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Produktdetails
  • Verlag: Verbrecher Verlag
  • Seitenzahl: 117
  • Deutsch
  • Abmessung: 11mm x 121mm x 170mm
  • Gewicht: 118g
  • ISBN-13: 9783935843201
  • ISBN-10: 3935843208
  • Artikelnr.: 11585948
Autorenporträt
Britta Lange (geboren 1973) forscht und lehrt am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin zu den Schwerpunkten Kulturgeschichte und Ästhetik des 19., 20. und 21. Jahrhunderts, Kolonialismus, Ton- und Filmdokumente, Erster Weltkrieg. 'Die Entdeckung Deutschlands durch die Marsbewohner' hat sie bei ihren Recherchen über Tonaufnahmen aus dem Ersten Weltkrieg entdeckt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

"Kontrolle über die Kriegsberichterstattung", schreibt Gottfried Oy, "ist nicht über Verbote, sondern nur über eigene Bildproduktion zu erreichen". Er hat sich auf den von Britta Lange rekonstruierten - und offensichtlich erkenntnisreichen - Rundgang durch die "Deutsche Kriegsausstellung" von 1916 begeben und die "Wurzeln militärischer Öffentlichkeitsarbeit" in Augenschein genommen. Der Krieg wurde als "Ereignis" präsentiert, in dem die Sieger wie selbstverständlich feststanden; die Konstruktion dieser Überlegenheit wurde durch die wissenschaftlich begründete Vorführung des Gegners als minderwertig erreicht. Dazu, so Oy in Bezug auf die Lektüre, präsentierten die Kriegsausstellungen in der "Tradition der Kolonialausstellungen" den neuesten Stand der Völkerkunde, nur dass die exotischen Fremden jetzt zu gefährlichen, aber unterlegenen Feinden wurden. Das Geheimnis der erfolgreichen Propaganda: der Authentizitätseffekt der Darstellung, sei es durch Beutestücke oder durch die Fotografie von Kriegsgefangenen. Der Rassismus, so der Rezensent abschließend, mag nicht mehr derselbe sein; der vorgeblich "authentische" Blick jedoch sei bis heute fundamental für die Repräsentation von Kriegen.

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