Wie bereist man die ganze Welt, ohne auch nur einen Fuß vor das eigene Zimmer zu setzen? So, wie es der niederländische Autor J.M.A. Biesheuvel (1939-2020) mit seiner 1984 geschriebenen Geschichte getan hat! Da war der im vergangenen Jahr verstorbene Autor in den Niederlanden längst eine Institution. Seine immer ironisch grundierten Geschichten mit surrealistisch-groteskem Einschlag begeisterten Publikum und Presse gleichermaßen. Mit der ebenfalls für diesen Band ausgewählten Geschichte Moped auf hoher See erreichte der Autor alsbald Kultstatus. Und in der Kurzgeschichte Der Dienst erfahren wir etwas über die Versetzung des Matterhorn-Gipfels um einen Meter. Zu entdecken ist nun nicht mehr und nicht weniger einer der größten Geschichtenerzähler unserer Tage.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Es ist höchste Zeit, den niederländischen, im vergangenen Jahr verstorbenen Autor auch hierzulande zu entdecken, rät Rezensentin Katharina Borchardt. Am besten gleich mit diesem Band, der immerhin vier Erzählungen aus Biesheuvels Oeuvre enthält, fährt die Kritikerin fort, die von den zwischen Realismus und Surrealismus changierenden Texten über Familie, Reisen, Liebe und Depressionen immer weiter in den Bann gezogen wird. Nicht zuletzt erscheinen der Rezensentin die anspielungsreichen, poetischen und autobiografisch geprägten Erzählungen des Autors, der selbst zeitlebens an Depressionen litt, "herzöffnend".
© Perlentaucher Medien GmbH
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