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Am Beginn der fast ein Vierteljahrhundert währenden Freundschaft mit dem Maler Eberhard Schlotter stand eine spontane Hilfsaktion. Als Schmidt anläßlich seiner Erzählung Seelandschaft mit Pocahontas 1955 wegen »Gotteslästerung und Pornographie« angeklagt wurde, suchte Schlotter den Kontakt und organisierte den Umzug der Schmidts nach Darmstadt, um sie dem erzkonservativen Gerichtsbezirk Trier - die Schmidts wohnten damals in Kastel bei Saarburg - zu entziehen. Mit leichter Hand wirft Schmidt in seinen Briefen an Schlotter launige Tableaux aufs Papier, die seine spröde Schreibtischexistenz in…mehr

Produktbeschreibung
Am Beginn der fast ein Vierteljahrhundert währenden Freundschaft mit dem Maler Eberhard Schlotter stand eine spontane Hilfsaktion. Als Schmidt anläßlich seiner Erzählung Seelandschaft mit Pocahontas 1955 wegen »Gotteslästerung und Pornographie« angeklagt wurde, suchte Schlotter den Kontakt und organisierte den Umzug der Schmidts nach Darmstadt, um sie dem erzkonservativen Gerichtsbezirk Trier - die Schmidts wohnten damals in Kastel bei Saarburg - zu entziehen. Mit leichter Hand wirft Schmidt in seinen Briefen an Schlotter launige Tableaux aufs Papier, die seine spröde Schreibtischexistenz in immer neuer Beleuchtung zeigen. Freilich überwiegt auch in diesem Gespräch am Ende die Verbitterung der beiden widerständigen Künstler über die kulturelle Ignoranz ihrer Zeit.
Autorenporträt
Arno Schmidt wurde am 18. Januar 1914 in Hamburg geboren. Nachdem er kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus englischer Kriegsgefangenschaft entlassen worden war, arbeitete er zunächst als Dolmetscher, von 1947 an als freier Schriftsteller. Nach Stationen in Cordingen, Kastel an der Saar und Darmstadt zog er 1958 mit seiner Frau Alice nach Bargfeld (Kreis Celle), wo er bis zu seinem Tod zurückgezogen lebte. Von 1949 an, als seine Erzählung Leviathan in Buchform erschien, entstanden Romane, Dialoge zur Literatur für den Rundfunk, Essays und biographische Arbeiten, darunter sein Hauptwerk Zettel's Traum, 1334 DIN-A3-Seiten stark und über zehn Kilo schwer. Aufgrund des komplexen Layouts konnte es 1970 nur als Faksimile des Typoskripts erscheinen; erst seit 2010 liegt es in gesetzter Form vor. Arno Schmidt starb am 3. Juni 1979 in Celle. Zwei Jahre nach seinem Tod gründeten seine Frau Alice und Jan Philipp Reemtsma die Arno Schmidt Stiftung.

Bernd Rauschenbach, geboren 1952 in Berlin, ist Germanist und Literaturwissenschaftler. Bis 2018 war er als geschäftsführender Vorstand für die Arno Schmidt Stiftung tätig. Mit Susanne Fischer ist er Herausgeber u. a. der Bargfelder Ausgabe der Werke Arno Schmidts.