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In den Spätschriften Hugo Balls wird deutlich, dass seine Rückwendung zu den frühchristlichen Seelenkennern nicht bloß eine konservative Geste ist. Auch wenn er in seinen Briefen schreibt, dass Deutschland 'in seinen höchsten Interessen konvertieren',ja, dass ganz Deutschland wieder katholisch werden müsse, fordert Hugo Ball nicht einfach einen dogmatischen Katholizismus oder eine Restauration vorreformatorischer Zustände, sondern er verlangt als einer der ersten die Verbindung von Psychoanalyse, Religionspsychologie und der neuen Ethnologie mit der dogmatischen Tradition. Das wachsende…mehr

Produktbeschreibung
In den Spätschriften Hugo Balls wird deutlich, dass seine Rückwendung zu den frühchristlichen Seelenkennern nicht bloß eine konservative Geste ist. Auch wenn er in seinen Briefen schreibt, dass Deutschland 'in seinen höchsten Interessen konvertieren',ja, dass ganz Deutschland wieder katholisch werden müsse, fordert Hugo Ball nicht einfach einen dogmatischen Katholizismus oder eine Restauration vorreformatorischer Zustände, sondern er verlangt als einer der ersten die Verbindung von Psychoanalyse, Religionspsychologie und der neuen Ethnologie mit der dogmatischen Tradition. Das wachsende Interesse an seelischen Tiefenschichten des menschlichen Seins zeigt ihm, dass Messen, Wägen und Vergleichen materieller Zusammenhänge nicht mehr genügen, um der Krise der Gegenwart gerecht zu werden. Um die Katastrophe der Gegenwart zu zeichnen, orientiert sich Ball am Künstler, der wie ein feiner Seismograph auf die feinsten Störungen in der Gesellschaft reagiert, obwohl und gerade weil er immermehr den Zusammenhang mit ihr verliert und sich immer mehr in die Anonymität zurückziehen muss.
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Autorenporträt
Eckhard Fürlus, geboren in Jever. Studium der Philosophie und der Theologie an der Freien Universität, der Technischen Universität und der Kirchlichen Hochschule in Berlin. Studienabschluss M.A. mit einer religionsgeschichtlichen Arbeit über Sol invictus. Mitarbeiter der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz SMPK, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD, der Akademie der Künste und des Landesmuseums Berlinische Galerie. Von 1993 bis 2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Berlinischen Galerie zur systematischen Erschließung des archivalischen Nachlasses der Künstlerin Hannah Höch. Publikationen und Vorträge zur bildenden Kunst, Musik und Literatur. 2006 künstlerischer/wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kunsthochschule für Medien im Bereich Archäologie / Variantologie der Medien; seit 2007 Forschungsangestellter an der Universität der Künste Berlin (UdK), Institut für zeitbasierte Medien. 2011 Promotion zum Dr. phil. an der Freien Universität Berlin.