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Nach einem Überblick über Definitionen der Gattung Novelle und dem Vorschlag eines Instruments zur Analyse von Novellen werden europäische, vor allem deutsche Novellen von Giovanni Boccaccio bis Günter Grass vorgestellt und größtenteils neu interpretiert. Da die Erfinder der literarischen Novelle Juristen waren, liegt es nahe, die Gesetzesnovelle als ihr Vorbild zu nehmen: Zum bestehenden Gesetz wird ein Zusatz erlassen, der das vorhandene nicht aufhebt, sondern neuen Verhältnissen gerecht wird. Das stimmt mit Goethes Definition überein: "Was ist die Novelle anders als eine sich ereignete…mehr

Produktbeschreibung
Nach einem Überblick über Definitionen der Gattung Novelle und dem Vorschlag eines Instruments zur Analyse von Novellen werden europäische, vor allem deutsche Novellen von Giovanni Boccaccio bis Günter Grass vorgestellt und größtenteils neu interpretiert. Da die Erfinder der literarischen Novelle Juristen waren, liegt es nahe, die Gesetzesnovelle als ihr Vorbild zu nehmen: Zum bestehenden Gesetz wird ein Zusatz erlassen, der das vorhandene nicht aufhebt, sondern neuen Verhältnissen gerecht wird. Das stimmt mit Goethes Definition überein: "Was ist die Novelle anders als eine sich ereignete unerhörte Begebenheit" - Begebenheit ist nach Christian Wolff das, was in einer bestimmten Welt normal, erwartbar und kausal begründet ist; eine noch nie gehörte, eventuell skandalöse Begebenheit sprengt tendenziell das bisherige Weltbild. Augenzeugen dafür muss es geben - Goethe schreibt oft "eräugnet". Damit ist ein Instrument zur Bestimmung und Analyse von Novellen gegeben, das z.B. bei Goethe, Kleist, E.T.A. Hoffmann, Stifter, Meyer, Hauptmann, Schnitzler angewandt wird.
Autorenporträt
Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Gaier ist einer der renommiertesten Literaturwissenschaftler im deutschsprachigen Raum. Lehrtätigkeiten in den USA (University of California) und Tübingen, seit 1968 ordentlicher Professor für Deutsche Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. Zahlreiche Buchveröffentlichungen zur deutschen Literatur vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert sowie zur Handlungstheorie und zu poetologischen Themen. Bei K&N ist 2018 das Buch "Ballade und Romanze. Poetik und Geschichte" erschienen. Prof. Dr. Elena Polledri lehrt deutsche Literatur an der Universität Udine. Sie studierte in Mailand und Stuttgart und wurde 2001 mit einer Arbeit über Hölderlins Begriff des Maßes in Mailand und Konstanz promoviert. 2007-2009 Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung. 2017 Ladislao-Mittner-Preis in Deutscher Literaturwissenschaft. Zahlreiche Veröffentlichungen zur deutschsprachigen Literatur vom 18.-21. Jahrhundert und zur italienischen Literatur aus komparatistischer Sicht sowie Übersetzungen.