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Die Untersuchung verfolgt das Ziel einer Neubewertung der Literatur- und Kunsttheorie des Ästhetizismus und Fin de siècle. Im Gegensatz zu einem geläufigen Forschungstopos ist der europäische Ästhetizismus nicht als rückwärtsgewandte Fluchtbewegung mit antimodernen Zügen, sondern als integraler Bestandteil und treibende Kraft der Modernisierung selbst zu begreifen. Die nachhaltige Wirkung ästhetizistischer Denkfiguren und poetologischer Konzepte macht sich vor allem in der Ästhetizismus-Rezeption des 20. Jahrhunderts in der modernen Kulturphilosophie und Kunsttheorie (z.B. Adornos Ästhetik)…mehr

Produktbeschreibung
Die Untersuchung verfolgt das Ziel einer Neubewertung der Literatur- und Kunsttheorie des Ästhetizismus und Fin de siècle. Im Gegensatz zu einem geläufigen Forschungstopos ist der europäische Ästhetizismus nicht als rückwärtsgewandte Fluchtbewegung mit antimodernen Zügen, sondern als integraler Bestandteil und treibende Kraft der Modernisierung selbst zu begreifen. Die nachhaltige Wirkung ästhetizistischer Denkfiguren und poetologischer Konzepte macht sich vor allem in der Ästhetizismus-Rezeption des 20. Jahrhunderts in der modernen Kulturphilosophie und Kunsttheorie (z.B. Adornos Ästhetik) bemerkbar.

Aufgrund der wechselseitigen internationalen Verflechtungen werden neben den deutschsprachigen Autoren (Hofmannsthal, George, Nietzsche etc.) zahlreiche englischsprachige, französische und italienische Vertreter des l'art pour l'art (Poe, Rosetti, Ruskin, Morris, Wilde, Baudelaire, Mallarmé, Valéry, D'Annunzio u.a.) diskutiert. Das intermediale Interesse jener Autoren, die produktive Aneignung der Form des Ornaments und die literarische Gestaltung arabesker Strukturen prägen das spezifische Profil des modernen hermetischen Kommunikationstyps. Obwohl die Texte des l'art pour l'art als schwierig oder dunkel gelten, lassen sie sich nicht auf die Momente der Unlesbarkeit und der Absage an die Mitteilungsfunktion der Sprache festlegen. Vielmehr ist die kommunikative Funktion jenes Stils zu betonen, der in seiner rätselhaften Vieldeutigkeit auf die subtile Beobachtungsform der neueren (ausführlich behandelten) Kulturtheorien von Cassirer bis Adorno und C. Geertz vorausweist.
Autorenporträt
Annette Simonis (Prof. Dr.) lehrt Literaturwissenschaft an der Justus Liebig-Universität Gießen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Intermedialität, Comparative Arts, Literatur und Poetik der europäischen Moderne.