Der Themenband macht im Spiegel künstlerischer Zeugnisse den Geist eines kulturellen Aufbruchs sichtbar: Unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkriegs geriet die politische und kulturelle Landschaft Thüringens in Bewegung. Intellektuelle, Künstler, Politiker und Publizisten suchten nach neuen Anfängen. Innovative Lebens- und Kunstformen sammelten sich unter dem Banner des Expressionismus. Gerade Thüringen als kulturelles "Herzland" schien geeignet, Ausgangspunkt und Bühne einer gesamtkulturellen "deutschen Wiedergeburt" im Geist der politischen und ästhetischen Moderne zu werden. Der zeitgenössische "Hunger nach Ganzheit" inspirierte zur künstlerischen und intellektuellen Grenzüberschreitung. Mit interdisziplinärer Perspektive versammelt der Band Beiträge von Historikern, Soziologen, Pädagogen, von Volkskundlern, Kunsthistorikern und Germanisten. Es entsteht das Kaleidoskop einer Epoche, deren ästhetische Ausstrahlung wie utopische Kraft bis heute fasziniert. Die Beiträge sind in folgende Themenkomplexe gegliedert: Gemeinschaft und Gesellschaft. Der neue Mensch. Heimat und Landschaft. Die Sehnsucht nach dem Ursprung. Krieg, Tod und Wiedergeburt. Tradition, Avantgarde, Reaktion