Yvonne Willicks ist schon ein echter Putzteufel. Oder ich bin ein ziemliches Ferkel, denn ich schrubbe ehrlicherweise nicht jeden Monat die Badezimmerfliesen an den Wänden und schiebe auch meine Schränke nicht beiseite, um dahinter zu stauben. Da könnte ich auch gleich umziehen, denn die Dinger sind schwer wie ein Panzer. Aber jeder Mensch hat ein anderes Schmutzempfinden und eine andere Schmutztoleranz. Der eine mag es penibel sauber und ordentlich und ist auch bereit, viel Zeit in die Hausarbeiten zu investieren, der andere ist weniger empfindlich und hält auch mal ein Staubkörnchen auf der
Glasplatte aus. Die Kunst ist es daher, einen gemeinsamen Nenner bei allen in einem Haushalt lebenden Personen zu finden, sonst gibt es irgendwann eine Staubexplosion.
Yvonne Willicks, ausgebildete…mehrYvonne Willicks ist schon ein echter Putzteufel. Oder ich bin ein ziemliches Ferkel, denn ich schrubbe ehrlicherweise nicht jeden Monat die Badezimmerfliesen an den Wänden und schiebe auch meine Schränke nicht beiseite, um dahinter zu stauben. Da könnte ich auch gleich umziehen, denn die Dinger sind schwer wie ein Panzer. Aber jeder Mensch hat ein anderes Schmutzempfinden und eine andere Schmutztoleranz. Der eine mag es penibel sauber und ordentlich und ist auch bereit, viel Zeit in die Hausarbeiten zu investieren, der andere ist weniger empfindlich und hält auch mal ein Staubkörnchen auf der Glasplatte aus. Die Kunst ist es daher, einen gemeinsamen Nenner bei allen in einem Haushalt lebenden Personen zu finden, sonst gibt es irgendwann eine Staubexplosion.
Yvonne Willicks, ausgebildete Hauswirtschafterin, hat zusammen mit ihrer Co-Autorin Stefanie von Drathen einen praktischen Ratgeber für den Haushalt geschrieben, der, sagen wir mal, die Königsklasse der Putz- und Waschtugenden preist. Wer auf diesem Niveau seinen Haushalt in Ordnung hält, für den braucht der Tag 36 Stunden, aber man muss eben auch nicht alles umsetzen, was die Autorinnen vorschlagen. Das sagen sie selber, und ihre Doktorarbeit der Hauswirtschaft ist daher mehr Vorschlag als Vorwurf. Außerdem behandeln sie auch noch verwandte Themen, wie Kochen und Backen, Einkaufen, Pflanzen pflegen, Handarbeit und Heimwerken. Da sind wirklich kuriose und geniale Tricks dabei (der Tassenkuchen!!! Göttlich lecker, gebacken in 90 (!!!!) Sekunden!).
Schwerpunkt ist eindeutig das Thema "Leichter Putzen". Yvonne Willicks Eltern waren ganz sicher ein Wischmopp und ein Seifenspender und entsprechend durchdacht sind ihre Checklisten. Die Gene halt. Selbst wenn man nicht alles in der vorgeschlagenen Häufigkeit macht, sind die Abläufe so beschrieben, dass man nicht gleich wieder mit dem Hintern umschmeißt, was man gerade mit den Händen aufgebaut hat. Manchmal sind die Tipps von der Art, dass man auch selber drauf kommen könnte, aber eben nicht drauf kommt. Heizkörper mit dem Fön ausblasen ist so ein Beispiel. Nicht wenige Ideen sind Zuschauerfragen entsprungen und da sieht man mal wieder, dass es keine blöden Fragen, sondern nur blöde Antworten gibt. Die Antworten von Willicks & Co. sind übrigens nur sehr selten blöd.
Backpulver mag Willicks besonders gerne, das weiß ich schon aus dem Fernsehen, aber im Buch reibt sie alles mit Backpulver ein, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Sollte man sich übrigens überlegen. Backpulver hinterlässt einen ziemlich hartnäckigen Schmierfilm. Viel Nachspülen ist also angesagt und es klappt auch nicht immer. Mein Backofen hat sich der Backpulverkur standhaft widersetzt. Um den Papp nachher wieder abzuwischen, habe ich dann den Inhalt eines Olympiabeckens an Wasser verbraucht und anschließend doch das Backofenspray hergezaubert.
Nicht alle Tipps sind beim näheren Hinsehen wirklich eine gute Idee. So ist es z. B. nicht empfehlenswert, Fensterrahmen mit einem Putzstein abzureiben, denn der ruiniert auf Dauer den Lack oder die Eloxierung und Möbel mit Olivenöl einzureiben, hinterlässt einen zunehmend klebrigen Film, den man nach einigen Jahren nicht einmal mehr mit Reinigungsmitteln wegbekommt (Olivenöl verharzt nämlich wegen seines hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren!). Aber das sind die Ausnahmen. Die meisten Tipps sind absolut praxistauglich und vor allem sehr strukturiert. Es kommt nämlich nicht nur drauf an, was man tut, sondern auch in welcher Reihenfolge. Vielleicht reichen dann auch 24 Stunden für den Tag.