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Was Frankfurt wirklich ausmacht.
Warum die Frankfurter so glücklich sind
Leben wie Gott in Frankfurt
Am Anfang war die Gelbwurst: Was wir schon immer über die Hauptstadt des Verbrechens und Heimat des Handkäs wissen wollten - Michael Herl war dabei. Eine unnachahmlich komische und eigenwillige Lektion in -Heimatkunde über Frankfurt, die widersprüchlichste Stadt Deutschlands.
Frankfurt ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Gut, der Dom steht da, wo er hingehört, die Zeil ist immer noch die Zeil und der Römerberg die gute Stube dieser Stadt. Aber Hertie heißt jetzt Karstadt,
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Produktbeschreibung
Was Frankfurt wirklich ausmacht.

Warum die Frankfurter so glücklich sind

Leben wie Gott in Frankfurt

Am Anfang war die Gelbwurst: Was wir schon immer über die Hauptstadt des Verbrechens und Heimat des Handkäs wissen wollten - Michael Herl war dabei. Eine unnachahmlich komische und eigenwillige Lektion in -Heimatkunde über Frankfurt, die widersprüchlichste Stadt Deutschlands.

Frankfurt ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Gut, der Dom steht da, wo er hingehört, die Zeil ist immer noch die Zeil und der Römerberg die gute Stube dieser Stadt. Aber Hertie heißt jetzt Karstadt, Ammerschläger gibt's gleich gar nicht mehr, und vom guten alten Kaufhaus Schneider sollte man lieber gänzlich schweigen.

Lokalmatador Michael Herl kennt Frankfurt wie kein anderer, und so gibt es in der großstädtischsten Großstadt Deutschlands vom Rotlichtbezirk bis zu den Bankentürmen des Großkapitals Abgründiges und Wunderliches, Skurriles und Schönes zu entdecken: von Adorno bis Apfelwein, von Peanuts bis Paulskirche, und sogar Offenbach kommt vor. Der Frankfurter weiß sehr wohl, wo Offenbach liegt. Woanders eben. Darauf einen Sauergespritzten.

Der Grimme-Preisträger über seine Stadt.
Wo Baden anfängt und wo es endet, ist nicht ganz so klar wie das, was in den Augen der Badener keinesfalls zu Baden gehört. Das sind auf -jeden Fall die Schwaben, denen sie es bis heute verargen, dass ihr Land nach dem Krieg mit Württemberg vereinigt worden ist. Und warum verargen sie es ihnen?

Weil es sich natürlich nirgends so gut wie in Baden leben lässt, weil dort der tausendmal bessere Wein wächst, weil dort das Essen besser als überall sonst zwischen dem Bodensee und Berlin schmeckt, weil dort die Sonne viel großzügiger als sonstwo im Land auf die Leute herablacht, und weil die Badener trotz ihrer Gemütlichkeit anno dazumal die berühmtesten deutschen Revolutionäre gestellt haben. Reicht das nicht? Die andern sollen es ihnen erst einmal nachmachen. Denken die Badener. Die nur eines nicht ausstehen können: wenn sie Badenser genannt werden.

Karl-Heinz Ott nimmt uns mit auf eine persönliche Reise durch das sonnigste -Viertel Deutschlands und stellt uns paradiesische Flecken mitsamt ihren Leuten und ihren Geschichten vor - kurz: all das, was Baden so attraktiv macht.
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Autorenporträt
Karl-Heinz Ott wurde 1957 in Ehingen an der Donau geboren und studierte Philosophie, Germanistik und Musikwissenschaft. Anschließend arbeitete er als Dramaturg an den Theatern in Freiburg, Basel und Zürich. Er erhielt den Friedrich-Hölderlin-Förderpreis sowie dem Thaddäus-Troll-Preis, außerdem den Alemannischen Literaturpreis, den Candide-Preis sowie den Preis der LiteraTour Nord. Im Jahr 2012 wurde ihm der Johann-Peter-Hebel-Preis verliehen, 2014 bekam er den Wolfgang-Koeppen-Literaturpreis. Karl-Heinz Ott lebt in Freiburg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.02.2008

Also gell, mir send doch gmüetlich

Wussten Sie, dass es gar nicht "Badenser", sondern einfach "Baden" heißt? Karl-Heinz Ott, bekannt geworden mit ernsten Romanen, plaudert solide über dieses Land.

Ein hübsches, leichtes, liebenswertes und interessantes Buch - nicht nur für diejenigen, die das Glück haben, tatsächlich im "schönsten Land in Deutschlands Gau'n" zu wohnen, wie es im "Badener Lied" heißt. Die Badener aber, natürlich, müssten sich ganz besonders über das Buch freuen. Selbst wenn es - unglaublich! - von einem Schwaben stammt. Da ist nämlich ein Problem. Die Norddeutschen sind sich oft keineswegs darüber im Klaren, dass zwischen Schwaben und Badenern ein Unterschied ist; sie meinen, wenn sie etwa in Freiburg sind, sie seien im Schwäbischen. Und die Badener, die oft vieles gegen die Schwaben haben, wissen nicht, und sie glauben es einem auch nicht, dass die Schwaben gar nichts gegen sie haben.

Letzteres zeigt indirekt und sagt direkt auch dieses Buch des Oberschwaben Karl-Heinz Ott - Oberschwaben ist die Gegend zwischen der jungen Donau und dem Bodensee, dem "Schwäbischen Meer", dessen schönster Teil ohne Zweifel der badische ist. Wir stehen hier vor dem sehr seltenen Fall (gibt es überhaupt einen zweiten?) einer restlos einseitigen Abneigung. Allenfalls könnte man sagen, dass die Schwaben die Badener nicht so richtig wahrnehmen. Und die Schwaben haben dann wieder das Problem, fassungslos darüber zu sein, dass überhaupt einer sie nicht mag ("Also gell, mir send doch gmüetlich. Ons mog mer doch!"). Übrigens sollte man statt "Schwaben" eher "Württemberger" sagen, weil es Schwaben auch in Bayern gibt, die nördlichen Württemberger zum Teil Franken sind und die Oberschwaben in der Tat ein wenig aus Württemberg heraushängen.

Keinesfalls aber sollte man (es gilt in Baden als Beleidigung) "Badenser" sagen; auch das Adjektiv "badensisch" ist ehrenrührig. Kurz, da ist im südlichen Baden (und eigentlich nur dort), also zwischen Lörrach und Karlsruhe, etwas geblieben vom Groll auf die gewaltsame Zusammenfügung (die einzige geglückte Neugliederung vor und nach der Wiedervereingung). "Willst du vermeiden Streit und Ärger, / Hüt dich vor jedem Württemberger", pflegte der damalige Staatspräsident Leo Wohleb zu reimen.

Und zurückgeblieben ist auch - und nun sehr zu Recht - etwas von badischer Identität: Badener und Württemberger sind also in diesem Bundesland beieinander, aber gleichsam unvermischt und ungeschieden. Insofern rechtfertigt sich auch ganz und gar dieses neue und nur Baden gewidmete Heimat-Buch. Und ein Badener hätte es kaum anders, unmöglich aber sympathisierender schreiben können als der Schwabe Ott, der bisher vor allem durch zwei ernste Romane, "Ins Offene" und "Endlich Stille", mehr als aufgefallen ist. Übrigens geht Ott in diesem nun ganz anderen Buch auch ein wenig - denn auch dort redet man Alemannisch - auf die linke und die südliche Seite des Rheins, wo man, also im Elsass und in der Schweiz, alle Deutschen - und nun gerade die Norddeutschen, etwa die Berliner - "Schwoba" nennt.

Originell ist das rasante letzte Kapitel "Was fehlt", in dem der Autor in schön und witzig geraffter Liste aufzählt, wovon er unbedingt auch hätte reden sollen. In einem solchen Buch mögen in der Tat (es ist ja aber auch sonst eine verbreitete Haltung) viele Leser nur erfahren, was sie schon wissen. Sie wollen Selbstbestätigung und ärgern sich da eher über das Neue. Diese Leser werden hier enttäuscht sein, denn sie erfahren Neues.

In den Badenern sieht Ott vor allem die Mischung von "Gemächlichkeit und Gemütlichkeit" einerseits, "Renitenz" und "Revoluzzertum" andererseits. Letzteres zeigte sich zum Beispiel, als es vor fast vierzig Jahren in Wyhl am Kaiserstuhl um den Bau eines Kernkraftwerks ging. Da ergab sich sogar eine enge Zusammenarbeit zwischen Achtundsechziger-Studenten und Bauern - ein singulärer Fall. Man kann, was diesen Punkt angeht, bis 1848 und weiter bis zu den Bauernkriegen zurück gehen. Ja, und die dominierende, diese so gar nicht streit- oder auch nur diskussionssüchtige, sondern im Normalfall zur Harmonie entschlossene "Gemächlichkeit" liegt auf der Hand (da ist ein Unterschied zu den Württembergern, die ganz gern mal streiten und auch schon mal "hudeln"). Der größte Schriftsteller oder Dichter aus diesem Gebiet, Johann Peter Hebel, vertritt ja aufs Allerschönste jene urbane Gemächlichkeit, und zwar in ihrer aufgeklärt humanen Form. Ott ist ein gelehrter Dichter: Wo immer Kulturelles zu vermelden ist, tut er es - aber stets unbeschwerlich. Dasselbe gilt für Geschichtliches. Und da beginnt das einschlägige Kapitel natürlich mit Cäsars selbstbewusstem Gegner, dem Suevenfürsten Ariovist.

Aber Ott berichtet nicht nur von Altem, sondern auch (und mehr noch) von Neuem. Und wie ein guter Lehrer tut er es locker plaudernd, stets jedoch solide. Sogar über den "Seinsdenker" Heidegger vermag er so zu reden - übrigens: "Todtnauberg i. Bad. Schwarzwald" heißt es betont in der Widmung für Husserl von "Sein und Zeit" (auch der Schwarzwald ist zweigeteilt).

Dann ist da aber noch ein Kapitel, in dem es um das Essen und das Trinken in Baden geht, und sehr bekanntlich ist dies ein großes Positivum der Gegend - ist in dieser Hinsicht, in Deutschland, versteht sich, irgendeine andere besser? Schwerlich. Und auch hier zeigt sich Ott als umsichtiger, realistischer und bodenständig solider Kenner. Wie gesagt - ein interessantes, kultiviertes, gut geschriebenes, ein in jeder Hinsicht hübsches (auch übrigens hübsch aufgemachtes) Buch.

HANS-MARTIN GAUGER

Karl-Heinz Ott: "Heimatkunde Baden".

Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 2007.

223 S., geb., 14,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.02.2008

Bücherecke
Das Recht auf Sturheit
Karl-Heinz Ott schreibt nonchalant über den Kulturraum Baden
Allzu viele Dichter hat Baden nicht hervorgebracht in seiner Geschichte. Die bedeutendsten nach Johann Peter Hebel sind Victor von Scheffel und Heinrich Hansjakob – zwei weithin vergessene Autoren des 19. Jahrhunderts. Diesen Umstand macht sich Karl-Heinz Ott in seiner nonchalanten „Heimatkunde Baden” zunutze: Er spürt den Verschütteten, den weniger Prominenten nach, porträtiert Scheffel und Hansjakob knapp, auch Georg Herwegh – was ihn wiederum in den Vormärz führt und anknüpfen lässt an die revolutionären Umtriebe im Badischen, die er an früherer Stelle bereits skizziert hatte.
Anschließend lenkt Karl-Heinz Ott seinen Blick auf die Zugereisten, auf Rahel Varnhagen, Annette von Droste-Hülshoff, Marie Luise Kaschnitz und Peter Huchel. Schließlich widmet er sich Grenzgängern wie Martin Walser und Arnold Stadler. In diese Gruppe gehört der schwäbische Schriftsteller Ott selbst: Im Vorwort rechtfertigt er sich dafür, weshalb er als Schwabe ein Buch über Baden schreibt.
Für ihn sind die Grenzen ohnehin fließend: „Man kann nicht über Baden reden und dabei vom Elsaß schweigen”, schreibt Ott an einer Stelle. Und die Konstanzer, „die eindeutig zu Baden gehören”, gelten „von Freiburg aus gesehen” als Bodenseeschwaben. Stets kann man von mehreren Seiten auf die Dinge blicken – mit dieser Haltung führt Ott seine Leser durch die Lande: Ist die Barockkirche Sankt Blasien noch schön oder bloß wegen ihrer Maßlosigkeit zu bewundern? Ott lobt unentwegt die badische Küche, schilt aber jene Köche, die ihren Gästen lieblos zubereitete Speisen als „badische Spezialität” vorsetzen.
Oft sind es kleine Absonderlichkeiten, die Karl-Heinz Ott anführt, um Baden und seine Bewohner zu charakterisieren. Dass etwa die meisten badischen Dichter aus Winzer- oder Wirtsfamilien stammen. Er berichtet von den Unangepassten, den Unkonventionellen – etwa von Johann Faust, Melanchthon oder Gustav Weil, 1808 in Sulzburg geboren, der einerseits der erste jüdische Professor auf einem deutschen Lehrstuhl war und andererseits als Erster die arabische Märchensammlung „Tausendundeinenacht” ins Deutsche übersetzt hat. An Baden gefällt Ott, dass seit jeher „im Namen der Freiheit vor allem das Recht auf bäurische Sturheit verteidigt wird”.
An einer Stelle mokiert er sich über die Reiseführersprache, in der alle Hügel sanft sind, die Schluchten wild, die Täler einsam, die Stuben gemütlich. Ott kommt ohne diese Floskeln aus, er kann beobachten, beschreiben, abwägen – außerdem ist er belesen und haushaltet klug mit diesem Wissen. So gleichermaßen verliebt wie dennoch aufrichtig hat demnach wohl kaum jemand vor ihm Baden gehuldigt. STEFAN FISCHER
KARL-HEINZ OTT: Heimatkunde Baden. Hoffmann und Campe, Hamburg 2007. 224 Seiten, 14,95 Euro.
Ist diese Barockkirche wirklich schön oder einfach nur maßlos?
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

In jeder Hinsicht hübsch findet Hans-Martin Gauger dieses Buch. Zwar räsoniert er zur Hauptsache über den feinen Unterschied zwischen Baden und Schwaben und warum so ein sympathisch sympathisierendes Buch ausgerechnet einem Oberschwaben gelingen konnte, seine Kriterien kommen aber dennoch rüber: Viel Neues in Sachen badischer Kultur, Küche und Historie birgt der Band, schreibt er, und zwar so solide und kenntnisreich wie lässig präsentiert. Bald so gelehrt und urban gemächlich wie der große Bade und Barde Johann Peter Hebel, freut sich der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH