Seit den 1980er Jahren werden trotz des Europäisierungsprozesses in Europa nationale Museen neu ausgerichtet und gegründet. Vor dem Hintergrund der erstarkenden nationalen Strömungen in den letzten Jahren nimmt Lisa Spanka das Wechselverhältnis aktueller Aushandlungen um die Identitätskategorien Nation und Geschlecht in den Blick und untersucht deren Repräsentation in Nationalmuseen. Mit einer diskursanalytisch geprägten Mehrebenenanalyse und der Ermittlung von Leitmotiven wird insbesondere die Vielschichtigkeit musealer Bedeutungsbildungen fokussiert. Die gewonnenen Erkenntnisse tragen zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung um gegenwärtige kollektive Identitätsbildungsprozesse bei und bieten darüber hinaus Anregungen für Praktiker_innen aus dem Museumsbereich.
»Ein wichtiger Beitrag zur historisch fundierten Gender- und Museumsforschung. Das konsequente Zusammendenken von Ausstellungs- und Institutionenanalyse und die historisch-politische Kontextualisierung musealer Praxen sind aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive gewinnbringend.« Sophie Kühnlenz, H-Soz-u-Kult, 26.05.2020 Besprochen in: DHIVA, Sommer 2020, Ulrich Brömmling