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„Die Dämonen erwachen“, überschrieb Robert Kurz 1999 ein Kapitel seines „Schwarzbuch Kapitalismus“. Dies könnte ein Motto sein für das erste Themenheft zum GesichterWissen: Ein Korpus von Prominenten aus Wirtschaft und Finanzpolitik wird daraufhin untersucht, inwiefern es mit bösen Mächten assoziiert ist: mit Teufelsgestalten und Verbrechern. Folgt auf die Turbulenzen am Finanzmarkt bald ein großer Börsencrash? Sind die Finanzkrisen seit 2008 ein Zufall oder eine systemische Notwendigkeit? Jeden Tag erhalten wir neue Botschaften zum Thema: Prognosen der Rezession, Hoffnung auf wirtschaftlichen…mehr

Produktbeschreibung
„Die Dämonen erwachen“, überschrieb Robert Kurz 1999 ein Kapitel seines „Schwarzbuch Kapitalismus“. Dies könnte ein Motto sein für das erste Themenheft zum GesichterWissen: Ein Korpus von Prominenten aus Wirtschaft und Finanzpolitik wird daraufhin untersucht, inwiefern es mit bösen Mächten assoziiert ist: mit Teufelsgestalten und Verbrechern. Folgt auf die Turbulenzen am Finanzmarkt bald ein großer Börsencrash? Sind die Finanzkrisen seit 2008 ein Zufall oder eine systemische Notwendigkeit? Jeden Tag erhalten wir neue Botschaften zum Thema: Prognosen der Rezession, Hoffnung auf wirtschaftlichen Aufschwung, Fundamentalkritik am Kapitalismus, Forderungen nach mehr Kontrolle der Spekulanten. Das Thema ist zugleich sehr simpel und sehr kompliziert: Es gibt die materielle Welt und die menschlichen Handlungen darin. Und es gibt ‚das Geld‘, das als abstraktes Tauschsystem Beziehungen zwischen Menschen und Dingen organisiert. Kompliziert ist das, was von Experten in diesem Tauschsystem angestellt wird. Und damit sind wir bei den menschlichen Akteuren: Wirtschafts- und Finanzpolitiker, Manager in Unternehmen und bei Finanzdienstleistern. Sie handeln nach relativ undurchschaubauren Prinzipien und bewirken das Auf und Ab der Märkte, wo sie nicht Realwirtschaft sind. Und der Finanzmarkt steht mit der Realwirtschaft in Wechselwirkung. „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“, heißt es im Neuen Testament. Dieses Gebot wäre Ausgangspunkt für eine Diskursgeschichte, in der das Geschäft mit Geld als teuflische Angelegenheit beschrieben ist. Ihr vorläufiger Endpunkt wäre eine öffentliche Bildwelt, in der mit den Finanzkrisen ab 2008 verstärkt Menschen auftreten, deren Vorbilder in historischen Illustrationen und Quellen bis zu aktuellen Kino-Hits wie „Stars Wars“ und „Der Herr der Ringe“ dem Reich der Dämonen angehören. Der scheinbare Normalzustand mehrerer Jahrzehnte bringt in Wellenbewegungen immer neue Desaster hervor – v. a. in Form von Schulden auf allen Sektoren, die dann in größerem Umfang realen Gegenwert erdrücken, wenn überhaupt einmal gefragt wird, was Geld wert ist und wieviel auf Pump finanziert wurde. Die hier aufgeworfene Frage lautet: Wurden die Darsteller dieser Katastrophen so ausgewählt, dass sie an Dämonen erinnern, die den Legenden nach über märchenhaften Gewinn und tragischen Verlust herrschen? Sind es Satanisten, die diese Rollen besetzen, um eine Apokalypse heraufzubeschwören? Oder soll die Welt wenigstens einmal belehrt werden, dass eine solche Gesellschaftsform geradewegs in die Hölle führt? Dieses erste Themenheft des GesichterWissens leistet einen höchst aktuellen Beitrag zum Thema „Finanzkrise“. Das Grundprinzip der Reihe zeigt schon hier seine hohe erkenntnisbildende Relevanz: Journalistische Berichterstattung und neueste Geschichte sind nicht lesbar ohne eine Rekonstruktion physiognomischer Kontinuitäten, die in wichtigen Geschehnissen eine bisher unausgesprochene Bedeutungsebene etablieren. Die Buch- und Heftreihe „GesichterWissen“, in der weitere Titel geplant sind, wird ergänzt durch das Portal www.gesichterwissen.de mit Presseinformationen, Videos und Blog.