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Im Oktober 2007 erhielt Martin Mosebach den Georg Büchner-Preis.
Der Aufzug führt unmittelbar in den siebten Stock. Als sich seine Schiebetür sich öffnet, steht der Erzähler im gleißenden Licht einer modernen Architektenwohnung. Doch was ihm noch mehr Eindruck macht als der berühmte Mann, für den er arbeiten soll, ist dessen Tochter Manon.
Er verliebt sich unsterblich, die Geliebte aber ist ihm nicht treu. So entschließt er sich zur Flucht und nimmt den Auftrag an, einen indischen Königspalast in ein modernes Hotel umzubauen. Manon aber folgt ihm ...

Produktbeschreibung
Im Oktober 2007 erhielt Martin Mosebach den Georg Büchner-Preis.

Der Aufzug führt unmittelbar in den siebten Stock. Als sich seine Schiebetür sich öffnet, steht der Erzähler im gleißenden Licht einer modernen Architektenwohnung. Doch was ihm noch mehr Eindruck macht als der berühmte Mann, für den er arbeiten soll, ist dessen Tochter Manon.

Er verliebt sich unsterblich, die Geliebte aber ist ihm nicht treu. So entschließt er sich zur Flucht und nimmt den Auftrag an, einen indischen Königspalast in ein modernes Hotel umzubauen. Manon aber folgt ihm ...
Autorenporträt
Martin Mosebach, geboren 1951 in Frankfurt am Main, war zunächst Jurist, dann wandte er sich dem Schreiben zu. Seit 1983 veröffentlicht er Romane, dazu Erzählungen, Gedichte, Libretti und Essays über Kunst und Literatur, über Reisen, auch über religiöse, historische und politische Themen. Über die Jahre erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Preise, etwa den Kleist-Preis, den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, den Georg-Büchner-Preis und die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt. Er ist Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung, der Deutschen Akademie der Künste in Berlin-Brandenburg sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Zuletzt veröffentlichte er den Roman ¿Taube und Wildente¿. Er lebt in Frankfurt am Main. 
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.06.2007

Frankfurter Nebelfürst
Der Büchnerpreisträger Martin Mosebach in seinen Werken

Sein Weg weckt Assoziationen an die Romanhelden vergangener, ihm selbst freilich bestens vertrauter Epochen: Wenn es stimmt, dass Martin Mosebach, geboren am 31. Juli 1951 in Frankfurt am Main, die Rechtswissenschaften "schlampig, schlecht und improvisiert" (Mosebach) betrieben hat, dann muss er ein Verwandter der quer zur Gesellschaft stehenden und schon deswegen tiefer blickenden Taugenichtse sein. Von ihnen mag er (auch) gelernt haben, dass der Held am interessantesten ist, der den Ansprüchen der Leistungsgesellschaft nicht genügt, und sich der edlen Resignation mehr abgewinnen lässt als dem plumpen Aufbegehren. Das vollendet gewandte Auftreten, die glänzend geschliffene Sprache des Autors, der Mosebach nach dem Zweiten Staatsexamen (1979) wurde, dementieren eine solche Zuordnung nur äußerlich: Denn nicht nur, dass schon sein Vater, der Arzt war, "vollkommen in der Poesie" lebte - die Helden seiner eigenen Romane wecken klassisch-romantische Erinnerungen aufs Stärkste.

Golo Mann wurde auf das Talent aufmerksam, das seine Erzählungen bis dahin mehr zum Zeitvertreib geschrieben hatte. Der Roman "Das Bett" (1983) lässt einen nach Frankfurt heimkehrenden deutsch-jüdischen Emigrantensohn sich in das Bett seines alten Kindermädchens verkriechen - Metapher einer Heimat, die auch der Autor selbst in der literarischen Szene nie richtig gefunden haben will. In diesem, aber nur in diesem Sinne ist Mosebach ein altmodischer Autor, dessen Sprachbewusstsein Kritiker zuweilen dem Missverständnis aufsitzen ließ, sie hätten es mit einem Sprach- und also Selbstverliebten zu tun - ein Vorwurf, der schon Thomas Mann gemacht wurde, mit dem (und mit Musil) Mosebach seit seinem Debüt verglichen wird. "Ruppertshain" (1985) lässt zwei Welten aufeinander prallen: das Immobiliengeschäft und den lebensuntüchtigen weiblichen Charme aus einer versunkenen Welt.

Das Versstück "Rotkäppchen" wurde 1992 in Frankfurt uraufgeführt; der Roman "Westend" (1992) war das Dokument einer ambivalenten Frankfurt-Liebe, in sechs Jahren zu einem Achthundert-Seiten-Ungetüm aufgeschichtet. Weitere Prosa ("Stillleben mit wildem Tier", 1995; "Das Grab der Pulcinellen" 1996; "Die schöne Gewohnheit zu leben. Eine italienische Reise"; 1997), dazu Lyrik ("Das Kissenbuch" und "Album Raffaello", 1995) zeigten intime Kennerschaft verschiedenster Zeiten, Formen und Räume; "Die Türkin" (1999) führte die Orientsehnsucht als schwer heilbare Intellektuellenkrankheit humoristisch vor.

Vollends wies das nächste Frankfurt-Epos seine elegante Meisterschaft aus: "Eine lange Nacht" (2000), die Geschichte eines durchgefallenen, aber märchenhaft aufsteigenden Examenskandidaten, nötigte die Kritiker zu höchsten Vergleichen und Etiketten. "Der Nebelfürst" (2001), die zur vorvergangenen Jahrhundertwende spielende, halbphantastische Hochstaplergeschichte, festigte Mosebachs Rang als Ausnahmeerzähler. "Das Beben" (2005) pries Michael Maar in dieser Zeitung als das Werk eines endgültig konkurrenzlos gewordenen Romanschriftstellers. Der Autor von Filmdrehbüchern, Theaterstücken, Hörspielen, Opernlibretti und Reportagen verfasste auch zahlreiche literatur-, kunst- und religionsgeschichtlich gesättigte Essays, viele davon für diese Zeitung.

EDO REENTS

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