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Literaturwissenschaftler und Literaturkritiker in Polen streiten seit über 20 Jahren, ob man das Jahr 1989 als Wendejahr in der polnischen Literatur bezeichnen kann. Unter deutschen Germanisten und Feuilletonisten herrscht darüber, in Hinblick auf 'ihre' Literatur, schon eher Konsens: Die politische Zäsur von 1989, der Zusammenbruch des Realsozialismus, gilt den meisten auch als Ende der sogenannten Gesinnungsästhetik, das heißt als Abschied von politmoralischen Programmen im Geiste der Gruppe 47 oder der reformsozialistischen Autoren in der DDR. Das Zusammenfallen von politischem und…mehr

Produktbeschreibung
Literaturwissenschaftler und Literaturkritiker in Polen streiten seit über 20 Jahren, ob man das Jahr 1989 als Wendejahr in der polnischen Literatur bezeichnen kann. Unter deutschen Germanisten und Feuilletonisten herrscht darüber, in Hinblick auf 'ihre' Literatur, schon eher Konsens: Die politische Zäsur von 1989, der Zusammenbruch des Realsozialismus, gilt den meisten auch als Ende der sogenannten Gesinnungsästhetik, das heißt als Abschied von politmoralischen Programmen im Geiste der Gruppe 47 oder der reformsozialistischen Autoren in der DDR. Das Zusammenfallen von politischem und literarischem Einschnitt wird in Deutschland gemeinhin vorausgesetzt, das Hinterfragen der 'Epochenzäsurrhetorik' (Thomas Anz) ist die klare Ausnahme. Einig sind sich polnische und deutsche Beobachter nur im Einfachsten: dass Polen und Deutschland seit 1989 gravierendere politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen erlebten als zuvor. Anlass genug, der Frage auf den Grund zu gehen, ob in beiden Ländern nach 1989 wirklich neue Literaturkonzepte und/oder bedeutende Werke entstanden, die neben der Transformation der kulturellen Institutionen auch einen Neuanfang innerhalb des Symbolsystems Literatur markieren.
Autorenporträt
2002 Promotion in Warschau mit der Arbeit 'Das Motiv des Brunnens in der deutschen Kultur' (2006) und 2010 Habilitation in Wroclaw mit der Schrift 'Der Garten als Topos in dem Werk von Marie Luise Kaschnitz, Undine Gruenter und Sarah Kirsch.'