Selbst Literaturbewanderte werden überrascht sein, was sie in diesem Band alles finden können. Es ist ein erster editorischer Versuch, den europäischen Horizont Fontanes an markanten Beispielen zu dokumentieren.
Der Reisejournalist und Reisepoet Fontane - welch eine Fülle von Leben, welche Faszinationen. Der gebürtige Märker und bekennende Preuße unterwegs in Europa. Was für Überraschungen an Exkursionen und Beobachtungen. Eine »erreiste« Geschichte an Stätten von weltliterarischer Dimension, zu Dichter- und Künstlerresidenzen, an Sterbe- und Unglücksorte. Reiseabenteuer und Reiseerschwernisse im Wechsel mit den köstlichsten Genrebildern und dreistesten Kunsturteilen (Tintorettos Bilder kommen Fontane wie ein »Salat von Engelsbeinen« vor). Ein Vademecum für alle, die sich an feinstem Feuilleton, an Esprit und Selbstironie erfreuen und auf den Spuren eines großen Reise-Verführers die Welt erkunden wollen.
Der Reisejournalist und Reisepoet Fontane - welch eine Fülle von Leben, welche Faszinationen. Der gebürtige Märker und bekennende Preuße unterwegs in Europa. Was für Überraschungen an Exkursionen und Beobachtungen. Eine »erreiste« Geschichte an Stätten von weltliterarischer Dimension, zu Dichter- und Künstlerresidenzen, an Sterbe- und Unglücksorte. Reiseabenteuer und Reiseerschwernisse im Wechsel mit den köstlichsten Genrebildern und dreistesten Kunsturteilen (Tintorettos Bilder kommen Fontane wie ein »Salat von Engelsbeinen« vor). Ein Vademecum für alle, die sich an feinstem Feuilleton, an Esprit und Selbstironie erfreuen und auf den Spuren eines großen Reise-Verführers die Welt erkunden wollen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.08.2008Gute Reisen
"Das Beste ist fahren. Mit offnen Augen vom Coupé, vom Wagen, vom Boot, vom Fiacre aus die Dinge an sich vorüberziehen lassen, das ist das A und O des Reisens." Mit dieser Methode hat sich Theodor Fontane, der vermeintliche Wanderer durch die Mark Brandenburg, nicht nur seine nähere Umgebung, sondern einen guten Teil Europas erschlossen. Frankreich und Dänemark interessieren den Kriegsschriftsteller, Italien lernt er auf zwei späten Reisen kennen, in London ist er mehrere Jahre als Auslandskorrespondent tätig. Kanonisch geworden sind nur die "Wanderungen durch die Mark Brandenburg", und doch hat Fontane von all seinen Reisen zahllose Notizen hinterlassen, von Briefen über Reisefeuilletons bis zu regelrechten Büchern. Dass Fontane ein glänzender Humorist ist, bestätigen seine zum Anekdotischen neigenden Schilderungen stets aufs Neue, so wenn er bei der Alpenüberquerung den teuersten und vermeintlich besten Platz wählt, von dem ihn aber die Hitze vertreibt, wenn er sich in Frankreich beim Versuch, ein fast noch flüssiges Ei mit der Gabel zu essen, blamiert oder in London vor den überall lauernden Straßenvirtuosen flüchtet. Missmutig und ungerecht sind seine Urteile über Italien oder Paris, und doch besticht Fontane wie stets durch seinen Hang zur sofortigen Relativierung. Bei aller Weltgewandtheit ist er zutiefst heimatverbunden, bei aller Heimatverbundenheit jedoch verachtet er nichts so sehr wie preußischen Dünkel und Engstirnigkeit. Der Fontanespezialist Gotthard Erler hat ein anregendes Kompendium zusammengestellt, dessen bereits an anderer Stelle publizierten kundigen Begleittexten man freilich eine stärkere Abstimmung aufeinander gewünscht hätte. (Theodor Fontane: "Mehr als Weisheit aller Weisen, galt mir reisen, reisen, reisen". Bilder, Briefe und Gedichte von Spaziergängen und Weltfahrten. Herausgegeben von Gotthard Erler. Faber & Faber, Leipzig 2008. 191 S., geb., 16,90 [Euro].) meis
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Das Beste ist fahren. Mit offnen Augen vom Coupé, vom Wagen, vom Boot, vom Fiacre aus die Dinge an sich vorüberziehen lassen, das ist das A und O des Reisens." Mit dieser Methode hat sich Theodor Fontane, der vermeintliche Wanderer durch die Mark Brandenburg, nicht nur seine nähere Umgebung, sondern einen guten Teil Europas erschlossen. Frankreich und Dänemark interessieren den Kriegsschriftsteller, Italien lernt er auf zwei späten Reisen kennen, in London ist er mehrere Jahre als Auslandskorrespondent tätig. Kanonisch geworden sind nur die "Wanderungen durch die Mark Brandenburg", und doch hat Fontane von all seinen Reisen zahllose Notizen hinterlassen, von Briefen über Reisefeuilletons bis zu regelrechten Büchern. Dass Fontane ein glänzender Humorist ist, bestätigen seine zum Anekdotischen neigenden Schilderungen stets aufs Neue, so wenn er bei der Alpenüberquerung den teuersten und vermeintlich besten Platz wählt, von dem ihn aber die Hitze vertreibt, wenn er sich in Frankreich beim Versuch, ein fast noch flüssiges Ei mit der Gabel zu essen, blamiert oder in London vor den überall lauernden Straßenvirtuosen flüchtet. Missmutig und ungerecht sind seine Urteile über Italien oder Paris, und doch besticht Fontane wie stets durch seinen Hang zur sofortigen Relativierung. Bei aller Weltgewandtheit ist er zutiefst heimatverbunden, bei aller Heimatverbundenheit jedoch verachtet er nichts so sehr wie preußischen Dünkel und Engstirnigkeit. Der Fontanespezialist Gotthard Erler hat ein anregendes Kompendium zusammengestellt, dessen bereits an anderer Stelle publizierten kundigen Begleittexten man freilich eine stärkere Abstimmung aufeinander gewünscht hätte. (Theodor Fontane: "Mehr als Weisheit aller Weisen, galt mir reisen, reisen, reisen". Bilder, Briefe und Gedichte von Spaziergängen und Weltfahrten. Herausgegeben von Gotthard Erler. Faber & Faber, Leipzig 2008. 191 S., geb., 16,90 [Euro].) meis
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