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Mit Mitte Vierzig wagte Anne Donath den Sprung in ein neues Leben, das Verzicht und Beschränkung bedeutet – und gleichzeitig reich an Reisen und Freiheit ist.
Eine schlichte Hütte, versteckt zwischen Wein und Rosen, Kartoffeln und Gemüse, mit gerade mal 4x4 Meter Grundfläche: das ist Anne Donaths Zuhause. Zwölf Jahre liegt es zurück, daß sie nach einem Aufenthalt in Nordafrika, in einer Oase mitten in der Wüste, ihre Stadtwohnung verließ und sich auf ein Grundstück im Schwäbischen ihr kleines Blockhaus bauen ließ. Seitdem kommt sie ohne Strom, Heizung und Fernsehen zurecht. Mit der Kälte im…mehr

Produktbeschreibung
Mit Mitte Vierzig wagte Anne Donath den Sprung in ein neues Leben, das Verzicht und Beschränkung bedeutet – und gleichzeitig reich an Reisen und Freiheit ist.

Eine schlichte Hütte, versteckt zwischen Wein und Rosen, Kartoffeln und Gemüse, mit gerade mal 4x4 Meter Grundfläche: das ist Anne Donaths Zuhause. Zwölf Jahre liegt es zurück, daß sie nach einem Aufenthalt in Nordafrika, in einer Oase mitten in der Wüste, ihre Stadtwohnung verließ und sich auf ein Grundstück im Schwäbischen ihr kleines Blockhaus bauen ließ. Seitdem kommt sie ohne Strom, Heizung und Fernsehen zurecht. Mit der Kälte im deutschen Winter mußte sie ebenso lernen umzugehen wie mit der anfänglichen Skepsis der Ortsbewohner. Ihre Lebensmittel wachsen ums Haus, die Wolle zum Spinnen auf Nachbars Schafen, das Brennholz kommt aus dem Wald hinter dem Dorf. Und vieles von dem, was sie für ihr einfaches Leben brauchen kann, hat sie sich auf ihren Reisen in der Sahara von den Tuareg und Berbern abgeschaut.

Autorenporträt
Anne Donath, 1948 in Malente/Schleswig-Holstein geboren, Krankenpflegerin und Lehrerin, entschloß sich 1993 zu einem radikalen Neuanfang. Wenig später bezog sie eine Holzhütte im schwäbischen Steinhausen. Einen Tag in der Woche arbeitet die Muter dreier erwachsener Töchter in einer Klinik, die restliche Zeit lebt und reist sie.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.11.2006

Bescheidenheit ist keine Zier

Im Prinzip eine kühne Idee: Mitten in Deutschland verabschiedet sich die Autorin von der modernen Zivilisation, erwirbt ein Grundstück, setzt darauf ein sechzehn Quadratmeter großes Ein-Raum-Blockhaus, bestückt es mit einem Holzofen und einem Plumpsklo und verzichtet auf den Rest: heißes Wasser, Strom, Telefon, Internet, Fernsehen, Auto. Nachdem sie in der Rekordzeit von nur sieben Jahren ihre Immobilie entschuldet hat, reichen ihr heute, dank der in unserer Gesellschaft erreichten hohen Wertschöpfung, zehn Wochen Arbeit als Krankenschwester und Beschäftigungstherapeutin für die Finanzierung aller weiteren Bedürfnisse, einschließlich Kranken-, Renten-, Haftpflicht- und Gebäudeversicherung, Grundsteuer, Winterholz, Kaminkehrer und ein paar Wintermonaten Wanderurlaub in Nordafrika. Also hat Anne Donath viel Zeit. Zum Lesen und Radiohören (solarer Akku!), zum Geigespielen, Schreiben und Malen, zum Rasenmähen mit der Sense, zum Wassererhitzen für die Morgenwäsche und den Kaffee, zum Unkrautjäten und Kartoffeln-, Zwiebeln-, Lauch- und Rhabarberpflanzen im Garten, zum Holzhacken, Wäschewaschen und fürs Kochen, zur Obsternte und zum Spinnen der vom Nachbarn geschenkten Wolle. Am Ende wird ein Pullover daraus, und aus einer alten Schultasche vom Flohmarkt werden Schuhe. So kann man leben - wenn man es will; und der Autorin Vorläufer auf dem Pfade der Bedürfnislosigkeit sind Legion. Dieses Leben zu beschreiben macht ein Drittel des Buchs aus. Zieht man den Platz für die beigegebenen Bilder ab und berücksichtigt den ausgesprochen großzügigen - wohl auf die Lektüre bei Kerzenlicht berechneten - Satzspiegel, bleibt ein Text übrig, der leicht auf zwei Zeitungsseiten Platz gefunden hätte. Nichts gegen lakonische Kürze, aber jenseits der harten Fakten bleibt vieles ungesagt - und gerade das wäre interessant gewesen. Ihr soziales Umfeld ist vollständig ausgeblendet, die drei Töchter, der Exmann, Freunde, Nachbarn, nur eine Zeile sind sie im Buch, nie werden sie sichtbar. Ihre Beziehungen zu den Tuareg, die doch den Anstoß fürs "Aussteigen" gaben, ihre tiefere Motivation, Beruf, Beziehungen - Fehlanzeige. Und tauchten nie Zweifel auf? War es wirklich so schön bei plus vier Grad Innentemperatur, den Winter so richtig zu spüren? Der Verzicht auf Theater, Kino und Kneipe so leicht? Macht es Spaß, jeden Groschen umdrehen zu müssen? Und wird man nicht einsam, wenn man so ganz aus dem "normalen" Leben fällt? Mit mehr Mühe, Anstrengung und Offenheit hätte das Leben Anne Donaths ein überaus spannendes Buch werden können. Die statt dessen auf den restlichen zwei Dritteln abgedruckten Gedichte - oft durchaus poetische Schlaglichter auf ihre Reisen werfend - gleichen das Manko nicht aus.

rpm

"Wer wandert, braucht nur, was er tragen kann - Bericht über ein einfaches Leben" von Anne Donath. Malik Verlag, München 2006. 189 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 16,90 Euro. ISBN 3-8902-9310-7.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Mit fast siebzig, hat sie jeden Morgen Spaß daran, das Experiment zu verlängern. Wer nach einer nachhaltigen Lebensweise sucht und gewohnte gesellschaftliche Zwänge in Frage stellt und dabei Ausblick nach Alternativen hält, findet in dem bewegenden Buch von Donath zahlreiche Hinweise und Anregungen zum Nach- und Überdenken!« Bücherrundschau, Frühjahr 2017