M. Crohn, eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, zeigt eine große Varianzbreite im Krankheitsbild. Auf dem Hintergrund eines umfangreichen Literaturüberblicks werden Ergebnisse einer breit angelegten Crohn-Studie dargestellt und diskutiert. Durch die Befunde wird deutlich, daß die bei M. Crohn-Patienten in der Literatur uneinheitlich beschriebenen Persönlichkeitsmerkmale in Zusammenhang mit der heterogenen Krankheitssymptomatik stehen. Eine Differenzierung der Krankheitsverläufe in "M. Crohn-typisch" und "Colitis ulcerosa-ähnlich" erweist sich als besonders bedeutsam. Die "M. Crohn-typischen" Crohn-Untergruppen - jedoch nicht die "Colitis ulcerosa-ähnlichen" - besitzen "pseudounabhängige" Merkmale; eine Fassade, die im akuten Krankheitszustand zusammenbricht. Durch die Ergebnisse erhalten Befunde früherer Arbeiten eine neue Bedeutung: ein multifaktoriell bedingtes Krankheitsgeschehen wird nahegelegt, bei dem somatische wie psychische Faktoren in Wechselwirkung miteinander verbunden sind.