Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 10,00 €
  • Broschiertes Buch

Der Chefparfümeur von Hermès führt in diesem informativen und amüsant zu lesenden Buch durch die glamouröse Welt der Düfte. Der Meister selbst öffnet uns die Tür, um uns einen Blick hinter die Kulissen werfen zu lassen. Seit wann kreiert man Parfum? Wie und wann etablierte sich eine ganze Duft-Industrie? Welche Duftnoten gibt es? Wie unterscheiden sich synthetische und natürliche Aromen? Wie und wo werden die Grundstoffe erzeugt und was kosten sie? Wie sieht das Handwerk des Parfümeurs aus, woran orientiert er sich? Was inspiriert ihn, worauf kommt es bei einem großen Parfum an? Bei all diesen…mehr

Produktbeschreibung
Der Chefparfümeur von Hermès führt in diesem informativen und amüsant zu lesenden Buch durch die glamouröse Welt der Düfte. Der Meister selbst öffnet uns die Tür, um uns einen Blick hinter die Kulissen werfen zu lassen. Seit wann kreiert man Parfum? Wie und wann etablierte sich eine ganze Duft-Industrie? Welche Duftnoten gibt es? Wie unterscheiden sich synthetische und natürliche Aromen? Wie und wo werden die Grundstoffe erzeugt und was kosten sie? Wie sieht das Handwerk des Parfümeurs aus, woran orientiert er sich? Was inspiriert ihn, worauf kommt es bei einem großen Parfum an? Bei all diesen anregend präsentierten Informationen kommen auch die kleinen Anekdoten aus dem Berufsalltag des großen Stars der Welt des Parfums nicht zu kurz. Ein Buch zum Verschenken, das man gerne selbst behalten möchte.
Autorenporträt
Jean-Claude Ellena, geb. 1947 in Grasse, ist ein französischer Parfümeur und derzeit die 'Nase' des französischen Luxuswarenherstellers Hermès. Sein Markenzeichen ist unter anderem die Konzentration auf das Wesentliche. Zu Beginn seiner Karriere benutzte er noch gut 200 Ingredienzien für seine Mischungen, neuerdings nur noch rund 20.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.12.2012

Duftproben zum Lesen

Zwei Frauen begegnen sich auf einer Party und tragen dasselbe Kleid. Das ist heikel. Wahrscheinlich, weil Schmuck für die Unvergleichbarkeit seiner Trägerin werben soll. Doppelungen sind an sich schon komisch. Wenn aber Einzigartigkeit zweimal auf dieselbe Weise unterstrichen wird, misslingt das Signal.

Ganz so schlimm muss man es nicht finden, aber ein wenig merkwürdig ist es doch, was gerade zwei deutschen Verlagen passiert ist. Sie haben beide vom selben Autor ein Buch zum selben Thema herausgebracht, und beide Bücher sehen sich auch noch zum Verwechseln ähnlich. Um die kleine Malaise perfekt zu machen, handelt es sich ausgerechnet um Bücher aus der Welt der Mode.

Der Autor, Jean-Claude Ellena, ist Chefparfümeur des Pariser Luxushauses Hermès. Er hat 2007 eine Parfümkunde vorgelegt, die C.H. Beck übersetzen ließ ("Parfum. Ein Führer durch die Welt der Düfte", 173 Seiten, kt., 10,95 [Euro]). Und er hat 2011 eine Art Tagebuch seines Arbeitslebens publiziert, das nun bei Insel herausgekommen ist ("Der geträumte Duft. Aus dem Leben eines Parfümeurs, 159 Seiten, geb., 14,95 Euro). Beide Bücher erscheinen im Oktavformat, beide sind in eine Art Hermès-Orange gewandet, beide mit eingeprägten metallfarbenen Ornamenten und beide mit Flacon-Motiv. Quel malheur.

"Na, nun halten Sie sich doch nicht bei Äußerlichkeiten auf", hören wir den deutschen, sachorientierten Leser sagen. Recht hat er, denn vermutlich ist es ein Er, der so redet. Sprechen wir also darüber, was an Substanz in denselben Kleidern steckt. Bei Beck eine umfassende Warenkunde. Ellena kennt sich so gut aus und ist ein so guter Stilist, dass er immer nur ein, zwei Sätze braucht, um eine Station in der Parfümgeschichte zu charakterisieren, zu erläutern, was den Geruchssinn bestimmt oder das System der Duftnoten, ihre Chemie, ihren Markt, ihr Urheberrecht. Sehr französisch ist die Frage, die alles zusammenhält: Welcher Grammatik folgt das, was uns, zumindest für Sekunden, überwältigt?

Bei Insel hingegen ein erfundenes Tagebuch. In ein echtes würde jedenfalls niemand schreiben: "Mein Labor befindet sich in Cabris." Hier geht es manchmal etwas gespreizt zu: "mein Denken ist in ständiger Entwicklung begriffen", "meine Parfums sind vollendet und doch nicht fertig". Man merkt, dass die sehr gewählten Worte Ellenas und die Selbstdarstellung seines schönen Lebens - auf einen Sprung nach Italien, Weinprobe mit Gérard Margoen, Jazzplatten kaufen in Ginza - zum Marketing dazu gehören. Der Verbraucherin soll das Gefühl geschenkt werden, sie habe die 120 Euro nicht für 100 Milliliter Duft, sondern für die Teilhabe an einer ganzen, ihr sonst unerreichbaren Welt ausgegeben.

Wenn man das viele Schwärmen von Cassis und grüner Minze, japanischen Buchweizennudeln und Tee-Akkorden nicht allzu ernst und nicht allzu persönlich nimmt, ist es ganz amüsant. Wer also etwas wissen möchte über die Welt der Duftkomposition, dem ist mit "Parfum" besser gedient. Zu Ellenas Selbstporträt sollte hingegen nur greifen, wer es genießen kann, wenn jemand in jedem zweiten Satz ich, mir oder mich sagt.

WIEBKE HÜSTER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr