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"Seien wir ehrlich. Wir haben nicht nur "hallo' gesagt, als wir ins Studio gingen. Wir sind eng miteinander verbunden, und es war, als hätten wir eine einmal begonnene Reise fortgeführt. Nur die Logistik musste neu ausgearbeitet werden." Mick Fleetwood spricht über ein Ereignis, das die Fans überraschen dürfte - und das schließlich auch der Band selbst in seiner Tragweite erst aufging, als die halbe Arbeit schon getan war. Die Rede ist von FLEETWOOD MAC, und das Album, um das es geht, ist Say You Will.
Es ist schon an den Songs, der musikalischen Textur und am nahezu wahnwitzigen
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Produktbeschreibung
"Seien wir ehrlich. Wir haben nicht nur "hallo' gesagt, als wir ins Studio gingen. Wir sind eng miteinander verbunden, und es war, als hätten wir eine einmal begonnene Reise fortgeführt. Nur die Logistik musste neu ausgearbeitet werden." Mick Fleetwood spricht über ein Ereignis, das die Fans überraschen dürfte - und das schließlich auch der Band selbst in seiner Tragweite erst aufging, als die halbe Arbeit schon getan war. Die Rede ist von FLEETWOOD MAC, und das Album, um das es geht, ist Say You Will.

Es ist schon an den Songs, der musikalischen Textur und am nahezu wahnwitzigen Arrangement der Saiteninstrumente zu hören; zu spüren ist es an der kraftvollen und frischen Atmosphäre des Albums: FLEETWOOD MAC haben sich (fast) in ihrer legendären Rumours-Besetzung wieder zusammengefunden, die von 1975 - 1987 zu unvergesslichen Welthits führte. Erstmals seit dem 1987er Album Tango In The Night gibt es neue Kompositionen von Lindsey Buckingham zu hören, die auf dem Album eine perfekt ausgeglichene Einheit mit dem starken Songwriting von Stevie Nicks bilden. Allein auf Christine McVie muss der Fan verzichten, sie hat ihre Schwerpunkte zur Zeit auf andere Aktivitäten gelegt.

Und überhaupt: eigentlich sollte sowieso alles ganz anders kommen, denn geplant war ursprünglich ein neues Soloalbum von Lindsey Buckingham. "Ich hatte schon lange an einem Solo-Album gearbeitet, aber mir fehlte noch die abrundende Katharsis." erklärt Buckingham. "Als wir dann 1997 an The Dance arbeiteten, das vor allem eine Live- Reunion mit älterem Material darstellte, war es das erste Mal seit Tango In The Night, dass wir wieder zusammen kamen. Unser Zusammenkommen, die gemeinsame Arbeit, all das belebte unseren Spirit neu." "Ursprünglich wollten wir nur für ein paar Wochen ins Studio," ergänzt John McVie, "es wurde ein ganzes Jahr daraus. Der Grund ist: wir hatten unglaublichen Spaß. Ich würde nicht einmal sagen, dass es war wie in alten Zeiten. Es war viel besser. Wir hatten viele Dinge hinter uns gelassen und konnten uns nun auf die Arbeit konzentrieren."

Zehn Songs hatte Buckingham bereits so gut wie fertig, 17 weitere Demos kamen dann noch von Stevie Nicks dazu. "Das war alles mögliche," erklärt sie. "Demos von 1976, aber auch Songs, für die auf Shangri-La kein Platz mehr gewesen war." Stevie gab ihr Material an John und Lindsey, die es im Studio sichteten, während sie selbst mit ihrem Soloalbum Trouble In Shangri-La auf Tour ging. "Kaum hatten wir Stevies Songs, nahmen die Sessions eine starke Eigendynamik an," so Lindsey. "Wir mussten nicht darüber sprechen und wussten, dass wir hier an einem neuen FLEETWOOD MAC-Album saßen. Es war ein sehr organischer Prozess. John und ich haben sechs Monate an dem Album gearbeitet, und als Stevie zurückkehrte, präsentierten wir ihr das Ergebnis." "Ich bin sehr in meine Demos vernarrt," erinnert sich Stevie. "Ich gehe immer davon aus, dass das Ergebnis besser als das Originaldemo sein muss - und genau das ist das, was Lindsey geschafft hatte. Als ich die Songs hörte, wusste ich, dass wir an etwas Bedeutendem arbeiteten." Erst an diesem Punkt begannen FLEETWOOD MAC der definitven Möglichkeit einer Wiedergeburt wirklich ins Auge zu blicken. "Als Christine verlauten ließ, dass sie nicht mehr dazu stoßen würde, habe ich sie sehr vermisst," so Stevie. "Als Freundin und als Bandmitglied. Aber in meiner Erfahrung bedeutet Veränderung auch immer eine Chance. Jemand geht und etwas neues Großartiges kann geschehen." Und Lindsey bestätigt: "Vom musikalischen Standpunkt aus gesehen, war Say You Will eine große Herausforderung. Wir hatten früher mit drei Songwritern gearbeitet, also hatte jeder von uns nun 33,3% mehr Platz. Das hat etwas Erfrischendes. Wir nahmen alle Songs meines angedachten Soloalbums und zehn von Stevie. Und das ist noch eine kleine Auswahl."

In diese Auswahl gehören unter anderem zwei Nicks-Songs aus dem Jahre 1976, Smile At You und Goodbye Baby, und vier gänzlich neue Songs aus ihrer Feder: Der Titelsong Say You Will, Destiny Rules, Silver Girl und Illume. Lindseys Highlights auf dem Album sind zugleich Spiegel für seinen unerschöpflichen Einfallsreichtum Murrow, Miranda, Red Rover und Bleed To Love Her zeigen seine besten Fähigkeiten. Produziert wurde Say You Will von Lindsey Buckingham unter zeitweiliger Mitwirkung von Rob Cavallo und John Shanks.

"Kreative Spannung stirbt niemals," bemerkt Stevie. "Wir haben immer unsere Auseinandersetzungen gehabt, und wir werden sie immer haben. Aber wir haben nie aus den Augen verloren, was wirklich wichtig ist. Dieses Album ist ein Tribut an alle, die die richtigen Entscheidungen fällen." Und Mick ergänzt: "Irgendwie haben wir es immer geschafft, mit dem Geist FLEETWOOD MACs in enger Verbindung zu bleiben."

© 2003 WEA Records/ tbe
Trackliste
CD
1What's The World Coming To00:03:48
2Murrow Turning Over In His Grave00:04:12
3Illume00:04:51
4Thrown Down00:04:02
5Miranda00:04:18
6Red Rover00:03:58
7Say You Will00:03:49
8Peacekeeper00:04:11
9Come00:05:59
10Smile At You00:04:33
11Running Through The Garden00:04:34
12Silver Girl00:03:59
13Steal Your Heart Away00:03:33
14Bleed To Love Her00:04:06
15Everybody Finds Out00:04:29
16Destiny Rules00:04:26
17Say Goodbye00:03:26
18Goodbye Baby00:03:52
19Keine Titelinformation (Video) (Data Track)
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.04.2003

Ein Echo
Fleetwood Macs neues Album / Von Heike Makatsch

Fleetwood Mac, das ist für mich ihre Platte "Rumours". Das mag viele Aspekte dieser britisch-amerikanischen Band außer acht lassen - (die Besetzung bevor Lindsey Buckingham und Stevie Nicks dazukamen, das Album "Tusk", das Comeback in den Achtzigern mit Songs wie "Tell me Lies") -, aber es hat auch dazu geführt, daß ich Fleetwood Mac immer mit Leidenschaft öffentlich und vor meinen Freunden verteidigt habe. Es vergeht kaum ein Abend mit Rotwein, an dem ich diese Platte nicht auflege. Das Cover hat mich schon als Kind fasziniert. Darauf sieht man die wunderschöne Stevie in Ballettpose, Chiffon umweht ihren grazilen Mädchenkörper, und ein Bein hat sie über das von Mick Fleetwood geschlungen, der dasteht wie ein echter Mann, betont noch durch zwei Kugeln, die ihm von seinem Gürtel herunter in den Schritt baumeln. Sexy, cool und jung, der romantisch elfenhafte Look der Zeit, der kalifornische Westcoastrock der Zeit, dem durch die herzzerbrechenden Privatstories der Bandmitglieder und reichlich Kokain - der Droge der Zeit - eine Intensität verliehen wurde, die "Rumours" zu einer der besten Platten der siebziger Jahre werden ließ.

Tja, damals. Es hatte so nicht weitergehen können, denn die schöne Stevie mußte sich das Kokain schon in den Hintern pusten lassen, weil ihre Nase so zerfressen war. Und brennende Herzen schreiben die besten Songs. Nachdem die Ehe geschieden und die Beziehung zerbrochen war, ist etwas in Fleetwood Mac erloschen. Und jetzt haben sie also ein neues Album aufgenommen, "Say you will", ihr erstes seit sechzehn Jahren. Auf dem Cover sehen wir Stevie Nicks und Lindsey Buckingham, hinten drauf dann auch die ergrauten Gründermitglieder John McVie und Mick Fleetwood. Stevie und Lindsey sind nicht nennenswert gealtert, was wohl guter Retusche und einer großen Portion Eitelkeit zu verdanken ist. Sie sehen aus wie Rockstars, die in einer anderen Epoche hängengeblieben sind, irgendwann zwischen 1986 und 1991. Das Gefühl, das mich beim ersten Hören überkam, war wie wenn man eine Tante, die man seit Jahren nicht mehr gesehen hat, laute Begrüßungen mit der Mutter im Flur austauschen hört. Man weiß nicht recht, ob man sich freut, aber es ist eine Nähe da, ein Gefühl von Familienzugehörigkeit, das Wärme im Bauch erzeugt. Stevie Nicks' Stimme hat eine solche Kraft, daß sie noch den langweiligsten Song, die abgenudeltste Wiederholung veredelt. Und das ist die Frau, die damals in Fleetwood Mac nur geduldet wurde, weil Lindsey sie dabeihaben wollte. Und so sieht es in Wirklichkeit aus: Ohne Stevie Nicks wären Fleetwood Mac gar nichts mehr. Und ihre Platte "Say you will" wäre nicht zu ertragen. Lindsey Buckingham quält uns mit trivialen "bedeutungsvollen" Texten à la "You can't plant no seed / Where there's only greed" und ergießt sich in selbstverliebten Gitarrensoli, die jeglicher Motivation entbehren. Und wenn es sich bei den Stücken nicht gerade um einen lauen Abklatsch seiner früheren Songs handelt, dann experimentiert er mit zu viel Echo oder anderen Stimmverzerrungen, die wohl beim Hörer das Gefühl erzeugen sollen, Lindsey sei noch "in touch". In dem Zusammenhang läßt mir der Song "Come" einfach nur noch den Mund offenstehen. Was hat Lindsey sich denn dabei nur gedacht? Stevie Nicks' Songs immerhin machen die Platte zu einer möglichen Begleitung bei Langstreckenfahrten. Ihre Stimme gibt mir noch immer Stiche ins Herz, sie wühlt mich auf und kribbelt unter der Haut. Eine Mischung aus Trauer und Trotz, aus Weisheit und einer selbstzerstörerischen Neugierde. Die meisten ihrer Lieder auf der neuen Platte erinnern an "Dreams". Oder an die Bangles. Und das ist schon besser als nichts. Aber ein "Gold Dust Woman" habe ich nicht gefunden. Die erste Single wird "Peacekeeper". Es ist gefällig und eingängig, bei Paul Simons "Kodakchrome" geklaut und wird seine Käuferschaft bei Rockfans über fünfzig finden. Ich bin nicht mehr furchtbar jung, aber viel zu jung für "Say you will".

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