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Bevor Dmitrij Kapitelman und sein Vater nach Israel aufbrechen, beschränkten sich ihre Ausflüge auf das örtliche Kaufland - damals in den Neunzigern, als sie in einem sächsischen Asylbewerberheim wohnten und man die Nazis noch an den Glatzen erkannte. Heute verkauft der Vater Pelmeni und Krimsekt und ist in Deutschland so wenig heimisch wie zuvor in der Ukraine. Vielleicht, denkt sein Sohn, findet er ja im Heiligen Land Klarheit über seine jüdische Identität. Und er selbst - Kontingentflüchtling, halber Jude, ukrainischer Pass - gleich mit. "Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters" ist ein…mehr

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Produktbeschreibung
Bevor Dmitrij Kapitelman und sein Vater nach Israel aufbrechen, beschränkten sich ihre Ausflüge auf das örtliche Kaufland - damals in den Neunzigern, als sie in einem sächsischen Asylbewerberheim wohnten und man die Nazis noch an den Glatzen erkannte. Heute verkauft der Vater Pelmeni und Krimsekt und ist in Deutschland so wenig heimisch wie zuvor in der Ukraine. Vielleicht, denkt sein Sohn, findet er ja im Heiligen Land Klarheit über seine jüdische Identität. Und er selbst - Kontingentflüchtling, halber Jude, ukrainischer Pass - gleich mit. "Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters" ist ein sehnsuchtsvoll-komischer Spaziergang auf einem Minenfeld der Paradoxien. Und die anrührende Liebeserklärung eines Sohnes an seinen Vater.

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Autorenporträt
Dmitrij Kapitelman, 1986 in Kiew geboren, kam im Alter von acht Jahren als »Kontingentflüchtling« mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Leipzig und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Heute arbeitet er als freier Journalist. 2016 erschien sein erstes, erfolgreiches Buch Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters, für das er den Klaus-Michael Kühne-Preis gewann.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Mit seinem Roman "Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters" knüpft Dmitrij Kapitelman an einen Text an, den er 2013 in der taz, damals noch als Praktikant, veröffentlichte, erfahren wir von Rezensentin Anja Maier. Mit seinem "raren Sound" erregte Kapitelman damals die Aufmerksamkeit eines Literaturagenten, der ihn ermutigte, einen Roman zu schreiben, lesen wir. Dieser Roman liegt nun vor und Kapitelman schafft es, so die begeisterte Rezensetin, den so rotzig lässigen wie berührend ehrlichen Ton seines taz-Textes "Kapitelmans Kind" aufrecht zu erhalten und inhaltlich zu vertiefen. Worum geht's in dem Buch? Nachdem Kapitelman auf Wunsch seines Vaters dessen jüdischen Namen angenommen hat, begibt er sich mit ihm auf eine Reise nach Israel, die auch und vor allem eine Suche nach Identität ist, denn Identität braucht jeder, meint der Selbstzweifler, und sei es, "um sich von ihr zu emanzipieren". Die Kritikerin ist hingerissen, in jeder Hinsicht.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.09.2016

Der Identitätskater
Wer bin ich, und wenn ja, wie jüdisch: Dmitrij Kapitelmans hinreißendes
Debüt über seinen Vater, Israel und die Frage der Herkunft
VON ALEX RÜHLE
Im ICE nach Essen. Eine ältere Dame: „Entschuldigen Sie, aber was genau lesen Sie denn da?“ „Oh, was genau, also, ein autobiografischer Roman. Eine Reise nach Israel, ein . . . warum fragen Sie?“ „Weil Sie schon seit Frankfurt so glücklich wirken.“ Glücklich. Puh. Ein großes Wort. So eindeutig und strahlend. Dabei ist es ja sehr schwierig und verworren mit diesem Leonid Kapitelman. Er sagt, er glaube an gar nichts, wenn er aber „Rain Man“ ansieht, merkt er danach jedes Mal stolz an, dass Dustin Hoffman auch ein Jude sei. Auch heißt in dem Fall: so wie er selber. Religiöse Traditionen und Rituale hält Leonid Kapitelman für kompletten Humbug. So als wolle er das immer wieder aggressiv unter Beweis stellen, isst er liebend gerne Schweinefleisch, mit schön viel Schweinefleischsoße – will aber nach seinem Tod unbedingt auf einem jüdischen Friedhof bestattet werden.
Auch wenn man mal von seinem verschachtelten Verhältnis zum Judentum absieht, ist es nicht leicht, diesen Mann zu fassen zu kriegen. In seinem früheren Leben, in Kiew, muss er ein charismatischer, witziger Mann mit einem großen Freundeskreis gewesen sein. Die Sowjetunion hatte ihm als Juden zwar eine Karriere als Mathematiker verwehrt. Aber er war dann eben ein abenteuerlustiger Kleinunternehmer geworden, der auf eigene Faust auf Einkaufstour nach China fuhr. Hier in Deutschland aber scheint er irgendwann in sich selbst verschwunden zu sein und sein Leben nur noch abzusitzen, ein rundlicher Endfünfziger, der seine eigene Existenz wie eine viel zu schwere Alditüte mit sich rumschleppt. Tagaus tagein steht er in seinem verkruschten Leipziger „Magazin“, einer Mischung aus Copyshop, Tante-Emma-Laden und Osteuropaboutique, „grau, unkonzentriert, eingetönt in das teilnahmslose Surren der Kühltruhen“.
In diesem aus der Zeit gefallenen Laden schlägt sein Sohn, Dmitrij Kapitelman, ihm am Anfang des Buches vor, gemeinsam nach Israel zu reisen. Weil er hofft, dass sein Vater sich ihm dort offenbart. Endlich offen mit ihm redet statt sich immer tiefer in seinem argumentativen Irrgarten zu verstecken. Und weil er, also Dima, das mit dem Judentum für sich selbst auch nochmal klären möchte, schließlich hat er selbst einen recht prekären Identitätsstatus: Kontingentflüchtling, ukrainischer Pass, Leipziger Kindheit, Berliner Studentenjahre, und als Jude „eine Art Mängelexemplar“: Mutter Moldawierin, keine Jüdin. Ausschließlich väterlicherseits Jude zu sein, ist aber „wie eine exklusive und lebenslange Mitgliedschaft in einem Schwimmbad, dessen Becken nie mit Wasser gefüllt ist.“
Das also ist das Setting: Junger Autor reist mit seinem Vater nach Israel. Klingt nach hohem Peinlichkeitspotenzial. Autobiografische Seelenerkundung, deutsche Selbstfindungsprosa, sanft gewürzt mit jüdischem Humor. Vielleicht haben die Juroren aufgrund solcher Vorurteile dieses Debüt bei der Auswahl zum Buchpreis übersehen? Was Dmitrij Kapitelman daraus macht, ist jedenfalls meisterhaft.
Zum einen erzählt dieses Buch die Biografie einer Einwandererfamilie. Das Schicksal – im Verein mit dem deutschen Aslykontingentverteiler – schickte Dmitrij Kapitelman und seine Eltern 1994 von Kiew nach Leipzig. „Mein Vater ergatterte sein Existenzschnäppchen, die BRD bekam Rabatt auf ihre Vergangenheit.“ In Deutschland sind sie nur gelandet, weil sie „willkommene Wiedergutmachungsjuden“ waren. Der junge Dima merkt freilich nichts davon, dass er willkommen ist. Ringsum Nazis, so viele, dass Kapitelman als Jugendlicher nicht mal auf die Idee gekommen wäre, zur Polizei zu gehen, wenn er wieder drangsaliert wurde.
Schließlich wurde ihm von vornherein, mit dem Eintritt in die Grundschule klargemacht, dass er hier nichts zu suchen habe: Als er mit seiner Mutter zum ersten Elternabend geht, fragt die ihn, ob ihm einer seiner Freunde einen Platz freigehalten habe. „Ich antwortete wahrheitsgemäß, dass ich keine Freunde in meiner Klasse habe.“ Als seine Mutter ihn entsetzt fragt, ob das stimme, versteht er gar nicht, „was die Fragerei sollte. Im Heim hat man Freunde, in der Schule nicht. Ich war der stinkende Russenjunge, in der Form hatte man mir das mehrmals auf dem Schulhof kommuniziert.“ All das ist in den einzelnen Ausdrücken so brillant wie politisch scharfsichtig formuliert. Zugleich steckt in dieser einen, völlig neutral erzählten Szene die ganze Einsamkeit einer Kindheit.
Dann ist da diese großartige Hauptfigur, denn zumindest als Autor hat Kapitelman großes Glück mit seinem Vater. Die philosophische Schwermut, die argumentative Widersprüchlichkeit – man hat sich die Hirnwindungen des Leonid Kapitelman eher wie einen Haufen Luftschlangen vorzustellen, so verdreht ist seine Logik –, all das eingelagert in eine gutversteckte Warmherzigkeit, die zu jähen Momenten enthusiastischer Weltumarmung führt: Hier spricht ein ferner Verwandter von Pnin, dem verschrobenen russischen Professor aus Vladimir Nabokovs gleichnamiger, saukomischer Liebeserklärung an alle Exilanten dieser Welt.
Mit diesem Vater also macht sich Kapitelman auf nach Israel. Die beiden besuchen alte Freunde des Vaters, fahren ans Tote Meer, verbringen ein paar Tage in Jerusalem, gehen an die Klagemauer, und allmählich taut Leonid auf. Er liebt die Sicherheit der Flughäfen und kann sich nicht sattsehen an den Waffen im Museum der Israelischen Streitkräfte, ja wenn es für den Vater ein Leit- wie Leidmotiv auf dieser Reise gibt, dann ist es dieses Gefühl, sich endlich, erstmals irgendwo in Sicherheit zu fühlen, einer unter vielen zu sein.
Aber auch Dima, der Erzähler, der doch so eindeutig nur im Reich der unabhängig-souveränen Skeptiker zu Hause zu sein glaubte, erlebt plötzlich seltsame Zugehörigkeitssehnsüchte. Als ihm ein Mitarbeiter eines Museums sagt, er könne sofort israelischer Staatsbürger werden, setzt sich dieser Satz wie ein Sirenengesang in Kapitelmans Kopf fest. Bürger eines Landes werden. Als einer, der aus der Ukraine fortmusste und dem in Deutschland nun wirklich keiner einen herzlichen Empfang bereitet hat. Sofort Bürger dieses Landes werden! Kapitelman lässt sich eine Bar Mizwa aufschwatzen, so richtig mit „Gebetsequipment“ und orthodoxem Singsang. Überflüssig zu sagen, dass ihn am Tag nach dieser Einbürgerungseuphorie „ein ekliger Identitätskater“ befällt. So ist dieses Buch auch ein Antidot gegen den allerorten erstarkenden Nationalismus und das giftige „Identitin“, das Kapitelman in Deutschland genauso wie in Israel aufspürt.
Am Ende mündet das Ganze sogar noch im eine geradezu grotesk tollkühne Liebesgeschichte: Kapitelman Junior reist – alleine, sein Vater erklärt ihn für verrückt und bleibt angstschlotternd in Israel – in die besetzten Gebiete. Den arabischen Studenten, die er in Hebron kennenlernt, sagt er, dass er Deutscher ukrainischer Abstammung sei – das stimmt und ist kein Problem. Aber dann lernt er Dina kennen, die englische Literatur studiert hat und unter ihrem schwarzen Kopftuch hinreißend aussieht. Am selben Tag sind Wahlen drüben im plötzlich sehr fernen Israel, Netanjahu gewinnt mit seiner Angstpropaganda, und Dima Kapitelman gerät in den größten nur denkbaren Herzensschlamassel samt Nahosterektion. Und im ICE nach Essen muss jemand laut lachen vor Leseglück.
Dmitrij Kapitelman: Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters. Carl Hanser Verlag, München 2016. 288 Seiten, 20 Euro. E-Book 15,99 Euro.
Das Schicksal im Verein mit dem
deutschen Asylkontingentverteiler
schickte Kapitelman nach Leipzig
Gebrochenes Spiegelbild: Kapitelmans Vater Leonid in der Jerusalemer Altstadt
Foto: Alessandra Schellnegger
  
Dmitrij Kapitelman, 1986 in Kiew geboren, kam mit acht Jahren nach Deutschland. Er lebt als Autor und Musiker in Berlin.
Foto: Hanser VERlag/Nadine Kunath
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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"Kapitelman reist mit seinem Vater ins Land der Vorfahren, heraus kommt eine tiefsinnig-komische Geschichte über Heimat, Fremde und Liebe. Großartig." Brigitte, 04.01.17

"Sehr komisch, sehr unterhaltend, sehr rührend und vielfältig paradox. ... Man muss manchmal fast weinen, so rührend ist diese eifersüchtig bekümmerte Vaterbeobachtung. Sie ist übrigens frei von jedem Kitsch und, noch erstaunlicher, von jedem Klischee. ... Ein herrliches Buch." Jens Jessen, Die Zeit, 24.11.16

"Kiew, Meerane, nördlich von Zwickau, Grünau, jener berühmt-berüchtigte Ortsteil von Leipzig, und Jerusalem. Das sind die Kulturkreise, die Dmitrij Kapitelman in seinem autobiografischen Roman 'Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters' mit einer großen Leichtigkeit trotz scharfsinniger Analysen durchschreitet und ausleuchtet. Eine Reise durch die Paradoxien, auf der Suche nach Heimat und jüdischer Identität voller Selbstironie, einfach hinreißend." Eva Demmelhuber, Bayern 2, 20.11.16

"Ob in Leipzig oder Israel: Dmitrij Kapitelman spitzt Widersprüche zu und stellt Paradoxien heraus. Saukomische Dialoge wechseln sich mit scharfsinnigen Analysen ab. Zudem zeichnet sich der Text durch seinen kreativen Umgang mit Sprache aus. Diese Liebeserklärung an einen Vater ist ebenso komisch wie berührend. Der Israel-Teil liest sich wie eine literarische Reisereportage, die der Problematik gerecht wird. ... Kapitelman erzählt von der Suche nach Heimat und jüdischer Identität. In der deutschen Gegenwartsliteratur ist Dmitrij Kapitelman in diesem Text jedenfalls angekommen." Mareike Ilsemann, WDR 5, 05.11.16

"Ein wunderbares Buch." Anja Maier, taz, 18.10.16

"In 'Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters' lotst uns ein junger Autor mit Bravour durch die Minenfelder eines neuen deutsch-jüdischen Zusammenlebens." Mirko Schwanitz, Bayern 2 Radio, 01.10.16

"Dmitrij Kapitelman hat ein mitreißendes und komisches Buch geschrieben - über eine Israelreise, über jüdische Identität und vor allem über seinen Vater ... Eine autobiographische Erzählung, die mit Verve dem nachspürt, was eine jüdische Verbundenheit, jenseits von Religiosität und Sprache, sein könnte." Sascha Hilpert, rbb Stilbruch, 08.09.16

"Wer bin ich, und wenn ja, wie jüdisch: Dmitrij Kapitelmans hinreißendes Debüt über seinen Vater, Israel und die Frage der Herkunft. ... So brillant wie politisch scharfsichtig formuliert." Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung, 06.09.16

"Dmitrij Kapitelman hat einen wunderbar leichten Ton gefunden, voll Humor und Selbstironie, einen Ton, der den ernsten Hintergrund geschickt konterkariert. ... Und so ist es äußerst unterhaltsam, wenn der junge Autor von seinen Erlebnissen in Israel erzählt. ... Intelligent und nachdenklich, witzig, sprühend und vielschichtig, und nicht zuletzt auch eine Hommage an Dmitrij Kapitelmans Vater." Irene Binal, ORF Ö1 ex libris, 04.09.16

"Ein bewegendes und mit wunderbarem Gespür für Komik geschriebenes Buch. ... Es lässt sich listigerweise genauso schwer einordnen wie die Menschen, von denen es handelt. Man kann es lesen als Roman oder als Reiseerzählung oder als literarische Reportage, und doch ist es etwas ganz Eigenes." Julian Schütt, SRF2 Kultur, 28.08.16

"Das Buch ... ist eine Reise mitten hinein in eine komplexe Identitätskrise: Jüdisch sein, als Jude in Deutschland leben und sich zum Nahostkonflikt stellen." Lea Koch, WDR5, 22.08.16
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Spannend, absurd, witzig, liebenswert. Elisabeth Evertz Neue Rhein Zeitung 20180302