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Erstmals wird die gesamte Korrespondenz Friedo Lampes, des Autors von »Am Rande der Nacht«, vorgelegt - dazu die erhaltenen Zeugnisse zu seiner Person und seine bisher unbekannten kritischen Schriften zu Literatur und Kunst.Friedo Lampe gilt als ewiger Geheimtipp der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts mit prominenten Bewunderern wie Alfred Andersch, Wolfgang Koeppen und Patrick Modiano. Sein schmales avantgardistisches Werk fällt ganz in die Zeit des »Dritten Reichs«, dem er gänzlich fern stand und dem er schließlich zum Opfer fiel. Sein erstes Buch »Am Rande der Nacht« erschien Ende…mehr

Produktbeschreibung
Erstmals wird die gesamte Korrespondenz Friedo Lampes, des Autors von »Am Rande der Nacht«, vorgelegt - dazu die erhaltenen Zeugnisse zu seiner Person und seine bisher unbekannten kritischen Schriften zu Literatur und Kunst.Friedo Lampe gilt als ewiger Geheimtipp der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts mit prominenten Bewunderern wie Alfred Andersch, Wolfgang Koeppen und Patrick Modiano. Sein schmales avantgardistisches Werk fällt ganz in die Zeit des »Dritten Reichs«, dem er gänzlich fern stand und dem er schließlich zum Opfer fiel. Sein erstes Buch »Am Rande der Nacht« erschien Ende 1933 und wurde von den Nationalsozialisten sogleich verboten. Er wurde am 2. Mai 1945 von einer russischen Streife irrtümlich erschossen.Thomas Ehrsam präsentiert erstmals die gesamte Korrespondenz Lampes - die Privat- ebenso wie die Verlagskorrespondenz des Lektors bei Goverts und Henssel. Der Kommentar legt besonderes Gewicht auf die Erhellung der Lebens- und Arbeitsbedingungen des Schriftstellers, Bibliothekars und Lektors, der sich von der Politik möglichst fern hielt, aber - nicht ganz ohne Kompromisse - im nationalsozialistischen Literaturbetrieb agieren musste.Die bisher fast gänzlich unbekannten kritischen Schriften Lampes und eine Sammlung von Zeugnissen seiner Freunde ergänzen den Band. Die Texte zeigen einen liebenswerten Genussmenschen und Idylliker mit durchaus dämonischen Zügen, dem die Zeitumstände zunehmend den Boden unter den Füßen entzogen haben.
Autorenporträt
Friedo Lampe (1899-1945) studierte Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie und begann unter der Herrschaft der Nationalsozialisten zu veröffentlichen. Er ist ein wichtiger Repräsentant der damals »Jungen Generation« von Autoren, die nach Möglichkeit alle Beziehungen zum Regime vermieden und doch schreibend in Deutschland blieben. Lebenslauf: 1899 4.12. Geburt von Moritz Christian Friedrich Lampe als zweiter Sohn einer Kaufmannsfamilie in Bremen 1917 Kindheit und frühe Jugend im alten Bremer Hafenviertel, 1914 Umzug an den Osterdeich; Knochentuberkulose (klinische Behandlung auf Norderney) führt zu einer Gehbehinderung 1917-1919 Militärdienst (wg. der Behinderung 1919 in der Küchenverwaltung) und Kriegsreifeprüfung 1920 Studium der Literaturwissenschaft 1928 Studium der Kunstgeschichte und Philosophie in Heidelberg (bei Gundolf, Jaspers und Rickert), München (bei Wölfflin) und Freiburg (bei Husserl, Jantzen und Witkop); Promotion über die »Lieder zweier Liebenden« von Goeckingk 1928 Rückkehr nach Bremen; Volontär 1931 Redakteur und Mitherausgeber von Schünemanns Monatsheften (Freundschaft mit Alma Rogge und Waldemar Augustiny); Kunstkritiken für »Weser-Zeitung« und »Bremer Nachrichten«; Erzählung »Am dunklen Fluß« 1931 Ausbildung zum Volksbibliothekar 1932 bei Erwin Ackerknecht in Stettin 1932-1937 Tätigkeit für die Hamburger Öffentlichen Bücherhallen, ab 1935 als Leiter der Zweigstelle Mönckebergstraße und als Lektor (verantwortlich für sämtliche Buchanschaffungen); Mitgleid eines Hamburger Dichterkreises (Martin Beheim-Schwarzbach, Wilhelm Emanuel Süskind; Joachim, Edgar und Waldemar Maass); Veröffentlichung des ersten Romans »Am Rande der Nacht« (1933), der kurz nach der Publikation beschlagnahmt und eingezogen wird, und der Ballade »Das dunkle Boot« (1936) 1937-1945 Arbeit als Lektor für die Verlage von Ernst Rowohlt, Henri Goverts und Karl Heinz Henssel in Grünheide, Berlin und Kleinmachnow; Veröffentlichung des zweiten Romans »Septembergewitter« (1937) und der Sammlung »Von Tür zu Tür« - Zehn Geschichten und eine« (1944; ausgeliefert 1946); während der letzten Kriegsmonate mußte Lampe in einer Nebenstelle des Auswärtigen Amtes Texte redigieren, die Verlautbarungen von »Feindsendern« wiedergaben; sechs Tage vor der Kapitulation (am 2.5.1945) wurde Friedo Lampe von Soldaten der Roten Armee, die ihn fälschlich für einen SS-Mann hielten, erschossen.
Rezensionen
»eine verdienstvolle Publikation, die eine veritable Wegmarke zur Erschließung des Werkes von Friedo Lampe darstellt« (Hendrik Werner, Weser-Kurier, 18.06.2018) »Das Vermächtnis Lampes, jenes großen Klabautermanns und Schiffbrüchigen der Poesie, gilt es neu zu entdecken.« (Till Greite, Cicero, 25.10.2018) »vorzüglich editierte und dankbar begrüßte Bände« (Klaus Bellin, Lesart, 20.09.2018) »Für die Beschäftigung mit Friedo Lampe (...) dürfte die nunmehr vorliegende Briefedition eine Zäsur bilden.« (Konrad Elmshäuser, Bremisches Jahrbuch Bd. 97, 2018) »Hier schliesst die in jeder Hinsicht vorbildliche, akribisch annotierte Edition der Briefe und Zeugnisse eine Lücke.« (Manfred Papst, NZZ am Sonntag, 11.11.2018)