Böhmen im 14. Jahrhundert kann als historischer Modellfall der Durchmischung, Konkurrenz und Bereicherung von Kulturen in einem komplexen Kommunikationsraum gesehen werden, der von Trägerschaften wie dem einheimischen Adel, dem regierenden Haus, dem städtischen Patriziat und der Geistlichkeit bestimmt wurde.Unter literaturwissenschaftlicher Perspektive zeichnet der Band das labile Gleichgewicht der Kräfte beispielhaft nach, welches das mehrsprachige und mehrkulturelle Prag in der Zeit der Luxemburger Dynastie erreichte - und auch bald wieder verlor. Daneben erfolgt ein Brückenschlag zur literarischen, kulturellen und politischen Situation der Neuzeit und Gegenwart.
»Der Band hat einen sprach- und literaturgeschichtlichen Schwerpunkt, bietet aber durchaus auch für Historiker interessante Denkanstöße und Hintergrundwissen.« Sabine Penth, Deutsches Archiv für die Erforschung des Mittelalters, 76/2 (2020) »Ein spannendes und vor allem anregendes Panorama zur Verbindung von Sprache, Kultur und Herrschaft im Prag der Luxemburger Zeit. Die behandelten Beispiele zeugen auf faszinierende Weise von der Fragilität mehrsprachiger und interkultureller Räume und den daraus (potentiell) entstehenden sozialen Konflikten. Das sind Themen, die an Aktualität nicht verloren haben.« Julia Burkhardt, Zeitschrift für Historische Forschung, 47/4 (2020) »Willkommene Einblicke in den Stand der germanistischen Forschung über die Zeit der Luxemburger Dynastie, vor allem von Seiten früherer und heutiger Prager Wissenschaftler.« Franz Machilek, Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, 10/1 (2020) »Der Band bildet [...] einen fundierten Beitrag zum Interkulturalitätsdiskurs innerhalb der Germanistischen Mediävistik.« Kristyna Salomon, Brücken, 27/2 (2020) Besprochen in: H-Soz-u-Kult, 22,01.2020, Jan Winkelmann MEDIOEVO LATINO, 41 (2020) www.ipsl.cz, 1 (2022), Matous Turek