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Die Debatten um die Reproduktionsmedizin und die Erblichkeit der Intelligenz werfen Fragen auf nach der Kontinuität eugenischer Praktiken, d. h. der Optimierung menschlicher Eigenschaften durch die Steuerung des Fortpflanzungsverhaltens. Dieses Programm ist eng verknüpft mit dem "Dritten Reich", Zwangssterilisationen und der Vernichtung "unwerten Lebens". Doch schon vor Beginn der Naziherrschaft warnten Autoren wie Aldous Huxley und Gilbert Keith Chesterton hellsichtig vor den Gefahren der Eugenik. Chestertons Essay "Eugenik und andere Übel" zeigt grundlegende Probleme eugenischen Denkens auf;…mehr

Produktbeschreibung
Die Debatten um die Reproduktionsmedizin und die Erblichkeit der Intelligenz werfen Fragen auf nach der Kontinuität eugenischer Praktiken, d. h. der Optimierung menschlicher Eigenschaften durch die Steuerung des Fortpflanzungsverhaltens. Dieses Programm ist eng verknüpft mit dem "Dritten Reich", Zwangssterilisationen und der Vernichtung "unwerten Lebens". Doch schon vor Beginn der Naziherrschaft warnten Autoren wie Aldous Huxley und Gilbert Keith Chesterton hellsichtig vor den Gefahren der Eugenik. Chestertons Essay "Eugenik und andere Übel" zeigt grundlegende Probleme eugenischen Denkens auf; es liegt nun erstmals auf deutsch vor. Thomas Lemke erläutert den historischen Kontext und zeigt, dass Chestertons Mahnungen nichts von ihrer Aktualität verloren haben.
Autorenporträt
Gilbert Keith Chesterton wurde am 29. Mai 1874 in London geboren. Er begann eine Ausbildung als Illustrator an der Slade School of Art und besuchte Literaturvorlesungen am Londoner King's College. Als Kolumnist und Literaturkritiker schrieb er für verschiedene liberale Zeitungen. Von 1900 an erschienen von ihm über hundert Bücher, Gedichte, Kurzgeschichten und Theaterstücke, die durch ihre stilistische Brillanz schnell eine große Bekanntheit erlangten. In besonderem Maße setzte sich Chesterton, der 1922 zum Katholizismus konvertierte, in seinen Büchern und Aufsätzen mit seiner Beziehung zum Christentum auseinander, meistens allerdings - wie in der bekannten Gestalt des Priester-Detektivs Pater Brown - auf humoristische Weise. Er starb am 14. Juni 1936 in Beaconsfield.
Thomas Lemke ist Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt Biotechnologie, Natur und Gesellschaft am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Frank Jakubzik, 1965 in Kassel geboren, lebt mit seiner Familie in Mainz. Neben Prosa veröffentlichte er zahlreiche Übersetzungen. In der edition suhrkamp erschien zuletzt sein hoch gelobter Erzählungsband In der mittleren Ebene (es 2707).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.07.2014

Bekenntnis zum
schwindsüchtigen Glück
Das etwas andere Buch zum Weltkrieg I. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts strebten Englands Eugeniker nach Gestaltungsmacht, unter ihnen Shaw und Churchill; G. K. Chesterton, der Father-Brown-Autor, wollte diesen Wahnwitz stoppen. Dann begann die blutige Auslese 1914, und er war bereit, seine Notizen dem Feuer zu übergeben, dem großen Brand. Danach war alles wieder aktuell . . . Chestertons Buch gegen die Eugenik ist furios in seiner Lakonie, eine Politik zerfetzend, die entscheiden will, was gesund ist und was Wahn, den Kapitalismus wie den Sozialismus. Und ein Bekenntnis zu Stevenson, seinem schwindsüchtigen Recht auf Glück.
FRITZ GÖTTLER
    
Gilbert Keith Chesterton: Eugenik und andere Übel. Hrsg. und Einleitung von
Thomas Lemke. Aus dem Englischen von Frank Jakubzik. Suhrkamp, Edition Unseld 41, Berlin 2014. 279 Seiten,
20 Euro, E-Book 19,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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»Chestertons Buch gegen die Eugenik ist furios in seiner Lakonie, eine Politik zerfetzend, die entscheiden will, was gesund ist und was Wahn, den Kapitalismus wie den Sozialismus.« Fritz Göttler Süddeutsche Zeitung 20140719