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Der oscarnominierte und visionäre Regisseur Baz Luhrmann hat mit Warner Bros Pictures zusammen ein Drama über das Leben von Elvis erschaffen. In den Hauptrollen sind Austin Butler und Oscarpreisträger Tom Hanks zu sehen. Der Film lässt die Musik von Elvis Presley (Butler) erklingen und schildert sein Leben - vor allem mit Hinblick auf seine komplizierte Beziehung zu seinem Manager Colonel Tom Parker (Hanks).
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die komplexe Dynamik zwischen Presley und Parker über einen Zeitraum von 20 Jahren hinweg und beginnend mit Presleys Aufstieg zum Superstar in einer
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Produktbeschreibung
Der oscarnominierte und visionäre Regisseur Baz Luhrmann hat mit Warner Bros Pictures zusammen ein Drama über das Leben von Elvis erschaffen. In den Hauptrollen sind Austin Butler und Oscarpreisträger Tom Hanks zu sehen. Der Film lässt die Musik von Elvis Presley (Butler) erklingen und schildert sein Leben - vor allem mit Hinblick auf seine komplizierte Beziehung zu seinem Manager Colonel Tom Parker (Hanks).

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die komplexe Dynamik zwischen Presley und Parker über einen Zeitraum von 20 Jahren hinweg und beginnend mit Presleys Aufstieg zum Superstar in einer Zeit des Umbruchs in Amerika. Von großer Bedeutung ist dabei auch die wohl einflussreichste Person in Elvis' Leben, Priscilla Presley (Olivia DeJonge).
Der Film beleuchtet das Leben und die Musik von Elvis Presley (Butler) im Kontext seiner komplizierten Beziehung zu seinem rätselhaften Manager, Colonel Tom Parker (Hanks). Die Geschichte befasst sich mit der über 20 Jahre andauernden komplexen Dynamik zwischen den beiden Männern - von Presleys Aufstieg bis hin zum beispiellosen Starkult um seine Person. Besonderer Fokus liegt dabei auf der sich entwickelnden kulturellen Landschaft und dem Verlust der Unschuld in Amerika. Im Mittelpunkt dieser filmischen Reise steht eine der wichtigsten und einflussreichsten Personen in Elvis Leben, Priscilla Presley (Olivia DeJonge).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.06.2022

Gefangen im Spiegelkabinett
Baz Luhrmann verfilmt Aufstieg und Fall von Elvis als knallbunte Märchenoper

Dass es sich bei "Elvis" um einen filmischen Fiebertraum des Australiers Baz Luhrmann handelt, wird von den ersten Bildern an klar: Wie diese vorangepeitscht werden durch schnelle Schnitte und übersättigte Farben, das Dekor ist ausufernd, und eine Postproduktion sorgt dafür, dass die Bilder zuweilen ineinanderlaufen. So etwa, als der junge, schüchterne Elvis auf einem Hinterhof-Jahrmarkt den Pakt mit dem Teufel eingeht in dieser Märchenerzählung und das Riesenrad sich immer schneller dreht, bis es sich in eine drehende Single auf dem Plattenteller verwandelt. Der Colonel ist hier der Bösewicht, jener Elvis betreuende Tom Parker, der kein echter Colonel war und nicht Tom Parker hieß. Dass der parasitäre Manager sein Opfer in einem Spiegelsaal aufgabelt, ist kein Zufall.

Anders als seine letzten Filme "Der große Gatsby" oder "Australia" lassen die barocken Aufnahmen der fast drei Stunden dauernden Biopic-Oper Luhrmanns Anfänge in der australischen Opernszene deutlich erkennen. Verblüffend an dieser rasend schnell und dabei zugleich episch erzählenden Mär vom Leben und Sterben des ersten weißen Rock-'n'-Roll-Stars der Geschichte, der bis heute, 45 Jahre nach seinem Tod, zu den meistverkauften Solokünstlern aller Zeiten zählt, ist, dass dies in Wahrheit gar kein Film über Elvis ist, sondern über seinen Widersacher, den Colonel. Von Tom Hanks mit falscher Nase und aufgeklebtem Doppelkinn von der ersten Minute an diabolisch aufgeladen, ist es der einst illegal aus Holland nach Amerika eingewanderte Mann mit dem untrüglichen Gespür fürs Geschäft, der im Zentrum steht.

"Ich bin der Mann, der der Welt Elvis geschenkt hat", triumphiert er zu Beginn dieses modernen Schauermärchens, denn dieser Verführer, ein Rattenfänger aus Memphis, ist zugleich der Erzähler des Films, der in den letzten Stunden seines Lebens vom Krankenbett aus gleichermaßen traum- wie albtraumhaft an die zurückliegenden Jahrzehnte erinnert. Auch dass es einige gebe, die ihn zum "Bösewicht dieser Geschichte" machen wollten, vergisst er nicht zu erwähnen. Und dass Baz Luhrmann an dieser Lesart keinen Zweifel lässt, macht sein Film in nahezu jeder Einstellung klar. Gegen Tom Hanks' furchterregende Präsenz, in der sich das satte, verlogene Amerika der Fünfzigerjahre spiegelt, hat der junge Austin Butler als Elvis kaum je eine Chance. Der Colonel ist der leinwandfüllende Alleinaufseher über die kreativen Unternehmungen des Sängers, dem er die Plattenverträge sichert und der die Merchandising-Maschine anwirft, bei der er auch nicht davor zurückschreckt, Sticker mit dem Schriftzug "I hate Elvis" auf den Markt zu werfen, solange damit nur Geld zu verdienen ist.

Obwohl der ehemalige Kinderstar Butler sich nicht auf eine billige Elvis-Imitation einlässt, sondern seinen Gesang, seine Bewegungen und selbst die eigentümlich asymmetrischen Elvis-Lippen beherrscht, steht er in gewisser Weise auf verlorenem Posten. Aber wie auch soll man einen spielen, der bis heute zu den meistimitierten Menschen der Geschichte zählt und noch dazu bereits von einer ganzen Schauspielergarde von Kurt Russell über Jonathan Rhys Meyers bis zu Don Johnson, Harvey Keitel oder Val Kilmer verkörpert wurde?

Dabei gelingt es Butler, dem verunsicherten jungen Mann, ein verhätscheltes Einzelkind, das 1948 mit seinen Eltern, die ihre Kredite nicht mehr bezahlen können, nach Memphis umsiedelt, jene glaubwürdige Verletzlichkeit zu verleihen, die er bis in die Ära von Elvismania nicht mehr wird ablegen können, als er im Schlepptau der nervösen Kamera von Mandy Walker durch die Gänge von Graceland irrt.

Wir sehen die Armut seiner Kindheit, seine Erweckungserlebnisse in den Gospel-Kirchen bis zu den später seltenen glücklichen Sessions mit schwarzen Musikern wie B. B. King (Kelvin Harrison Jr.). Interessant ist, dass Elvis, dem heute durch seine Mischung aus Country und R&B bisweilen kulturelle Aneignung unterstellt wird, von Zeitgenossen gerade dafür kritisiert wurde, dass er mit seiner fusionierten Musik die Rassentrennung zu überwinden suchte. Baz Luhrmann verstärkt diesen Eindruck vor allem auf der Tonspur, wenn er das skandalös Neue dieser populären Musik eines Weißen, die in Wahrheit von schwarzen Künstlern entwickelt wurde, mit zeitgenössischem Hip-Hop und R&B untermalt.

Was aber ist die Sanftheit der blauen Augen eines Landarbeiterjungen aus dem Süden, der seine Mutter vergötterte und ein Leben lang für den tot geborenen Zwillingsbruder einstehen musste, gegen den abgründigen Colonel, der ihn immerzu aufs Neue manipuliert und täuscht? Die späten Versuche von Elvis, sich von seinem Bestimmer zu trennen, die allesamt scheitern, gehören zu den bittersten Momenten des Films.

Neben dem Verführer Tom Parker spielt das entfesselte Publikum der Elvis-Jahre die zweite große Hauptrolle, das in immer neuen rasanten Nahaufnahmen kreisender Hüften jenen Rausch bezeugen will, den der junge Mann von Anbeginn auslöste, ohne dieses Phänomen je selbst verstanden zu haben. "Sie hat Gefühle, bei denen sie sich nicht sicher ist, ob sie sie genießen soll", sagt Tom Parker einmal mit Blick auf eine Frau, die sich beim Anblick von Elvis auf die Lippen beißt.

Die Tragik des luhrmannschen Elvis liegt nicht zuletzt darin, dass er nie in der Lage war, die gesellschaftlichen Effekte, die seine Musik evozierte, zu durchdringen. Somit bleibt er im Film zuletzt ein Gefangener seiner eigenen Biographie, ein Zaungast seines Lebens, was durch die Erzählerfigur des Colonels noch verstärkt wird. Die Elvis-Puppe nähert sich ihrem Marionettenspieler zu einem gewissen Punkt schließlich sogar optisch an, als das Privatleben des Superstars in Trümmern liegt, seine Mutter verstorben und die Ehe mit Priscilla (Olivia DeJonges) zerrüttet ist, und sein Körper durch Drogen- und Alkoholexzesse ins Unermessliche aufgebläht ist. Die Chronik eines unaufhaltsamen Niedergangs ist so erschütternd wie vorhersehbar, weil der Film den hundertmillionenfach gesehenen Szenen, die den beispiellosen Fall des Sängers etwa bei Youtube dokumentieren, so auch seine späten Vegas-Konzerte 1969 in der weißen Strassuniform, keine andere Idee entgegensetzen kann.

Dass der Colonel Elvis um Millionen betrogen hat, ist juristisch dokumentiert und weithin bekannt. Luhrmann deutet darüber hinaus an, dass er ihn in den Tod getrieben hat. So bleibt Elvis bis zuletzt der naive Held, der eigentlich nur die Musik seiner Kindheit spielen und seiner Mutter Autos kaufen wollte. Damit nimmt der Film einen Widerspruch in Kauf. Dass nämlich "Elvis" sich in gewisser Weise seinem Helden gegenüber so parasitär verhält wie einst Tom Parker. Weil dieser die Deutungshoheit über die filmische Erzählung innehat, wird Elvis hier ein weiteres Mal in den Schatten gestellt. SANDRA KEGEL

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