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Manfred von Richthofen (1892 -1918) ist als der berühmteste Jagdflieger des Ersten Weltkriegs ein Begriff in der deutschen Geschichte. Das Buch erzählt die bislang unbekannte wahre Geschichte - jenseits gängiger Mythen und Legenden. Mit unbekanntem Bildmaterial und unveröffentlichten Schriftstücken.
Man glaubt den"Roten Baron"zu kennen, wenn man dessen Autobiografie gelesen und Kinospielfilme über ihn gesehen hat. Doch was steckt wirklich hinter der strahlenden Fassade des schon zu Lebzeiten umjubelten Kriegshelden?
In seinem spannend erzählten Buch zeigt der Autor, was sich hinter der
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Produktbeschreibung
Manfred von Richthofen (1892 -1918) ist als der berühmteste Jagdflieger des Ersten Weltkriegs ein Begriff in der deutschen Geschichte. Das Buch erzählt die bislang unbekannte wahre Geschichte - jenseits gängiger Mythen und Legenden. Mit unbekanntem Bildmaterial und unveröffentlichten Schriftstücken.
Man glaubt den"Roten Baron"zu kennen, wenn man dessen Autobiografie gelesen und Kinospielfilme über ihn gesehen hat. Doch was steckt wirklich hinter der strahlenden Fassade des schon zu Lebzeiten umjubelten Kriegshelden?

In seinem spannend erzählten Buch zeigt der Autor, was sich hinter der Legende Richthofen wirklich verbirgt und wie der Mythos bis heute nachwirkt. Aufgrund bisher unbekannter Quellen aus dem Familienbesitz entsteht ein Panorama, das neben dem Helden auch den Menschen zeigt. Eingebettet ist Richthofens Lebensgeschichte in den Horizont der Strategien des Ersten Weltkriegs. Was hielten der deutsche Kaiser Wilhelm II. und der Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg von ihrem deutschen"Vorzeigehelden"? Welche Wirkung hatte der gut aussehende Jungheld auf die Frauen seiner Zeit?

Zudem erfährt man aufschlussreiche Details zur damaligen Flugzeug- und Waffentechnik. Was bedeutete der"Kult"um Richthofen im"Dritten Reich"?

Um Richthofens Abschuss am 21. April 1918 ranken sich bis heute zahlreiche Legenden. Wie kam er wirklich ums Leben?

- Mit unbekanntem Bildmaterial
- Auswertung unveröffentlichter Schriftstücke aus Familienbesitz
Autorenporträt
Joachim Castan, Dr. Dr., geboren 1966, Historiker und Dokumentarfilmer. Studium der Geschichte und angewandten Literaturwissenschaften an der Universität Osnabrück, promoviert in den Fächern Geschichte und Medienwissenschaft.

Seit 1998 Autor und historischer Berater bei Fernsehredaktionen, seit 2000 Konzeption und Realisierung historischer Ausstellungen, seit 2003 Autor und Regie eigener Fernsehdokumentationen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.04.2008

Durchschossene Herzen
Grelle Effekte, schiefe Vergleiche: Joachim Castan seziert die Psyche des Manfred von Richthofen
Mindestens ebenso grell wie die Farben seiner Flugzeuge sind die Bilder, die Manfred von Richthofens Geschichte umgeben. Schon früh hatte sich der „Rote Baron” ins Reich der Alltagsmythen verabschiedet, sei es als Heros des Ersten Weltkriegs, sei es als Propagandainstrument für die Nazis. Bis heute dient Richthofen als Projektionsfläche für zahllose Deutungen. Der Lyriker Norbert Lange hat der Geschichte jüngst sogar ein eigenes Gedicht gewidmet, in dem er die Gegner Richthofens sprechen lässt: „de Hunde, de Deutschen, und oben die Wolken, / darüber die verkaterten Propeller, / das Aerodrome, unten, Baracken ähnlich, / Den Roten. Den Deutschen Baron. Kriegen wir”.
Auch wenn der junge Dichter die Legende bedient, Richthofen sei von einem kanadischen Jagdflieger abgeschossen worden – in sprachlicher Hinsicht vermag sein Text durchaus zu überzeugen. Mit feinem Sinn für Perspektiven und Töne entwirft er eine Szenerie, die genau zeigt: Hinter die zahllosen Bilder der Figur Richthofen gibt es kein Zurück.
Ein wenig von Langes Gespür hätte man auch dem Osnabrücker Historiker Joachim Castan gewünscht. Als Autor von Fernsehdokumentationen hat er gelernt, wie man einen Stoff medientauglich aufbereitet: „Was steckt wirklich hinter dieser glattgescheitelten Fassade des forschen, preußischen Offiziers, der auf eine mysteriöse Weise zu Tode kam und in den Köpfen vieler bis heute zum Inbegriff des ,modernen’ Helden zählt?”
Es ist nicht nur diese glattgescheitelte Sprache, die das Lesen von Castans Richthofen-Biographie zu einer mühsamen Aufgabe macht. Grelle Effekte und Vereinfachungen, sinnlose Wiederholungen und schiefe Vergleiche bringen Castans Sätze immer wieder ins Trudeln. Dabei wärmt der Autor ebenso viele „Klischees und Wunschvorstellungen” auf wie die von ihm kritisierte Richthofen-Literatur. Besonders nervig ist seine Angewohnheit, jedes zweite Wort in Anführungszeichen zu setzen – offenbar versucht er so, noch dem letzten Leser klar zu machen, dass sein salopper Tonfall ironisch gemeint sei.
Doch wenn Castan etwa schreibt, Richthofen habe nicht das „Herz eines jungen Fräuleins brechen” wollen, sondern lieber probiert, „die Herzen und Köpfe von englischen jungen Männern zu durchschießen”, erinnert das eher an unfreiwillige Komik. Auch dem Inhalt nach lässt diese Biographie zu wünschen übrig. Dabei ist es nicht uninteressant, wie Castan die verschiedenen Zwecke demontiert, für die der Jagdflieger Manfred von Richthofen in Anspruch genommen wurde.
So scheint Richthofen mit seinen mehr als achtzig gewonnenen Luftkämpfen alles andere als jener Musterheld gewesen zu sein, den man aufbaute, um die Grabenkämpfer des Ersten Weltkriegs von ihrer immer aussichtsloseren Lage abzulenken. Tatsächlich ging es ihm weniger um „ritterliches” Schonen seiner Gegner als um das Sammeln von Orden und das Erhöhen seiner Abschussquote. Doch mit dem Aufzeigen solcher Widersprüche gibt sich Joachim Castan nicht zufrieden. Er will unbedingt den „Schlüssel zur Persönlichkeitsstruktur” Richthofens finden.
Die Erklärung soll ein einziger Gedanke leisten: Richthofen durchlebte eine durch und durch preußische Erziehung, die ihm einen unmenschlichen „Jagdtrieb” einpflanzte. Dieser Jagdtrieb konnte bei dem jungen Manfred so große Wirksamkeit entfalten, weil er der Kompensation verschmähter Liebesgefühle diente: „Er blieb zeit seines kurzen Lebens im Grunde seines Herzens der kleine Junge, der die elterliche Liebe und Geborgenheit zurückerhalten wollte”.
Ein uralter Mythos
Das ist eine wenig originelle These. Für ihren Beweis veranstaltet Castan nicht nur manch argumentatorischen Eiertanz, er arbeitet auch gegen seinen Anspruch. Obwohl er immer wieder betont, Richthofens Autobiographie „Der rote Kampfflieger” als Fiktionsspeicher und Mittel der Selbststilisierung durchsichtig machen zu wollen, zitiert er sie an anderen Stellen eifrig, um die eigenen Ausführungen zu belegen.
Was Joachim Castan an Details zur Mythenbildung oder zum harten Alltag der Jagdflieger gesammelt hat, ist gewiss beachtlich. Aber seine Schmalspurpsychologie scheint ein viel zu einfaches Mittel zu sein, um all das ausgelegte Material zu verweben. Am Ende geht er selber einem uralten Mythos auf den Leim: dem der „wahren Geschichte”. NICO BLEUTGE
JOACHIM CASTAN: Der Rote Baron. Die ganze Geschichte des Manfred von Richthofen. Klett- Cotta, Stuttgart 2008. 360 Seiten, 24,50 Euro.
Manfred von Richthofen und General Erich Ludendorff besichtigen im Jahr 1917 das „Jagdgeschwader Richthofen” an der Westfront. Foto: Scherl
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.10.2007

Der Jagdkrieger mit der Entenfeder
Joachim Castan will das Fliegerass Manfred von Richthofen vom Heldenhimmel herunter auf die Patientenerde holen

Mit 80 Luftsiegen gilt Manfred Freiherr von Richthofen als erfolgreichster Jagdflieger des Ersten Weltkrieges. Der 1892 in Breslau geborene Offizierssohn war ursprünglich Leutnant in einem preußischen Ulanenregiment und beantragte 1915 die Versetzung zur neu aufgestellten Fliegertruppe. Nach der Ausbildung zum Beobachter und zum Piloten stieß er zur Jagdstaffel 2, die Oswald Boelcke führte. Der jüngste Hauptmann des Heeres - von der Propaganda längst als Nationalheld gefeiert - war Richthofens prägender Lehrer und sein großes Vorbild, bis Boelcke nach 40 erfolgreichen Luftkämpfen Ende Oktober 1916 mit einem anderen Flugzeug der eigenen Staffel kollidierte und ums Leben kam.

Das "Erbe" Boelckes trat Richthofen wenig später an, als er nach 16 Abschüssen im Januar 1917 Ritter des Ordens Pour le mérite wurde und an der Spitze einer Jagdstaffel stand. Diese trug im Frühjahr 1917 maßgeblich dazu bei, die alliierte Luftüberlegenheit an der Westfront zu brechen. Innerhalb von zwei Wochen zum Oberleutnant und zum Rittmeister befördert, übernahm er Ende Juni das aus vier Jagdstaffeln zusammengefasste Jagdgeschwader Nr. 1. Am 6. Juli erlitt er einen Kopfschuss, konnte aber seine Maschine notlanden und nach einem Monat Rekonvalenz an die Front zurückkehren. Als er am 21. April 1918 ein kanadisches Flugzeug verfolgte, wurde er über den alliierten Linien in der Nähe von Vaux-sur-Somme bei Amiens tödlich verwundet - vermutlich vom Boden aus durch einen australischen MG-Schützen.

Die Lebensgeschichte des gefeierten Soldaten, der 1917 die Autobiographie "Der rote Kampfflieger" verfasste, weiß der Historiker und Dokumentarfilmer Joachim Castan spannend zu erzählen. Ihn interessiert, was den "roten Baron" - nach der Farbe seines Flugzeuges so genannt - antrieb, um ein Held zu werden. Am Anfang stand wohl die Jagd. Albrecht von Richthofen erzog seinen Sohn "zu einem guten Reiter und exzellenten Jäger". Die Jägersprache, mit der Tötungshandlungen "durch harmlos klingende Begriffe verschleiert und ,entschärft' werden", habe Manfred so verinnerlicht, dass sie sich in seinem Kriegsbestseller wiederfinde. Damit hat Castan das Leitmotiv für die Richthofen-Studie gefunden. Über den ersten Luftsieg heißt es, dass für Richthofen der Abschuss eines "Wesens" jedweder Art Spaß und Genugtuung bedeutete. Außerdem sammelte er Überreste der bekämpften Flugzeuge und belohnte sich mit kleinen durchnumerierten Silberbechern, in die er den Flugzeugtyp und das Datum des Abschusses eingravieren ließ (60 fertigte ein Juwelier an, danach war für solche "Souvernirs" kein Silber mehr zu beschaffen). Im Mai/Juni 1917 empfingen Kaiser Wilhelm II. und Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg mehrfach das Fliegerass in Bad Kreuznach. Ende Mai begann Richthofen mit der Niederschrift seiner Autobiographie. Castan zitiert ausführlich daraus, wenn er auch einräumt: "An welchen Stellen in das Orginalmanuskript eingegriffen worden war, ist nicht mehr rekonstruierbar." In dem Buch finde sich allerdings nichts darüber, dass Richthofen "Schäden an seiner Seele" erlitten habe. Die führt Castan auf Enttäuschungen über das kaiserliche Hauptquartier und den Absturz zurück.

Psychologische Deutungsmuster bevorzugt Castan bei der weiteren Behandlung seines Patienten. So attestiert er dem "roten Baron", er habe "offenbar keinerlei weibliche Zuneigung jenseits von seiner Mutter" gebraucht: "Doch wo blieb Richthofens überschüssige Libido?" Daraufhin lüftet der doppelte Doktor ein Geheimnis und nennt Moritz als "eines der ganz wenigen innig geliebten Wesen" Richtshofens. Und das war gut so, glaubt der Leser schon, bevor Castan schnell das "Beziehungsproblem" lüftet: "ein bulliger Mischlingshund", bei dem "eine deutsche Dogge offenbar dominant war". Wie gut sich Manfred und Moritz verstanden, fühlt der Biograph nach: "Seltsamerweise setzte er Moritz nie als Jagdhund ein - wahrscheinlich hatte er arge Bedenken, dass seinem geliebten Wesen dabei irgendetwas hätte zustoßen können. Richthofen wäre sicherlich untröstlich gewesen, wenn sich sein Moritz im feuchten Unterholz verkühlt hätte . . ." Das ist Humor vom Allerfeinsten und ein Trost für alle Doggen, die bisher als Jagdhunde doch eher verkannt worden sind. Immerhin: Richthofen habe "kein Herz eines jungen Fräuleins brechen" wollen, sondern sich darauf konzentriert, "die Herzen und Köpfe von englischen jungen Männern zu durchschießen". Weil Richthofen gern von "tiefer Befriedigung" nach einem Abschuss gesprochen habe, vermutet Castan hier ein Musterbeispiel für Triebsublimation.

Sogar Richhofens nobles Verhalten gegenüber Gegnern zieht Castan in Zweifel - trotz des berühmten Fotos, das festhielt, wie der Luftsieger am 3. September 1917 sich lächelnd mit dem gerade abgeschossenen britischen Piloten Algernon Bird unterhielt, dem trotz Motortreffer im Gleitflug eine Landung gelungen war. Der 61. Abschuss sei für die kaiserliche Propaganda eine willkommene Gelegenheit gewesen, den Richthofen-Mythos auszubauen. Dieser suggeriere, "dass Richthofen fast immer in dieser Weise handelte. Verschwiegen wird dabei, dass es sich bei diesen Fall . . . um eine völlige Ausnahme handelte, die lediglich zwei weitere Male in dieser Weise passierte." Gern hätte man mehr über die anderen Fälle erfahren und darüber, ob diese ebenfalls in die Lebensphase nach dem 6. Juli 1917 fielen - jenem Tage, als Richthofen mit Loch im Schädelknochen dem Tode nur knapp entkam. Nach jüngsten neurologischen Einschätzungen sei Richthofen anschließend "medizinisch gesehen eigentlich fluguntauglich" gewesen. Überhaupt sei es ihm seither nicht mehr nur um das Töten gegangen, sondern darum, dass der Gegner "brennend abstürzt". Von "finaler Besessenheit" und "Sadismus" spricht Castan, von einer "grausamen Kampfmaschine am Steuerknüppel".

Die Schlussbetrachtung stellt eine "unverblümte Äußerung" Richthofens aus dem Frühjahr 1918 heraus: "Die Jagd ist mein Krieg." Der Jagdinstinkt habe ihn beherrscht, so dass das Zielobjekt - ob Hirsch, Wildsau oder Mensch - keine Rolle gespielt habe. Den "innersten Kern des Menschen" erkennt der Biograph in einer Entenfeder, die bis 1945 im Richthofen-Museum in Schweidnitz hinter Glas hing, zusammen mit einem Zettel: "Erste Ente, Romberg, 27. Dezember 1906" - eine Bescheinigung, die Richthofen sich noch eigenhändig ausstellen musste.

Das ständige Streben nach Anerkennung hänge mit der Geburt des "Nachzüglers" Bolko im April 1903 zusammen, auf den sich die mütterliche Zuneigung fortan konzentriert habe, zumal Manfred als ältester Sohn im Herbst jenes Jahres auf eine "unmenschliche Kadettenanstalt" geschickt worden sei. Die Familie habe sich damit seiner "entledigt", so dass er sich - ob nun in der Ausbildung oder an der Front - an freien Tagen nur als Gast im Elternhaus gefühlt habe. "Was er sein Leben lang vergeblich suchte, blieb die Anerkennung und Liebe durch seine Eltern. Die Anerkennung durch Vorgesetzte, den Kaiser oder die ,Nation' waren nur Ersatzhandlungen für die verlorengegangene elterliche Zuneigung." Grundsätzlich habe ihm die scheinbar ewig verlorene Liebe der Mutter Kunigunde gefehlt, die wiederum ihren Heldensohn vor allem bewundert, aber nicht geliebt habe. Demnach könnte eine schlichte Entenfeder die "eigentliche ,Triebfeder' für eine der bekanntesten Heldenlegenden des 20. Jahrhunderts sein". Ob die Traditionspfleger in der Bundesluftwaffe damit weiter fliegen können?

RAINER BLASIUS

Joachim Castan: Der rote Baron. Die ganze Geschichte des Manfred von Richthofen. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2007. 360 S., 24,50 [Euro].

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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Daniel Jüttes Urteil über Joachim Castans Biografie der Jagdfliegerlegende Manfred von Richthofen  fällt zwiespältig aus. Beeindruckend findet er, dass der Historiker trotz der intensiven Erforschung von Richthofens Leben und Wirken noch allerlei unbekanntes Bildmaterial und neue Dokumente zutage gefördert hat. Die ersten Seiten allerdings geben dem Rezensenten Grund zur Besorgnis, denn hier bietet der Autor nicht nur eine romanhafte Schilderung eines Luftkampfes, sondern schwadroniert über die Frage, warum in Deutschland Heldenverehrung und Nationalstolz so problematisch seien. Dafür findet Jütte es schon ansprechender, dass Castan sich vorgenommen hat, den Fliegermythos Richthofen gründlich zu hinterfragen und beispielsweise die Legende vom Edelmut des Kampffliegers gegenüber seinen Feinden überzeugend widerlegt. Dass er bei der minutiösen Rekapitulation der Feindabschüsse ausgerechnet die Namen der Opfer nicht recherchiert hat, irritiert den Rezensenten allerdings enorm. Auch die psychologischen Auslassungen zu Richthofens kaltblütigen Einsätzen scheinen Jütte nicht immer treffend. Und es macht den Rezensenten nach Lektüre des Buches dann schon stutzig, wie ungebrochen sich Bundeswehr und Nato noch heute auf Richthofen berufen.

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