Titelzeile dieses Films erheben könnten. Sie alle machten Musik, und sie alle lebten lang vor unserer Zeit, die sich die ihre nur noch als Puppenstube, Ritterturnier oder Siechenhaus vorstellen kann. Aber nur einer, der Größte unter ihnen, ist 1747 von Leipzig nach Potsdam gereist, um den preußischen König Friedrich zu treffen, der damals noch nicht "der Große", sondern nur "der Zweite" hieß, und von ihm, natürlich, handelt dieser Film.

Johann Sebastian Bach (Vadim Glowna) also sitzt in der Kutsche, es regnet, die Perücke drückt, die Augen brennen; dann tritt er in den Salon, in dem Friedrich (Jürgen Vogel), ein knöcherner Jüngling, eine Weiber- und Greisengesellschaft tyrannisiert, und läßt sich ein Thema "für eine Fuge zu sechs Stimmen" aufnötigen; tags darauf, in gehobener Laune, reiten Bach und Fritz auf einem Kamel durch den Park von Sanssouci, Gemeinplätze tremolierend; schließlich, wieder zu Hause, komponiert der Komponist das "Musikalische Opfer", mit freundlicher Widmung von "Ew. Majestät allerunterthänigst gehorsamem Knechte, dem Verfasser". Das ist der Film in vier Bildern, von Schmerzo zu Scherzo, von der Reise zum Resultat. Daneben gibt es eine von Vivienne Westwood angerichtete Kostümmodenschau und einen Reigen von Vater-Sohn- und Geschwisterkonflikten, so, wie die Schweizer Regisseurin Dominique de Rivaz sie sich vorstellt: zwischen Emanuel (Paul Herwig), dem braven, und Friedemann (Anatole Taubman), dem frechen Filius Bach; zwischen ihnen und dem alten Johann Sebastian; zwischen Friedrich und seinem toten Erzeuger, der den Freund Katte vor des Sohnes Augen köpfen ließ; zwischen Friedrich und Amalie (Karoline Herfurth), seiner lebenslustigen Schwester, und so fort. Das alles muß schnell über die Bühne gehen, deshalb bleibt für Ausstattung kein Geld, keine Zeit, ein Kerzenhalter, ein Stuhl, ein Sekretär müssen genügen, und auch die Darsteller reden so, wie ihnen der Fernsehschnabel gewachsen ist: Lerchenberger statt Potsdamer Barock.

Man kann das so machen. Aber dann sollte man tunlichst nicht, wie die Regisseurin im Presseheft, auf Jean-Marie Straubs und Danièle Huillets "Chronik der Anna Magdalena Bach" hinweisen, einen Film, der unendlich genauer von der Mühsal des Lebens in historisch fernen Zeiten erzählt - und von der Mühe, sich dieses Lebens zu vergewissern. Denn um etwas zu zeigen, was so weit weg ist, ein Musiker- oder ein Königsschicksal, muß man es erst einholen, mit Geist- und Zauberkräften. Dominique de Rivaz aber holt nichts ein. Sie stellt vier Perücken um zwei Dialogsätze herum und tut so, als hätte sie ein Stück Geschichte erwischt. Nur Vadim Glowna scheint bei alledem seinen Spaß gehabt zu haben. So, wie er spielt, ist sein Name nicht Johann Sebastian, sondern Bach, James Bach. Und er hat die Lizenz zum Flöten.

kil

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