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Im morgenlichen Linienbus nach Aschaffenburg stirbt die als bösartig bekannte Hedda Kunkel - umgebracht mit dem Gift der"braunen Witwe". Der mutmaßliche Mörder der 74-Jährigen ist schnell ausgemacht: ihr Ex-Schwiegersohn Max Schwind. Doch den Journalisten Paul Stiller beschleichen Zweifel an dessen Täterschaft. Er gerät in einem Strudel irritierender Gefühle und abenteuerlicher Ereignisse- bis am Ende sein eigenes Leben bedroht wird.

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Produktbeschreibung
Im morgenlichen Linienbus nach Aschaffenburg stirbt die als bösartig bekannte Hedda Kunkel - umgebracht mit dem Gift der"braunen Witwe". Der mutmaßliche Mörder der 74-Jährigen ist schnell ausgemacht: ihr Ex-Schwiegersohn Max Schwind. Doch den Journalisten Paul Stiller beschleichen Zweifel an dessen Täterschaft. Er gerät in einem Strudel irritierender Gefühle und abenteuerlicher Ereignisse- bis am Ende sein eigenes Leben bedroht wird.
Autorenporträt
Peter Freudenberger, Jahrgang 1960, ist fest mit der Main-Region verwurzelt. Er arbeitet für Zeitungen in Würzburg, Miltenberg und seiner Heimatstadt Aschaffenburg
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.04.2008

Lokalchef auf Spurensuche Krimi vom Untermain

Lokalredakteure haben ein schönes Leben - jedenfalls wenn sie beim Aschaffenburger "Main-Echo" arbeiten. Dort gibt es Volontärinnen, die nicht bloß extrem ehrgeizig sind, sondern auch noch sehr gut aussehen. Die nette Sekretärin des Chefredakteurs kocht gern Kaffee für alle. Und wenn die Reporter in der Stadt unterwegs sind, um nach allen Regeln der Kunst zu recherchieren, werden sie auf Schritt und Tritt von begeisterten Lesern wegen der tollen Artikel gelobt, die sie eben erst wieder veröffentlicht haben. Dies sind die wichtigsten Fakten, die Peter Freudenberger in seinem "Main Krimi" aufbereitet hat.

Das literarische Debüt des Aschaffenburger Journalisten ist ein regionaler Schlüsselroman. Auch wenn "Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen" offiziell ausgeschlossen sind, ist mit dem Stadtoberhaupt Nikolaus Fürst natürlich Oberbürgermeister Klaus Herzog gemeint. Nicht so eindeutig lässt sich die Frage beantworten, wer sich im richtigen Leben hinter dem Leiter des Polizeikommissariats I, Johannes Strobel, verbirgt. Das wüsste man schon gern, denn dieser Ordnungshüter verführt seine Kolleginnen regelmäßig vor dem heimischen Kamin - auf dem Bärenfell. Die Hauptfigur Paul Stiller hingegen ist ganz offenkundig Freudenberger selbst nachempfunden: Ehemann, Familienvater, Journalist. Der Mittvierziger lebt in der Vorstellung, sich "ganz gut" gehalten zu haben, und trägt meistens Schwarz. Das kaschiert zwar den Bauchansatz, lässt ihn aber immer auch etwas düster wirken. Dabei lacht er gern - sogar wenn er gerade einen komplizierten Mordfall aufklärt.

Im Linienbus stirbt die als bösartig bekannte Hedda Kunkel. Sie wurde mit dem Gift der "Braunen Witwe" umgebracht. Schon bald wird der mutmaßliche Mörder der Vierundsiebzigjährigen festgenommen, ihr ehemaliger Schwiegersohn. Doch den Lokalchef Stiller beschleichen Zweifel an dessen Täterschaft. Er gerät in einen Strudel irritierender Gefühle und abenteuerlicher Ereignisse. Als er am Ende herausfindet, wer der wahre Mörder ist, befindet er sich plötzlich selbst in Lebensgefahr.

Auf dem Weg dorthin beschreibt Freudenberger seine Vaterstadt und die Menschen, die dort leben, mit den treffsicheren Charakterisierungen, die den jahrzehntelangen Beobachter auszeichnen. Er verbirgt seine Sympathie nicht, verzichtet aber darauf, sich mit wohlfeilem Lokalpatriotismus beim Aschaffenburger Leser anheischig zu machen. So gelingt ihm ein spannendes und witziges Buch, das auch über den bayerischen Untermain hinaus zahlreiche Leser finden wird. Sie wird am Ende das aufrichtige Bedauern darüber einen, dass die schöne Volontärin die Kollegen vom "Main-Echo" verschmäht und den Fahrer eines BMW-Sportwagens vorzieht.

EWALD HETRODT

Peter Freudenberger: Stiller und die Tote im Bus - Main Krimi. Emons, Köln 2008, 223 Seiten, 9,90 Euro.

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