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Der deutsche Generalfeldmarschall von Mackensen sah in ihm einen "neuen Prinz Eugen": Erstmals liegt eine gedruckte Biografie des Feldmarschalls Hermann Kövess von Kövessháza vor, des letzten Armee-Oberkommandanten der Donaumonarchie.Nach anfänglicher Verwendung an der russischen Front übernimmt der bereits 61-jährige Anfang 1915 die neu gegründete 3. Armee, mit der ihm im Oktober die Eroberung von Stadt und Festung Belgrad gelingt - als zweitem österreichischen General nach Prinz Eugen. Gemeinsam mit der deutschen Heeresgruppe von Mackensen besetzt er in der Folge ganz Serbien. Schon am 11.…mehr

Produktbeschreibung
Der deutsche Generalfeldmarschall von Mackensen sah in ihm einen "neuen Prinz Eugen": Erstmals liegt eine gedruckte Biografie des Feldmarschalls Hermann Kövess von Kövessháza vor, des letzten Armee-Oberkommandanten der Donaumonarchie.Nach anfänglicher Verwendung an der russischen Front übernimmt der bereits 61-jährige Anfang 1915 die neu gegründete 3. Armee, mit der ihm im Oktober die Eroberung von Stadt und Festung Belgrad gelingt - als zweitem österreichischen General nach Prinz Eugen. Gemeinsam mit der deutschen Heeresgruppe von Mackensen besetzt er in der Folge ganz Serbien. Schon am 11. Jänner 1916 gelingt ihm die Erstürmung des Lovcen, worauf König Nikita von Montenegro kapituliert. Kövess besetzt das Land und stößt bis nach Albanien vor. Unmittelbar darauf wird er nach Südtirol verlegt, um an der legendären Offensive aus dem tiefverschneiten Hochgebirge gegen Italien teilzunehmen. Zwar stößt er bis Asiago vor, doch dann muss die Offensive vor allem wegen der Entwicklungen an der Ostfront eingestellt werden. Kövess wird nach Galizien, heute Ukraine, verlegt, wo er in heftigsten Abwehrschlachten den drohenden russischen Vorstoß nach Ungarn verhindern kann. Im folgenden Jahr gelingt es ihm sogar, Czernowitz und den Großteil der Bukowina von der russischen Besatzung zu befreien.Kaiser Karl setzt in diesen Feldmarschall so viel Vertrauen, dass er ihn am 4. November 1918 zum k. u. k. Armee-Oberkommandanten bestellt. Seine undankbare und höchst diffizile Aufgabe ist die Durchführung des Rückzuges und die Demobilisierung der bewaffneten Macht des Vielvölkerstaates - erschwert durch die Tatsache, dass sich Ungarn bereits aus der Donaumonarchie gelöst hatte und die eigenen Regimenter selbst befehligen wollte. In Österreich blieb Kövess noch über die Abdankung seines Kaisers hinaus bis Ende Dezember 1918 im Amt - in permanentem Konflikt mit den neuen Herren des Landes.Trotz dieser beeindruckenden Vita erschien bisher noch keine Biografie Feldmarschall Kövess von Kövessházas im Druck. Die Auswertung seines Nachlasses im Wiener Kriegsarchiv ermöglichte es über das Kriegsgeschehen hinaus ein Bild des Menschen Hermann Kövess von Jugend an, seines Aufstieges und der vielfältigen militärischen Verwendungen in der Friedenszeit zu zeichnen. Seine umfangreiche Korrespondenz mit den führenden Militärs der damaligen Zeit erlaubte es darüber hinaus, die Kriegsführung Österreich-Ungarns im Allgemeinen zu beleuchten, die Probleme und Irrwege in der Kooperation mit dem Bündnispartner Deutschland ebenso wie interne Konflikte und Schwierigkeiten.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.12.2010

Der Letzte
Hermann von Kövess

Hermann Baron Kövess von Kövessháza strebte eine militärische Karriere an, die zunächst einen jähen Rückschlag erlitt, als er die für eine Laufbahn im österreichisch-ungarischen Generalstab notwendige Prüfung - die "Erzengelprüfung" - nicht bestand. Zwar erreichte er noch die Stellung eines Korpskommandanten in Hermannstadt, aber ein weiterer Aufstieg war nicht mehr vorgesehen und die Pensionierung für den Herbst 1914 eingeplant. Der Beginn des Weltkriegs verhinderte dies. Die Eroberung der Festungen Ivangorod und Belgrad sowie die Erstürmung des Lovcén, eines als uneinnehmbar geltenden montenegrinischen Berges, brachten ihm dann die Beförderung zum Feldmarschall ein. Am Ende seiner Laufbahn war er wahrscheinlich nur ein Lückenbüßer: Im November 1918 ernannte ihn Kaiser Karl zum Oberkommandanten der k. u. k. Armee, da er selbst nicht den Waffenstillstand mit den Alliierten unterzeichnen wollte. Da Kövess von der Ernennung erst nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandsvertrags erfuhr, war diese zwar offiziell unter seinem Kommando, aber ohne sein Wissen erfolgt. Die Darstellung stützt sich auf viele Briefe an Vertraute: Kövess schilderte darin ausführlich Unzulänglichkeiten an der Front und Schwierigkeiten mit dem deutschen Verbündeten.

FRANZ-JOSEF KOS

Georg Reichlin-Meldegg: Des Kaisers Prinz Eugen? Feldmarschall Hermann Baron Kövess v. Kövessháza. Ares Verlag, Graz 2010. 285 S., 29,90 [Euro].

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