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Eine große Erzählung über das Weggehen und Heimkommen, über Fremdheit und GeborgenheitMichael kehrt als Krüppel aus dem Zweiten Weltkrieg in sein Heimatdorf im Bayerischen Wald zurück. Das Scheitern der Zukunftspläne lässt ihn zwischen Resignation und Aggressivität schwanken. Vor allem der Konflikt mit dem harten Vater spitzt sich immer mehr zu. Halt gibt ihm erst die Liebe zu einem schlesischen Flüchtlingsmädchen.Die Erzählung von Harald Grill, die 1995 erstmals veröffentlicht wurde, gehört bereits zu den Klassikern der Bayerischen Literatur. Dies ist eine harte und zugleich sensible…mehr

Produktbeschreibung
Eine große Erzählung über das Weggehen und Heimkommen, über Fremdheit und GeborgenheitMichael kehrt als Krüppel aus dem Zweiten Weltkrieg in sein Heimatdorf im Bayerischen Wald zurück. Das Scheitern der Zukunftspläne lässt ihn zwischen Resignation und Aggressivität schwanken. Vor allem der Konflikt mit dem harten Vater spitzt sich immer mehr zu. Halt gibt ihm erst die Liebe zu einem schlesischen Flüchtlingsmädchen.Die Erzählung von Harald Grill, die 1995 erstmals veröffentlicht wurde, gehört bereits zu den Klassikern der Bayerischen Literatur. Dies ist eine harte und zugleich sensible Heimkehrergeschichte, die trotz aller Bitterkeit auch versöhnliche Töne kennt.
Autorenporträt
Harald Grill, 1951 in Hengersberg (Niederbayern) geboren, lebt als freier Schriftstellen in Wald im Landkreis Cham. Für seine Gedichte und Geschichten hat er zahlreiche Preise erhalten, u.a. den Friedrich-Baur-Peis der Bayer. Akademie der Schönen Künste und den Marieluise Fleißer-Preis.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.03.2008

Bayern-Buch
Auf dem Weg zum Klassiker
Die bayerische Literatur gleicht einer unaufhörlich sprudelnden Quelle. Die Kraft, den ganz großen Wurf hervorzubringen, hat sie freilich kaum mehr, seitdem Autoren wie Achternbusch,
Kroetz, Dick und Rosendorfer mehr Vergangenheit als Gegenwart ausstrahlen. Eines der wenigen modernen Werke, das noch in den weiß-blauen Parnass eingehen könnte, ist wohl der erste Prosaroman des Dichters Harald Grill, der 13 Jahre nach seinem Debüt nun in leichter Überarbeitung nochmals aufgelegt wurde und sich schon deshalb als Schullektüre wärmstens aufdrängt.
Es ist ein in vielerlei Hinsicht bemerkenswertes Buch, keines, das dem nervös zuckenden Buchmarkt zum schnellen Fraß hingeworfen werden sollte. Wer die Gedichte des Dichters kennt, der weiß, dass er die Welt nicht aus der Warte des Tempobolzers betrachtet, sondern dass er seine Themen aus der stillen und intensiven Beobachtung schöpft. Nicht umsonst hat er an dem Roman „Hochzeit im Dunkeln” acht Jahre gearbeitet. Acht Jahre für 175 Seiten – das bedeutet auch, dass der Text kein überflüssiges Wort mehr beinhaltet, dass jede Sentenz, jeder Dialog, jedes Bild fein überlegt ist. Das Ergebnis sind schöne Sätze wie der folgende: „Die staubige Straße schluckte die Geräusche seiner schleifenden, hüpfenden Schritte.”
Diese Szene berührt den Kern der Erzählung. Sie kreist um den Kriegsheimkehrer Michael, dem sie den Unterschenkel weggeschossen haben. Als Versehrter kommt er auf den elterlichen Bauernhof zurück. Seine Zukunftspläne sind zerstört, er resigniert und wird aggressiv. Der Konflikt mit dem Vater, der ihn nicht als Hoferben anerkennen will, spitzt sich zu. Und dann verliebt sich der Miche auch noch in das Flüchtlingsmädel Adelheid – im Nachkriegs-Niederbayern eine unerhörte Provokation.
Kritiker lobten die Erzählung schon vor 13 Jahren über den Schellenkönig. Grill greift wohl zurück auf die Geschichte seines Vaters, der schwer verwundet aus dem Krieg zurückkehrte und dennoch nicht verzweifelte. So steht der Miche beispielhaft für eine Generation, die von vorne bis hinten betrogen und verraten wurde. Die Erzählung holt ihr vergessenes Schicksal in die Erinnerung zurück. Die scharf beobachteten Details zeigen, dass Grill diesbezüglich viel erlebt und gesehen hat. Auf diese Weise öffnet sich noch einmal der einstige bäuerliche Denk- und Verhaltenskosmos, dem schon Thoma im „Ruepp” und im „Andreas Vöst” Denkmäler gesetzt hat.
Recht erfrischend ist es auch, dass Grill in seinem mundartlich gefärbten Hochdeutsch liebenswerte, aber mittlerweile verachtete Wörter wie gackerlgelb, Daxen und überzwerch weiterleben lässt. Manchmal zahlt es Harald Grill Journalisten und Zeitungen kräftig heim, wenn sie sein Werk wieder einmal nicht angemessen würdigen. Aus dem Radio sind dann scharfe Polemiken zu vernehmen. Diesmal wird er keinen Anlass dazu haben.Hans Kratzer
Harald Grill, Hochzeit im Dunkeln, Roman, Verlag Sankt Michaelsbund, 2008, 176 Seiten, 14,90 Euro, ISBN 3-939905-10-3
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