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Die Bedeutung, die der Religion auch in hochgradig modernen Gesellschaften zukommt, ist unübersehbar. Das wirft die Frage auf, was es eigentlich mit dem Projekt der Säkularisierung auf sich hat. In historischer wie systematischer Absicht versammelt der Band die einschlägigen Texte zu diesem Thema. Verfechter und Kritiker der Säkularisierung aus verschiedenen Disziplinen und Epochen - von Augustinus bis zum heutigen Postsäkularismus - kommen ebenso zu Wort wie christliche, islamische und jüdische Positionen sowie US-amerikanische Entwürfe, die ein besonderes Licht auf den europäischen…mehr

Produktbeschreibung
Die Bedeutung, die der Religion auch in hochgradig modernen Gesellschaften zukommt, ist unübersehbar. Das wirft die Frage auf, was es eigentlich mit dem Projekt der Säkularisierung auf sich hat. In historischer wie systematischer Absicht versammelt der Band die einschlägigen Texte zu diesem Thema. Verfechter und Kritiker der Säkularisierung aus verschiedenen Disziplinen und Epochen - von Augustinus bis zum heutigen Postsäkularismus - kommen ebenso zu Wort wie christliche, islamische und jüdische Positionen sowie US-amerikanische Entwürfe, die ein besonderes Licht auf den europäischen Säkularisierungsdiskurs werfen. Ein umfassender Einblick in Geschichte und Gegenwart eines wirkmächtigen Konzepts.
Autorenporträt
Christiane Frey ist Associate Professor für Germanistik an der New York University. Uwe Hebekus lehrt als Privatdozent Neuere Deutsche Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz und ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Konstanzer Exzellenzcluster »Kulturelle Grundlagen von Integration«. David Martyn ist Professor für German Studies am Macalester College in St. Paul, Minnesota.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.04.2020

Spielarten des Säkularen

Von Säkularisierung ist in vielen Bedeutungen die Rede. Am terminologischen Ursprung ist der Sinn noch gut fixierbar, wenn es um die saecularisatio geht, den Übertritt vom Ordens- zum Weltgeistlichen, die später übertragen wird auf die zwangsweise Übereignung von Kirchengütern an die weltliche Gewalt. Aber mit der Ablösung vom lateinischen Terminus wird Säkularisierung vom neunzehnten Jahrhundert an zum gleichzeitig anspruchsvollen und tendenziell mehrdeutigen Begriff, um geschichtliche Verläufe und gesellschaftliche Entwicklungen zu charakterisieren. Sie kann dann die Religionsneutralität des modernen Staates nach europäischem Vorbild meinen, das Zurückweichen religiös orientierter Lebensführungen im öffentlichen oder auch privaten Bereich oder noch allgemeiner eine von der Aufklärung an gegenüber Glaubenswelten sich durchsetzende "säkulare" oder natürliche Vernunft mit ihren Wissensordnungen - wobei etwa strittig werden kann, ob damit schlichtweg neue Orientierungen durchgesetzt werden oder diese "bloß" als Umbesetzungen oder gar Usurpationen religiöser Bestände zu interpretieren sind.

Die staatstheoretische, lebensweltliche und epistemische Dimension von Säkularisierung nennen das die Herausgeber eines Bandes, der Texte zur Geschichte von - und Querelen über - diesen Begriff und seine deskriptiven Ansprüche versammelt. Wobei es ihnen nicht darum geht, einen Königsweg freizuschlagen, sondern viel eher um einen recht breit gefassten Überblick. Das wird nicht nur, aber insbesondere auch bei der Annäherung an die Gegenwart deutlich: in Texten, welche die lange Zeit aus europäischer Perspektive für mehr oder minder selbstverständlich gehaltene enge Verflechtung der angeführten drei Dimensionen von Säkularisierung revidieren. Wer sich mit einschlägigen Debatten über Säkularisierung in der "post-säkularen Gesellschaft" vor dem Hintergrund ihrer historischen Anbahnungen bekannt machen möchte, ist mit diesem stattlichen Band gut beraten.

hmay.

"Säkularisierung". Grundlagentexte zur Theoriegeschichte.

Hrsg. von Christiane Frey, Uwe Hebekus und David Martyn. Suhrkamp Verlag, Berlin 2020. 765 S., br., 34,- [Euro].

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»Wer sich mit einschlägigen Debatten über Säkularisierung in der 'post-säkularen Gesellschaft' vor dem Hintergrund ihrer historischen Anbahnungen bekannt machen möchte, ist mit diesem stattlichen Band gut beraten.« Frankfurter Allgemeine Zeitung 20200424