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8 Kundenbewertungen

Ein literarisches Ereignis nicht nur für Kinder. Als Jade, Opale und Ambre am vierzehnten Geburtstag die zu ihren Namen passenden Steine überreicht bekommen, wird ihnen bewusst, dass ihnen eine große Aufgabe bevorsteht. Eine Aufgabe, die sie nur gemeinsam lösen können. Und doch heißt es, sie seien Gegnerinnen. Zögernd machen sie sich auf den Weg: Ein Orakel soll ihnen die alte Prophezeiung deuten, die mit ihren Namenssteinen verwoben ist. Dazu müssen sie jedoch die ihnen bekannte Welt verlassen – und sehen sich unvermutet hineingezogen in eine Fehde von größter Tragweite. Welche von ihnen wird…mehr

Produktbeschreibung
Ein literarisches Ereignis nicht nur für Kinder.
Als Jade, Opale und Ambre am vierzehnten Geburtstag die zu ihren Namen passenden Steine überreicht bekommen, wird ihnen bewusst, dass ihnen eine große Aufgabe bevorsteht. Eine Aufgabe, die sie nur gemeinsam lösen können. Und doch heißt es, sie seien Gegnerinnen.
Zögernd machen sie sich auf den Weg: Ein Orakel soll ihnen die alte Prophezeiung deuten, die mit ihren Namenssteinen verwoben ist. Dazu müssen sie jedoch die ihnen bekannte Welt verlassen – und sehen sich unvermutet hineingezogen in eine Fehde von größter Tragweite.
Welche von ihnen wird den Erwählten finden, der das Land von seinem Joch befreit? Welche von ihnen wird die Gabe erkennen, die allein dem Land zu neuem Leben verhilft? Und welche von ihnen ist gefährlich wie der Tod? Eine spannende Lesereise steht jedem bevor, der Jade, Opale und Ambre auf ihren Abenteuern begleitet.
Eine Reise voll überraschender Wendungen, phantastischer Lebewesen und großer Herausforderungen. Eine Reise aber auch in das innerste Wesen eines Menschen und zum Kern, der die Welt zusammenhält: der Hoffnung.
In ihrem erstaunlich vielschichtigen Roman entwirft die erst vierzehnjährige Autorin Flavia Bujor mit spielender Leichtigkeit neue Welten und entwickelt einen Spannungsbogen, der den Leser mitreißt bis zum märchenhaften Ende.
Autorenporträt
Flavia Bujor, Tochter einer Psychoanalytikerin und eines Bildhauers, hat Das Orakel von Oonagh bereits mit zwölf Jahren zu schreiben begonnen und ihren Roman im Alter von dreizehn Jahren abgeschlossen. Bevor ihre Französischlehrerin ihn Verlagen anbot, hat sie ihn wie einen Fortsetzungsroman an ihre Klassenkameradinnen verteilt. Die heute vierzehnjährige Tochter rumänischer Einwanderer lebt in Paris und gibt als ihre Lieblingsautoren J.R.R. Tolkien und Michael Ende an.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.04.2003

Da liegst Du leider falsch
Der Betrieb hat ein neues Wunderkind: die vierzehnjährige Französin Flavia Bujor
Zwölf Jahre war Flavia Bujor alt, als sie „Das Orakel von Oonagh” begann, und dreizehn, als sie es abschloss; heute ist sie vierzehn. „Wir sehen uns vor einem richtigen fantastischen Roman, sorgfältig und sauber konstruiert. Wie sie alle Fäden in den Händen behält, die Schlüssigkeit des Ganzen, man kann nur staunen”, schreibt „Le Figaro” über dieses literarische „Ereignis”, und er meint es als Kompliment. Aber braucht man dazu ein Kind? In pakistanischen Teppichmanufakturen vielleicht, weil Kinderhände viel feinere Fäden zu knüpfen vermögen. Auf solche Spezialqualifikationen jedoch kommt es bei der Auslegware der Celtic Fantasy nicht an.
Man erkennt sie schon an ihren Personenverzeichnissen, wo der Eigensinn der Namen – Elfohrys, Rokcdär, das Clohryunische Volk – mit dem Immergleichen des Grundmusters bockig kontrastiert. Bunt geht es zu, aber letztlich langweilig, wenn wieder einmal an die jugendlichen Protagonisten der Aufruf zum großen „Quest” ergeht und sie sich wieder einmal auf ihren kaleidoskopischen Irrweg zwischen kräuterkundigen Feen und Kobolden in verwunschenen Wäldern machen, um, indem sie Zauberringe drehen und Zaubersteine drücken, wieder einmal die Welt vor den Mächten des Bösen zu erretten. Von allen heute florierenden Groß-Genres ist und bleibt Fantasy das ödeste, weil es in ihren Plots auf Intelligenz so überhaupt nicht ankommt. Aufgeweckte Zwölfjährige sollten die Finger davon lassen.
Immerhin schafft Flavia Bujor es, in diesem aussichtslosen Gelände doch so etwas wie eine persönliche Wendung zu finden, indem sie als Heldinnen ihresgleichen, also drei vierzehnjährige Mädchen, nimmt und zwischen ihnen zarte Bande aus Gift und Freundschaft entspinnt. „,Glaubst du etwa, du kannst mich verletzen?‘ wandte Opale sich nun an Ambre. ,Da liegst du leider falsch. Ich hoffe nur, du fängst jetzt nicht an zu weinen, wo du doch so ein empfindsames Mädchen bist und rührend dazu. Du fragst dich, wie ich dir solche Dinge sagen kann, wo du doch unfehlbar bist? Ach ja, ich habe außer Acht gelassen, dass du ein armes, ungebildetes Bauernmädchen bist ...‘” Und wenn es im nächsten Augenblick Ohrfeigen hagelt, so ist das unterhaltsamer, als wenn die Armeen des Lichts und der Finsternis zum großen Endkampf rüsten.
Ganz der Autorin gehört die Figur des streikenden Todes: Nach der denkbar düsteren Exposition des Wegs zu ihm erweist er sich als ein kleines Mädchen mit braunem Haar und schwarzem Kleid (im Französischen ist der Tod ja weiblich!); es hat den Gedanken nicht mehr ertragen, dass es von allen so sehr gehasst wird. Und nicht vergessen sollte man auch die Nalyssen, ein nixenhaftes Weibervolk mit „geschickt zerzaustem Haar”. „Ihr Leben lang trachteten die Nalyssen danach, so vielen Menschen wie nur irgend möglich zu begegnen, die ihnen ihre eigene Schönheit bestätigten. Sie waren extrem oberflächlich und offenbar nicht sonderlich intelligent.”
Eine solche Nalysse muss es gewesen sein, die mit Flavia Bujor das Interview für die Zeitschrift „20 Ans” geführt hat. „Wie ist das, wenn man dreizehn Jahre alt ist und Journalisten kommen für ein Interview zu Besuch?” fragt sie und: „Sind Ihre Mitschülerinnen nicht eifersüchtig?” und: „Haben Sie Houellebecq gelesen?” Und Flavia Bujor antwortet brav: „Ich kenne den Autor, aber ich habe seine Bücher nicht gelesen, weil ich finde, dass zum Beispiel das Thema seines jüngsten Romans nicht für mein Alter geeignet ist.” Kein Engel ist so rein, aber auch keiner so ahnungsvoll, sagt Karl Kraus in solchen Fällen. Das Tor des Kinderlandes schlägt zu hinter ihr; und wer es gut mit ihr meint, dem bleibt nur, ihr zu wünschen: Werde bald erwachsen!
BURKHARD
MÜLLER
FLAVIA BUJOR: Das Orakel von Oonagh. Aus dem Französischen übersetzt von Roseli und Saskia Bontjes van Beek. List Verlag, München 2003. 316 Seiten, 18 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.09.2003

Wenn alle Dichter Mädchen wären
So jung schreiben wir nicht mehr zusammen: Flavia Bujors Orakel

Ein literarisches Wunderkind ist Flavia Bujor gewiß nicht. Sie wurde aber so behandelt, oder besser gesagt: gehandelt, und das hat prächtig geklappt. Wochenlang stand der Roman der französischen Schülerin auf der "Spiegel"-Bestsellerliste. Im Alter von dreizehn Jahren hatte sie einen Roman geschrieben und in Lieferungen an die Mitschüler verteilt. Eine Verlegerin entdeckte sie, und nun wird die Schülerin als Frühtalent herumgereicht. In Frankreich fand man es aufregend, daß ein so dicker Roman von einem so jungen Mädchen kam, und entsprechend stark interessierten sich die französischen Medien - für das Mädchen. Ein Erfolg wurde das Buch deshalb in Frankreich nicht. In Deutschland dagegen läuft der Verkauf sehr zur Zufriedenheit des Verlags. Mehr als dreißigtausend Exemplare sind bislang über die Ladentische gegangen. "Nein, richtig gut ist es natürlich nicht", räumt eine Buchhändlerin ein, die es mehrfach verkauft hat. "Aber dafür, daß sie so jung ist, ist es doch ganz ordentlich."

Die Jugend der Autorin als nahezu einziges Verkaufsargument und Werbemittel - das scheint zumindest hierzulande bestens zu funktionieren. Aber wird eine Geschichte allein dadurch besser, daß sie von einer Vierzehnjährigen stammt? Doch nur, wenn wir - falls hier nicht wirklich ein Wunderkind am Werke ist - darin etwas über ihre Generation, ihr Lebensgefühl, ihre Welt erfahren. Dies dann so zu beschreiben, daß nicht nur der eigene Verwandtschafts- und Freundeskreis Grund hat, sich dafür zu interessieren, ist schon schwer genug und gelingt dementsprechend selten, etwa vor einigen Jahren dem damals sechzehnjährigen Benjamin Lebert mit "Crazy".

Beim Lesen eines Fantasy-Romans aber, wie Flavia Bujor ihn geschrieben hat, möchten die Leser einfach nur gut bedient werden, genau wie beim Brötchenkauf. Ist das Brötchen verbrannt, läßt sich gewöhnlich kein Kunde von der Information zum Kauf bewegen, es sei von einem Kind gebacken worden. Nun sieht man dem "Orakel von Oonagh" im Gegensatz zum Brötchen von außen keine Mängel an. Alle, die es zumindest teilweise gelesen haben, sprechen reflexartig von der Jugend der Autorin. Was bleibt, wenn wir diese Entschuldigung einmal nicht gelten lassen?

Nicht viel: Eine Geschichte mit der Fantasy-notorischen "Queste", in diesem Fall einer Art Rettungsreise dreier junger Mädchen, die auf den üblichen Kampf des Guten gegen das Böse hinsteuert. Die drei sind mit Zaubersteinen ausgestattet, und wenn sie diese gleichzeitig drücken, passiert etwas. Hinzu kommen Zufälle und Zauberkräfte, die das Geschehen vorantreiben, wenn es von alleine nicht schlüssig weiterkommen kann, also fast auf jeder Buchseite. Kern, Botschaft und Ziel der Geschichte ist es, die Hoffnung als solche hochleben zu lassen: Immer wieder gerät eines der Mädchen in eine hoffnungslose Lage, dann hofft sie trotzdem, dann wird schließlich denn auch alles gut. Dasselbe gilt für eine immer wieder eingeschobene Parallelgeschichte über eine Vierzehnjährige, die in einem Pariser Krankenhaus ihrem Tod entgegendämmert.

Einige wenige originelle Ideen sind Flavia Bujor gekommen, darunter die, den Tod als kleines Mädchen darzustellen, das schmollend in den Streik getreten ist. Auch die Besetzung der tragenden positiven Rollen mit Mädchenfiguren ist ungewöhnlich im Fantasy-Genre, in dem meistens noch die Jungs die Helden geben. Womöglich gefällt das den wohl überwiegend jungen Leserinnen, die sich durch die langatmige Handlung mit den vielen umständlichen Namen hangeln. Bis zum Ende kann das ohnehin nur aushalten, wer Bujors Stil schätzt: blumig, gefühlig, verschmockt. Aber vielleicht ist gerade dies ihre Art, das Lebensgefühl einer bestimmten Altersgruppe anzusprechen. Mädchen, die zum sehnsuchtsvollen Schwärmen neigen, werden hier satt.

So etwas geht vorbei. Auch Flavia Bujor wird älter. Sie will weiter schreiben, hat sie verkündet, aber nicht mehr Fantasy-Literatur. All dies deutet darauf hin, daß sie demnächst weniger beachtet - und besser schreiben wird.

MONIKA OSBERGHAUS

Flavia Bujor: "Das Orakel von Oonagh". Aus dem Französischen übersetzt von Roseli und Saskia Bontjes van Beek. List Verlag, München 2003. 316 S., geb., 18,- [Euro].

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"Eine fantasievolle, unglaublich spannende Geschichte, eine Sensation. Dem Leser ergeht es wie mit Harry Potter: Man kann einfach nicht aufhören zu lesen." (Berliner Kurier)