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Verdeckt von bad news zeichnen sich in einigen afrikanischen Ländern positive Entwicklungen ab. Die Stagnation der verlorenen Dekaden scheint zehn Jahre nach der Verabschiedung der UN-Millenniumsziele und der Einführung von Ansätzen der strategischen Armutsbekämpfung überwunden. Der Kontinent entdeckt eigene Wege aus der Armutsfalle.
Die Zivilgesellschaften in Afrika werden lebendiger, kritischer und fachkundiger. Die alten »Zielgruppen« von Armutsbekämpfung, bislang vom wohltätigen Handeln »von oben« abhängig, werden zu Akteuren und fordern mehr Kontrolle. Dass eine Regierung wie Ende 2008
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Produktbeschreibung
Verdeckt von bad news zeichnen sich in einigen afrikanischen Ländern positive Entwicklungen ab. Die Stagnation der verlorenen Dekaden scheint zehn Jahre nach der Verabschiedung der UN-Millenniumsziele und
der Einführung von Ansätzen der strategischen Armutsbekämpfung überwunden. Der Kontinent entdeckt eigene Wege aus der Armutsfalle.

Die Zivilgesellschaften in Afrika werden lebendiger, kritischer und fachkundiger. Die alten »Zielgruppen« von
Armutsbekämpfung, bislang vom wohltätigen Handeln »von oben« abhängig, werden zu Akteuren und
fordern mehr Kontrolle. Dass eine Regierung wie Ende 2008 in Ghana abgewählt wird, weil eine Mehrheit der Bevölkerung damit unzufrieden ist, wie die ärmeren Regionen des Landes an den Entwicklungsfortschritten teilhaben, ist ein neues Phänomen, und auch dass zum Beispiel Beratungen über
die Regierungshaushalte öffentlich geführt werden.
Erste wirtschaftliche Erfolge werden aktuell durch die Folgen der Weltwirtschaftskrise geschmälert. Afrika kann diese globalen Herausforderungen nicht allein aus dem Weg räumen. Eine internationale Partnerschaft sollte die positiven Trends in Afrika unbedingt unterstützen.

Der Autor:
Walter Eberlei, Dr., Professor im Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Fachhochschule Düsseldorf und gelernter Journalist. Er beschäftigt sich seit über zwanzig Jahren mit Entwicklungspolitik in Forschung und Lehre, aber auch in der Praxis: als Mitarbeiter, Berater und Gutachter von staatlichen und nicht-staatlichen Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit. Zahlreiche Forschungsaufenthalte führten ihn in den vergangenen zehn Jahren in eine Reihe afrikanischer Länder.
Autorenporträt
Der Autor: Walter Eberlei, Dr., Professor im Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Fachhochschule Düsseldorf und gelernter Journalist. Eberlei beschäftigt sich seit über zwanzig Jahren mit Entwicklungspolitik in Forschung, Lehre und Praxis.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.12.2009

Engagiert
Afrika und die Armut

Afrika hat trotz immenser Schwierigkeiten durchaus Chancen, der Armutsfalle zu entkommen. Diese verhalten optimistische Prognose formuliert der Düsseldorfer Sozialwissenschaftler Walter Eberlei. In seiner eingängig geschriebenen, zuweilen übermäßig didaktischen Studie beklagt er, dass die regelmäßigen schlechten Nachrichten vom "Katastrophenkontinent" eine Reihe rezenter positiver Entwicklungen südlich der Sahara verdecken. Insbesondere drei Trends, so der Autor, belegen signikante Fortschritte im Kampf gegen die Armut: Erstens sei in der Entwicklungszusammenarbeit die Doktrin vom Markt als Allheilmittel einem Ansatz gewichen, der dem Staat wieder eine zentrale Rolle für nationale Entwicklungsprozesse zuschreibe. Zweitens schlage die konsequente Ausrichtung von externer Hilfe auf Armutsbekämpfung positiv zu Buche. Drittens habe sich in den meisten Staaten südlich der Sahara eine politisch artikulierte und zunehmend einflussreiche Zivilgesellschaft herausgebildet, welche die Mächtigen unter Handlungsdruck setze. Gerade in Bezug auf den letztgenannten Aspekt scheint größere Skepsis angebracht.

Eberlei ist keineswegs blauäugig, sieht in einigen Ländern durchaus Stagnation oder gar katastrophale Rückschritte, etwa in Teilen Kongos, in Zimbabwe und Sudan. Die gegenwärtige globale Finanzkrise verpasse dem generellen positiven Trend überdies einen kräftigen Dämpfer. Gleichwohl spreche vieles dafür, dass sich der Prozess der Demokratisierung, welche die wichtigste Voraussetzung für die Befreiung von Armut und Abhängigkeit darstellt, nicht aufhalten lasse. Dem Autor ist zugutezuhalten, dass er weder auf eine platte Schelte korrupter afrikanischer Eliten setzt noch pauschal das Ende der Entwicklungshilfe fordert. Zwar liegt, wie er konstatiert, hier noch vieles im Argen, doch sei eine Verbesserung spürbar: "Die in den vergangenen Jahren initiierten, längst überfälligen Reformen der Entwicklungszusammenarbeit, die Einführung neuer Prinzipien und Verfahren und auch die zusätzlich fließenden Entwicklungsmittel sind wichtig und weisen in die richtige Richtung." Hartgesottene Afropessimisten wird die Studie nicht überzeugen. Für jene hingegen, die ein engagiertes Plädoyer für den afrikanischen Kontinent suchen, bietet das Buch eine anregende, zur Diskussion herausfordernde Lektüre.

ANDREAS ECKERT

Walter Eberlei: Afrikas Wege aus der Armutsfalle. Verlag Brandes & Apsel, Frankfurt am Main 2009. 200 S., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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