Diese kontrastive Untersuchung hat das Ziel, Anredeverhältnisse im Deutschen und Russischen zu vergleichen. Die Daten für die empirische Analyse liefern Befragungen von Probanden in Deutschland und Russland, Dialoge mit Anredeäußerungen in deutschen und russischen Spielfilmen, gezielte Interviews und teilnehmende Beobachtungen von Anredesituationen. Die Distanzanrede wird als Sprachhandlungsmuster definiert, das der Kontaktanknüpfung, Respektwerterweisung und Distanzmarkierung dient. Die Anredesituation wird durch folgende Faktoren gekennzeichnet: Bekanntheitsgrad, Alter des Adressaten,…mehr
Diese kontrastive Untersuchung hat das Ziel, Anredeverhältnisse im Deutschen und Russischen zu vergleichen. Die Daten für die empirische Analyse liefern Befragungen von Probanden in Deutschland und Russland, Dialoge mit Anredeäußerungen in deutschen und russischen Spielfilmen, gezielte Interviews und teilnehmende Beobachtungen von Anredesituationen. Die Distanzanrede wird als Sprachhandlungsmuster definiert, das der Kontaktanknüpfung, Respektwerterweisung und Distanzmarkierung dient. Die Anredesituation wird durch folgende Faktoren gekennzeichnet: Bekanntheitsgrad, Alter des Adressaten, sozialer Status, Charakter der Kommunikation und Geschlecht. In einem situationsbezogenen kontrastiven Vergleich werden Übereinstimmungen und Differenzen der Anrede an einen bekannten und einen unbekannten Adressaten sowie Regularitäten des Siezens und Duzens für beide Sprachen festgestellt. Dabei werden Mittel der Kontaktanknüpfung und Distanzmarkierung ermittelt und eine neue Klassifikation der Anredemuster vorgeschlagen.
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Europäische Hochschulschriften / European University Studies/Publications Universitaires Européenne 80
Sergej Afonin, geboren 1971 in der Sowjetunion; 1992 Abschluss an der Pädagogischen Hochschule K.E. Ciolkovskij in Kaluga (Russland), Lehrer für Russisch und Literatur; seit 1994 als Lehrer an der Staatlichen Europa-Schule Berlin tätig; 1996-2002 Studium der Russistik und Germanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin; 2006-2010 Promotionsstudium am dortigen Institut für Slavistik; seit 2010 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Slavistik der Universität Halle (Saale).
Inhaltsangabe
Inhalt: Heutiger Stand der Anrede nach "Perestrojka" in Russland und Wiedervereinigung in Deutschland - Situationsbezogener kontrastiver Vergleich - Anrede als Sprechakt und Phänomen der Höflichkeit - Anrede an einen bekannten und unbekannten Adressaten - Faktoren der Anredesituation: Bekanntheitsgrad, Alter des Adressaten, sozialer Status, Charakter der Kommunikation, Geschlecht - Wie wird, zum Beispiel, ein jüngerer Chef in der privaten Kommunikation angesprochen? Oder eine gleichaltrige Kellnerin? - Prototypische und peripher verwendete Anredemuster - Adäquate Beziehungen der Distanzanrede für beide Sprachen - Regularitäten im Siezen und Duzen - Außersprachliche Faktoren und ihre Rolle für die Auswahl der Anrede als kulturspezifisches Phänomen.
Inhalt: Heutiger Stand der Anrede nach "Perestrojka" in Russland und Wiedervereinigung in Deutschland - Situationsbezogener kontrastiver Vergleich - Anrede als Sprechakt und Phänomen der Höflichkeit - Anrede an einen bekannten und unbekannten Adressaten - Faktoren der Anredesituation: Bekanntheitsgrad, Alter des Adressaten, sozialer Status, Charakter der Kommunikation, Geschlecht - Wie wird, zum Beispiel, ein jüngerer Chef in der privaten Kommunikation angesprochen? Oder eine gleichaltrige Kellnerin? - Prototypische und peripher verwendete Anredemuster - Adäquate Beziehungen der Distanzanrede für beide Sprachen - Regularitäten im Siezen und Duzen - Außersprachliche Faktoren und ihre Rolle für die Auswahl der Anrede als kulturspezifisches Phänomen.
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