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Ernst Jandl sprach von einem »Spaß im Walfischformat«, als er 1963 den eben erschienenen Band Sitara und der Weg dorthin, »eine Studie über Wesen, Werk & Wirkung Karl May's« in die Hände bekam. Unter dem Eindruck der Lektüre der Schriften Sigmund Freuds glaubte Schmidt einen neuen Schlüssel für das Werk Karl Mays gefunden zu haben. Zunächst an der Frage interessiert, ob und wie das Unbewußte des Dichters die Kulisse seiner Romane erzeuge, diagnostiziert Schmidt eine »Erosverdrängung nicht alltäglichen Ausmaßes«. Immer ritten Held und Begleiter durch Gras und Gestrüpp, hinein in Täler,…mehr

Produktbeschreibung
Ernst Jandl sprach von einem »Spaß im Walfischformat«, als er 1963 den eben erschienenen Band Sitara und der Weg dorthin, »eine Studie über Wesen, Werk & Wirkung Karl May's« in die Hände bekam. Unter dem Eindruck der Lektüre der Schriften Sigmund Freuds glaubte Schmidt einen neuen Schlüssel für das Werk Karl Mays gefunden zu haben. Zunächst an der Frage interessiert, ob und wie das Unbewußte des Dichters die Kulisse seiner Romane erzeuge, diagnostiziert Schmidt eine »Erosverdrängung nicht alltäglichen Ausmaßes«. Immer ritten Held und Begleiter durch Gras und Gestrüpp, hinein in Täler, Felsspalten und Höhlungen. »Für MAY scheint nicht, wie bei so vielen andern Künstlern & Menschenmännchen der Fall, die weibliche Brust die dominierende erotische Anregung und Initialzündung ergeben zu haben (...) sondern das Gesäß.« Die sprachlichen Mittel ebenso wie die landschaftliche Kulisse und die einander in die Arme schnellenden Winnetou und Old Shatterhand trügen, so Schmidt, eindeutig homoerotische Züge.
Autorenporträt
Schmidt, ArnoArno Schmidt wurde am 18. Januar 1914 in Hamburg geboren. Nachdem er kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus englischer Kriegsgefangenschaft entlassen worden war, arbeitete er zunächst als Dolmetscher, von 1947 an als freier Schriftsteller. Nach Stationen in Cordingen, Kastel an der Saar und Darmstadt zog er 1958 mit seiner Frau Alice nach Bargfeld (Kreis Celle), wo er bis zu seinem Tod zurückgezogen lebte. Von 1949 an, als seine Erzählung Leviathan in Buchform erschien, entstanden Romane, Dialoge zur Literatur für den Rundfunk, Essays und biographische Arbeiten, darunter sein Hauptwerk Zettel's Traum, 1334 DIN-A3-Seiten stark und über zehn Kilo schwer. Aufgrund des komplexen Layouts konnte es 1970 nur als Faksimile des Typoskripts erscheinen; erst seit 2010 liegt es in gesetzter Form vor. Arno Schmidt starb am 3. Juni 1979 in Celle. Zwei Jahre nach seinem Tod gründeten seine Frau Alice und Jan Philipp Reemtsma die Arno Schmidt Stiftung.