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Ein Kunstwerk, das die Selektions- und Reproduktionsverhältnisse gesellschaftlicher Konvention erfasst, bildet nicht mehr ab, es dringt direkt in die Schichten der Wirklichkeit. Dazu bedarf es Techniken der Auflösung. Durch Umstülpen traditioneller Vereinnahmungsprozesse in der bildenden Kunst entstanden Aufführungen, also Handlungen, die das Bild homogener Wirklichkeit paralysierten und die Betrachterposition, diese vermeintlich verfügbare reflexive Bestimmungsinstanz, aufhoben. Eine Kunst der Attrappe exponierte jahrelang Betrachtersouveränität. "Jenes Sehen, sich selbst betrachten zu…mehr

Produktbeschreibung
Ein Kunstwerk, das die Selektions- und Reproduktionsverhältnisse gesellschaftlicher Konvention erfasst, bildet nicht mehr ab, es dringt direkt in die Schichten der Wirklichkeit. Dazu bedarf es Techniken der Auflösung. Durch Umstülpen traditioneller Vereinnahmungsprozesse in der bildenden Kunst entstanden Aufführungen, also Handlungen, die das Bild homogener Wirklichkeit paralysierten und die Betrachterposition, diese vermeintlich verfügbare reflexive Bestimmungsinstanz, aufhoben. Eine Kunst der Attrappe exponierte jahrelang Betrachtersouveränität. "Jenes Sehen, sich selbst betrachten zu lassen, zu beobachten, ob es sich dabei erkennt, ist den Attrappen gegeben." Es geht um die Frage, ob Konvention, ihre Sucht nach Vereinfachung und Feststellung, die aus ihren Elementen hergestellten Fallen begreift, sie umgeht und zerlegt oder ob ihre Zuordnungen sich "trophäenartig" zu einer neuen performativen Kunstform herausbilden. "Die (ideengeschichtlichen) Kulissenarbeiter entfernen die unbrauchbar gewordenen Konstruktionen."
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Autorenporträt
Herwig Steiner (1956L), 1956 in Tulln (Österreich) geboren, bildender Künstler, Historiker, Architekt. Lebt in Wien und auf Sumatra.