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Agent Nr. 67 ist ein jugendlicher Schläfer, in allen tödlichen Spielarten des Nahkampfs ausgebildet. Als Austauschschüler getarnt reist er aus einem totalitären Regime in die USA ein, um das verderbte westliche System von innen heraus mit einem vernichtenden Schlag zu treffen. Schon bei der Ankunft in seiner Gastfamilie hat er nichts als glühende Verachtung für diese Menschen übrig, die sich in ihrem Überfluss suhlen. Vor allem mit seinem Gastbruder, der dem schmächtigen Neuankömmling umgehend den Spitznamen "Bonsai" verpasst, verbindet Agent Nr. 67 spontaner und inniger Hass. Dieser…mehr

Produktbeschreibung
Agent Nr. 67 ist ein jugendlicher Schläfer, in allen tödlichen Spielarten des Nahkampfs ausgebildet. Als Austauschschüler getarnt reist er aus einem totalitären Regime in die USA ein, um das verderbte westliche System von innen heraus mit einem vernichtenden Schlag zu treffen. Schon bei der Ankunft in seiner Gastfamilie hat er nichts als glühende Verachtung für diese Menschen übrig, die sich in ihrem Überfluss suhlen. Vor allem mit seinem Gastbruder, der dem schmächtigen Neuankömmling umgehend den Spitznamen "Bonsai" verpasst, verbindet Agent Nr. 67 spontaner und inniger Hass. Dieser "Schweinehundbruder", so nennt er ihn, verkörpert alles, was in den Augen der indoktrinierten kleinen Killermaschine den dekadent-verkommenen Westen ausmacht. Doch mit der Zeit wird Bonsai merken, dass es nicht immer leicht ist, zu seinen Überzeugungen zu stehen. Denn "Schweinehundbruder" hat auch eine Schwester-
Und so gestaltet sich das Erwachen des Schläfers Nr. 67 schließlich ganz anders, als sich seine Ausbilder das vorgestellt haben.
Autorenporträt
Der amerikanische Autor Chuck Palahniuk, geb. 1962, träumte lange davon, Schriftsteller zu werden. Doch erst ein persönlicher Einschnitt in seinem Leben gab ihm schließlich den Impuls, seinen Traum zu verwirklichen. Seit seinem Überraschungserfolg 'Fight Club' genießt Palahniuk nicht nur bei zahlreichen Lesern Kultstatus, er hat sich mit seinen folgenden Romanen auch in die Riege amerikanischer Bestsellerautoren geschrieben. Chuck Palahniuk lebt in Portland, Oregon.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.10.2010

Selbstaufladend

"Wer die Jugend hat, hat die Zukunft." Mit diesem nationalsozialistischen Zitat beginnt Chuck Palahniuks Roman "Bonsai", dessen Erzähler Adolf Hitler gar als "universalen Lehrer" würdigt. Doch so leicht kriegt man die Jugend nicht: Agent Ich alias Bonsai berichtet in den 36 Geheim-Depeschen dieses (Anti-)Bildungsromans von seiner Wandlung. Ursprünglich dazu bestimmt, die Vereinigten Staaten mit seinen Co-Agenten als Schläfer zu infiltrieren, wird er zunehmend empfänglicher für allerlei amerikanische Verlockungen - vor allem für "Katzschwester", die Tochter seiner Gastfamilie. Berühmt-berüchtigt wurde Chuck Palahniuk mit dem Roman "Fight Club" (verfilmt mit Brad Pitt und Edward Norton), in dem er brutale Schlägereien als organisierten Freizeitsport imaginiert. Auch "Bonsai" ist ein Kampf: Agent Ich beherrscht Vokabular und Grammatik der Feindessprache nur unzureichend, so dass man seinen Berichten nur schwer folgen kann. Vor allem aber stehen sich Szenen brutalster Gewalt und humoristisch-ironische Höhenflüge unversöhnt gegenüber. Statt der Idylle amerikanischer Highschool-Soaps, in denen Mütter ihre Töchter beim Cheerleader-Training anfeuern, mopst Bonsais Gastmutter ihrer Tochter die Batterien aus deren Selbstverteidigungs-Piepser, um ihre Vibratorensammlung mit Saft zu versorgen. Da kann schon mal eine Sicherung durchbrennen - und tatsächlich fallen die Leute bei Palahniuks Lesungen reihenweise in Ohnmacht. Diesem Autor ist eben nichts heilig, auch nicht das Kruzifix der örtlichen Kirche, das Agent Ich in Vorbereitung eines Test-Anschlags erklimmt. Terror und Testosteron - Palahniuk hat die Jugend, und damit vielleicht auch Zukunft. (Chuck Palahniuk: "Bonsai". Roman. Aus dem Amerikanischen von Werner Schmitz. Verlag Manhattan, München 2009. 256 S., br., 14,95 [Euro].) fetz

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.02.2012

Chuck Palahniuk schickt einen
Hassagenten auf den Regenbogen
Ein ungewöhnlicher Thriller, unglaublich komisch, erschreckend komisch. 36 Depeschen von Agent Ich, Spion Nummer 67, einem jungen Kaderagenten sozialistischer Provenienz, im Geheimeinsatz auf feindlichem Terrain. Wurde in den Mittelwesten geschickt, in eine durchschnittliche amerikanische Gastfamilie, soll revolutionär tätig werden, Codename: Operation Chaos. Wird, seiner Statur wegen, von den anderen Kids despektierlich Pygmy genannt – im deutschen: Bonsai.
„Pygmy/Bonsai“ ist kein politischer Roman, es geht eher um Coming of Age, erklärt der Autor Chuck Palahniuk – er wurde vor allem durch „Fight Club“ bekannt, verfilmt von David Fincher. Pygmy wird, wie alle Jungs zu Beginn der Teenagerjahre, durchgerüttelt von Respektlosigkeit, Verachtung, Hass – raffiniert nutzt seine Regierung die natürliche Weltwut der Kids aus. Eine wandelnde Kampfmaschine, mit einem kalten, unbarmherzigen Blick auf Amerika. Pygmy analysiert, wie es die Menschenmaschinen des „Terminator“ tun, permanent die physikalische und chemische Beschaffenheit der Menschen und Dinge, die Rituale und Ideologien um ihn herum – inklusive die beste Technik, sie zu eliminieren. Seine Sprache ist barbarisch, rudimentäre Grammatik, die Worte synthetisch und assoziativ gestückelt – was manchmal mühsam zu entziffern ist, aber – eine Form von Poesie, sagt Palahniuk – phantastisch und kühn: „Alle müssen singen Unsinn oder kein Zugang zu College, keine Physik und Ausbildung. Mit Zwang vorgeschrieben zu singen, wie sehnen nach Ort oben auf gebogene Spektrum von Lichtwellen bewirkt durch Niederschlag. Exakte Lied ausgedrückt von Judy Garland, viel traurige Märtyrerfrau, geschlachtete Schachfigur von kapitalistische Unterhaltungsmaschine in Zusammenarbeit mit pharmazeutische Komplex.“
Aber irgendwann packt es auch Pygmy/Bonsai, er wird sensibel für den American Way of Life, seine Schönheit, seine Utopie, sein Glück, „somewhere over the rainbows“.
Fritz Göttler
Chuck
Palahniuk:
Bonsai. Aus dem Amerikanischen v. Werner Schmitz. Goldmann 2012. 255 S., 899 Euro.
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