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Der 17-jährige Freudenberg spricht nurgezwungenermaßen mit seiner Umwelt, fühlt sich fremd in ihr. Er hat Sehnsüchte, Phantasien, Träume - doch ihm fehlen die Worte, um sich verständlich zu machen. Also treffen andere die Entscheidungen für ihn. Während eines Familienurlaubs an der polnischen Ostseeküste bietet sich unverhofft die Chance, sein fremdbestimmtes Leben hinter sich zu lassen: An einem verlassenen Strandabschnitt findet er den Leichnam eines Jungen, der von der Steilküste ab-gestürzt ist. Freudenberg vertauscht Kleidungsstücke, Brieftaschen und Ausweise, inszeniert seinen eigenen…mehr

Produktbeschreibung
Der 17-jährige Freudenberg spricht nurgezwungenermaßen mit seiner Umwelt, fühlt sich fremd in ihr. Er hat Sehnsüchte, Phantasien, Träume - doch ihm fehlen die Worte, um sich verständlich zu machen. Also treffen andere die Entscheidungen für ihn. Während eines Familienurlaubs an der polnischen Ostseeküste bietet sich unverhofft die Chance, sein fremdbestimmtes Leben hinter sich zu lassen: An einem verlassenen Strandabschnitt findet er den Leichnam eines Jungen, der von der Steilküste ab-gestürzt ist. Freudenberg vertauscht Kleidungsstücke, Brieftaschen und Ausweise, inszeniert seinen eigenen Tod und nimmt eine neue Identität an. Doch schon bald überfordert ihn die neu gewonnene Freiheit und er kehrt in die elterliche Kleinstadt zurück, wo man ihn gerade beerdigt hat. Ein Gerüst aus Lügen soll ihm den Rückweg in sein altes Leben ermöglichen, aber dieses Gerüst trägt nicht.In seinem sprachlich fulminanten Romandebüt erzählt Carl-Christian Elze von einem fast erwachsenen Kind, das anders ist als die anderen, erzählt von Schuld, Verdrängung und dem unstillbaren Wunsch, ein anderer zu sein.
Autorenporträt
Carl-Christian Elze, 1974 in Berlin geboren, wuchs in Leipzig auf. Sein Vater war Zootierarzt, wodurch er einen großen Teil seiner Kindheit im Leipziger Zoo verbrachte. Später studierte er zwei Jahre Medizin, danach Biologie und Germanistik. Von 2004 bis 2009 war er Student am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er veröffentlichte mehrere Gedichtbände, 2022 erscheint "panik/paradies" im Verlagshaus Berlin. Für seine Arbeit wurde er u.a. mit dem Lyrikpreis München (2010), dem Joachim-Ringelnatz-Nachwuchspreis (2014) und einem Stipendium im Deutschen Studienzentrum in Venedig (2016) ausgezeichnet. Er ist Monatsjuror beim lyrix-Bundeswettbewerb und Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Rezensent Nico Bleutge bekommt mit Carl-Christian Elzes Roman ein Buch von beträchtlicher erzählerischer Kraft. Die Geschichte eines Identitätstausches an der polnischen Ostseeküste erzählt der Autor laut Bleutge mit viel Sinn für Lücken und Schwebezustände. Dass Elze aus der Story weder einen Krimi noch einen Coming-of-age-Roman macht, sondern surreal-fantastische Elemente nutzt und Erwartungshaltungen des Lesers unterläuft, findet Bleutge reizvoll, auch wenn er über die ein oder andere unmotivierte Handlung und stereotype Formulierung im Text stolpert.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Carl-Christian Elze erzählt von einem Teenager, der seine Identität wechselt, seinem Leben entflieht, aber dann doch zurück möchte. Was aber tun, wenn man plötzlich auf der eigenen Beerdigung steht? Skurril und tiefgründig, ein Roman, der gekonnt aus der Zeit fällt." MDR Kultur "Geschickt baut Carl-Christian Elze Elemente des Thrillers und des Pageturners in diese turbulente Geschichte ein. [...] Doch Elze wartet nicht bloß mit einer packenden Handlung auf, sondern er garniert das dynamische Geschehen darüber hinaus noch mit psychologisch aufregenden Effekten. [...] Carl-Christian Elze präsentiert mit diesem Buch ein Manifest für die Schwachen. Er demonstriert, dass Kinder, die austicken, über das Recht verfügen, von Konformisten respektiert zu werden. Und dieser Appell glückt ihm glänzend." MDR Kultur: Unter Büchern "Was für ein herzzerreißend trauriger Text, der so schmerzhaft der Wahrheit entspricht! Es gibt einfach kein Entkommen, aus dem Leben und dem Körper, in den man hineingeboren wurde. Ein tolles Buch." "Wer sich auf 'Freudenberg' einlässt, wird von dieser Reise ebenso verändert zurückkehren, wie sein Protagonist. Carl-Christian Elze versteht es auf wundervollste Weise, seinem Handwerk nicht nur Dramaturgie sondern weitaus wichtiger: Leben und Gespür einzuhauchen, für das, was in einem Menschenleben wichtig ist. Freudenbergs Alleinstellungsmerkmal ist eben genau dieses: Es gibt keinen zweiten wie ihn. I wish I fucking wrote this novel. 'Freudenberg' hat sich zweifelsohne einen Platz im Roggen verdient!" morehotlist "Durch seinen einzigartigen Erzählstil beschert der Autor seinen Leser_innen ein ungewöhnliches Leseerlebnis. Bereits nach wenigen Seiten beschleicht einen der Verdacht, dass mit der Wahrnehmung der Hauptfigur 'etwas nicht stimmt'. Anfangs sind es nur kleine Dissonanzen, doch diese weiten sich rasch aus. Immer wieder blitzen Bilder auf, die Freudenbergs Realität durchbrechen. [...] Die innere Not Freudenbergs wird zunehmend raumgreifender und überdeckt alle anderen Eindrücke. Das wahre Ausmaß der Tragödie wird sukzessive sichtbar. Die von Elze erzeugten Bilder sind von betörender Poesie. Mit der Explosivität seiner Assoziationen legt er den großen Schmerz und das Leiden seiner Hauptfigur frei." book nerds "[Elze spielt] gekonnt mit der Erwartungen seiner Leser und verblüfft ein ums andere Mal, und das auch und vor allem sprachlich." Dresdner Kulturmagazin "Dem [Roman ist] eine gewisse Lakonie eigen. Dazu ein hohes Maß an genauer, die Details des Puzzles förmlich umkreisender Sprache. In manchen Passagen verraten sie den Lyriker im Prosa-Autor, weisen ihn als sensiblen Sprach-Künstler aus." Cuxhavener Nachrichten "Dieser Roman ist ein Pageturner. Das liegt nicht zuletzt am Rhythmus und an der Melodie des Textes. Er ist ausgefeilt und gut lesbar. Jedes Wort hat genau seine Stelle gefunden [...]. [Ein] Buch, das man auf jeden Fall gelesen haben sollte." urbanite.de…mehr