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Hieronymus Bosch (um 1450/55-1516) war schon zu Lebzeiten für seine fantastischen Bilderfindungen berühmt. Heute ist sein Name zum Synonym für Spuk und Höllenbilder geworden. Nils Büttner zeichnet in diesem Buch die Karriere des Malers nach, der für die höchsten adeligen und höfischen Kreise arbeitete, und erläutert dessen Werke vor dem Hintergrund der damaligen Kultur und Lebenswirklichkeit. Auf diese Weise gibt er den oft rätselhaft erscheinenden Bildern ihre ursprüngliche Bedeutung zurück.

Produktbeschreibung
Hieronymus Bosch (um 1450/55-1516) war schon zu Lebzeiten für seine fantastischen Bilderfindungen berühmt. Heute ist sein Name zum Synonym für Spuk und Höllenbilder geworden. Nils Büttner zeichnet in diesem Buch die Karriere des Malers nach, der für die höchsten adeligen und höfischen Kreise arbeitete, und erläutert dessen Werke vor dem Hintergrund der damaligen Kultur und Lebenswirklichkeit. Auf diese Weise gibt er den oft rätselhaft erscheinenden Bildern ihre ursprüngliche Bedeutung zurück.
Autorenporträt
Nils Büttner ist Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.06.2012

Die Phantome des
Malers Hieronymus Bosch
In seinem dritten Band für die Reihe „C. H. Beck Wissen“ hat sich der Stuttgarter Kunsthistoriker Nils Büttner mit Hieronymus Bosch beschäftigt. Da im Taschenbuchformat aber nur stark verkleinernde Abbildungen der vielfigurigen Gemälde möglich sind, hat sich Büttner ganz aufs Erzählen und Resümieren der Forschung verlegt.
Erst in jüngster Zeit ist es gelungen, die große rätselhafte Malerfigur aus ’s-Hertogenbosch von den Legenden zu befreien, die von übereifrigen Interpreten um sie gestrickt worden sind. Heute weiß man, dass Bosch einer der vermögendsten und angesehensten Bürger seiner Heimatstadt war, dass die Fürsten dieser Welt gewaltige Summen für seine Werke ausgaben und dass schon zu seinen Lebzeiten viele erstklassige Kopien seiner Kompositionen im Umlauf waren.   Aber auch in den Deutungswirrwarr, der sich um Boschs Bilder entwickelt hat, bringt Büttner einige Klarheit. Er kann bei vielen der scheinbar pathologischen Befunde die religiös-moralischen Vorstellungen des späten Mittelalters benennen, denen Boschs abenteuerlich delirierende Phantasie prägnantesten bildhaften Ausdruck gab.
Besonders eindrucksvoll verdichten sich Boschs Gedanken über das Menschengeschlecht in den erhaltenen Triptychen. Immer ist dort auf den linken Flügeln der Urkonflikt – das Eindringen des Bösen in den von Gott gespendeten paradiesischen Urzustand – geschildert. Auf den Mitteltafeln stellt Bosch in phantastisch greller Bilddirektheit die psychophysischen Verirrungen nach, in die sich die Menschen mit ihren sinnenbegabten Sündenleibern verstricken. Und auf den rechten Flügeln macht Bosch deutlich, dass die Hölle, in der alles enden könnte, nur eine sadistisch ausgeklügelte Fortsetzung jener Hölle ist, die sich die Menschen schon auf Erden gegenseitig bereiten.
Freilich: Je mehr man von Büttner auf ergiebige Details aufmerksam gemacht wird, desto weniger kann man mit den briefmarkengroßen Abbildungen im Buch zufrieden sein. Gottfried Knapp
Nils Büttner:
Hieronymus Bosch. Verlag
C. H. Beck,
München 2012. 128 Seiten, 8,95 Euro.
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