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Im Zentrum dieser Untersuchung stehen westliche Sichtweisen auf Japan, wie sie bei der Lektüre von ausgewählten britischen und deutschsprachigen Reiseberichten aus dem Zeitraum zwischen 1878 und 1946 zum Vorschein kommen. Angesichts der wechselhaften Geschichte kultureller und diplomatischer Annäherungen und Spannungen zwischen Japan und den untereinander ebenfalls konkurrierenden europäischen Kolonialmächten verwundert es kaum, dass sich Identität und Fremdheit mitnichten durch vereinfachende Orient-Okzident-Kategorien bestimmen lassen. Vielmehr erweist sich der jeweilige Reise- sowie…mehr

Produktbeschreibung
Im Zentrum dieser Untersuchung stehen westliche Sichtweisen auf Japan, wie sie bei der Lektüre von ausgewählten britischen und deutschsprachigen Reiseberichten aus dem Zeitraum zwischen 1878 und 1946 zum Vorschein kommen.
Angesichts der wechselhaften Geschichte kultureller und diplomatischer Annäherungen und Spannungen zwischen Japan und den untereinander ebenfalls konkurrierenden europäischen Kolonialmächten verwundert es kaum, dass sich Identität und Fremdheit mitnichten durch vereinfachende Orient-Okzident-Kategorien bestimmen lassen. Vielmehr erweist sich der jeweilige Reise- sowie Publikationszeitpunkt als ausgesprochen einflussreich auf die Wahrnehmung des Reisenden wie auch Lesenden werden doch in jeder Epoche neue Facetten des Anderen zu Tage gefördert, welche das Land der aufgehenden Sonne der eigenen Heimat ein Stück näher oder ferner zu rücken scheint.
Als besondere Herausforderung werden Reisetexte vorgestellt und miteinander in Beziehung gesetzt, welche sich bewusstvon den vorherrschenden Strömungen des jeweils zeitgenössischen Japan-Diskurs lösen und auf diese Weise eigene, zuweilen eigenartige Wege durch Japan einschlagen. Gegen den Strom zu schwimmen kann ebenso eine gezielte Umgehung der ausgetretenen Pfade (Isabella Bird) oder Abwendung von vorherrschenden Reise-Modi (Richard Katz) bedeuten. Es kann jedoch auch als Relativierungsversuch einer im Heimatland um sich greifenden Japan-Verzückung oder eines Japan-Bashings in Erscheinung treten, im Extremfall der Weltkriege reicht bereits ein antizyklisches Reisen in ein Feindesland (Lina Bögli, John Morris), das zugleich auf eine näher liegende, innereuropäische Bedrohung zu verweisen scheint.