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Schopenhauer, der unverbesserliche Pessimist, entwarf inmitten des deutschen Idealismus ein Weltbild der Skepsis. Warum fasziniert uns der Philosoph bis heute? In Weimar begegnete er dem alten Goethe, in Dresden verfasste er sein Hauptwerk "Die Welt als Wille und Vorstellung". Anhänger fand sein Werk erst später. Zum 150. Todestag erzählt Rüdiger Safranski in dieser Biographie mitreißend, wie der Existentialist zu seiner Philosophie kam und was sie aus ihm gemacht hat.

Produktbeschreibung
Schopenhauer, der unverbesserliche Pessimist, entwarf inmitten des deutschen Idealismus ein Weltbild der Skepsis. Warum fasziniert uns der Philosoph bis heute? In Weimar begegnete er dem alten Goethe, in Dresden verfasste er sein Hauptwerk "Die Welt als Wille und Vorstellung". Anhänger fand sein Werk erst später. Zum 150. Todestag erzählt Rüdiger Safranski in dieser Biographie mitreißend, wie der Existentialist zu seiner Philosophie kam und was sie aus ihm gemacht hat.
Autorenporträt
Safranski, Rüdiger§Rüdiger Safranski, geboren 1945, ist Philosoph und wurde vor allem durch seine in viele Sprachen übersetzten Biographien über E.T.A. Hoffmann, Schopenhauer, Heidegger, Nietzsche, Schiller, Goethe und die Freundschaft von Goethe und Schiller bekannt. Seine großen philosophischen Essays handeln von der Wahrheit, vom Bösen, von der Romantik, der Globalisierung sowie von der Zeit. Zuletzt wurde er mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung (2014), mit dem Thomas-Mann-Preis (2014), mit dem Ludwig-Börne-Preis (2017) und mit dem Deutschen Nationalpreis (2018) ausgezeichnet. Bei Hanser erschienen zuletzt: Hölderlin. Komm! ins Offene, Freund! Biographie (2019) und Klassiker! Ein Gespräch über die Literatur und das Leben mit Michael Krüger und Martin Meyer (2019).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.12.2010

Sachbücher des
Monats Januar
Empfohlen werden nach einer monatlich erstellten Rangliste Bücher der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie angrenzender Gebiete.
1. ANGELIKA NEUWIRTH: Der Koran als Text der Spätantike. Verlag der Weltreligionen, 859 Seiten, 39,90
Euro.
2. ERNST BURGER: Franz Liszt – Die Jahre in Rom und Tivoli. Verlag Schott Music, 232 Seiten mit CD, 49,95 Euro.
3. GERHARD NEBEL: Zwischen den Fronten. Die Kriegstagebücher 1942-1945. Wolf Jobst Siedler Verlag, 282 Seiten, 24,90 Euro.
4. ELKE STEIN-HÖLKESKAMP / KARL–JOACHIM HÖLKESKAMP (Hrsg.): Die griechische Welt. Erinnerungsorte der Antike. C. H. Beck Verlag, 683 Seiten, 38 Euro.
5.-6. JÖRG FISCH: Das Selbstbestimmungsrecht der Völker oder die Domestizierung einer Illusion. Eine Geschichte. C. H. Beck Verlag, 384 Seiten, 24,95 Euro.
MICHAEL HAGNER: Der Hauslehrer. Die Geschichte eines Kriminalfalls. Erziehung, Sexualität und Medien um 1900. Suhrkamp Verlag, 280 Seiten, 19,90 Euro.
7. WINFRIED SPEITKAMP: Ohrfeige, Duell und Ehrenmord. Eine Geschichte der Ehre. Verlag Philipp Reclam Jun., 366 Seiten, 24,95 Euro.
8. RÜDIGER SAFRANSKI: Schopenhauer und Die wilden Jahre der Philosophie. Carl Hanser Verlag, 560 Seiten, 24,90 Euro.
9.-10. HEINZ DIETER KITTSTEINER: Die Stabilisierungsmoderne. Deutschland und Europa 1618-1715. Carl Hanser Verlag, 445 Seiten, 29,90 Euro.
ULRICH SCHNABEL: Muße. Vom Glück des Nichtstuns. Karl Blessing Verlag, 288 Seiten, 19,95 Euro.
Besondere Empfehlung des Monats von Hilal Sezgin: MARTHA C. NUSSBAUM: Die Grenzen der Gerechtigkeit. Behinderung, Nationalität und Spezieszugehörigkeit. Aus dem Englischen von Robin Celikates und Eva Engels. Suhrkamp Verlag, 599 Seiten, 36,90 Euro.
Die Jury: Rainer Blasius, Eike Gebhardt, Fritz Göttler, Wolfgang Hagen, Daniel Haufler, Otto Kallscheuer, Petra Kammann, Guido Kalberer, Elisabeth Kiderlen, Jörg-Dieter Kogel, Hans Martin Lohmann, Ludger Lütkehaus, Herfried Münkler, Wolfgang Ritschl, Florian Rötzer, Johannes Saltzwedel, Albert von Schirnding, Jacques Schuster, Norbert Seitz, Hilal Sezgin, Elisabeth von Thadden, Andreas Wang, Uwe Justus Wenzel.
Redaktion: Andreas Wang (NDR Kultur)
Die nächste SZ/NDR/BuchJournal-
Liste der Sachbücher des Monats erscheint am 31. Januar 2011.
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"Eines der besten Bücher Safranskis - das spannende, kontextreiche Porträt einer philosophischen Höhenkamm-Epoche." Wolfgang Schneider, Der Tagesspiegel, 21.09.10

"Safranskis Biographie erweist sich auch nach mehr als zwei Jahrzehnten als beispielhaft. Safranski gelingt es, Schopenhauers intellektuelle Entwicklung vor der Folie seiner Zeit, mit Blick auf Kant, die Romantik, den deutschen Idealismus und Hegel zu entfalten, er zeigt, wie Schopenhauer dieses Denken aufgreift, weiterführt, kritisiert und ins Gegenteil verkehrt." Konrad Paul Liessmann, Die Presse, 18.09.10

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.01.1996

Jetzt oder nie: Philosophie!
Autodidakten der Weisheitsliebe erhalten Stoff: Von Platon bis Sartre

Es ist bekannt: Philosophie ist ein schwieriges Geschäft. Wenn nun der Diederichs-Verlag mit dem Schlachtruf "Philosophie Jetzt!" eine Lesebuchreihe zum Thema startet, ist das immerhin mutig; er setzt sich damit an die Spitze eines Trends, sich nach Ausflügen in exotisch ferne Gedankenwelten wieder den Herausforderungen der eigenen Tradition zu stellen.

Das Projekt ist anspruchsvoll: Bis 1997 sollen - unter Federführung von Peter Sloterdijk - zwanzig Bände erscheinen, die jeweils (mit Ausnahme von zwei Bänden zur mittelalterlichen Philosophie) einem Philosophen gewidmet sind. Zusammen sollen sie einen Abriß der Geschichte der Philosophie vermitteln. Angefangen mit Platon und Aristoteles, über Augustinus, "Mittelalter I und II", Bruno und Descartes, liegt der Schwerpunkt der Reihe mit Leibniz, Kant, Fichte, Hegel, Schelling, Marx, Schopenhauer, Kierkegaard, Nietzsche, Husserl, Wittgenstein, Adorno und Sartre vor allem auf der deutschen, insbesondere der idealistischen Philosophie. Die französische Aufklärung und der englische Empirismus erscheinen so lediglich im Lichte deutscher Reflexionen.

Die einzelnen Bände der Reihe werden von verschiedenen Herausgebern, ausgewiesenen Wissenschaftlern und Publizisten, gestaltet. Sie folgen im Aufbau einem einheitlichen Schema: Auf eine meist sprühende Vorbemerkung Peter Sloterdijks folgt ein einleitender Essay des Herausgebers, ein tabellarischer Lebenslauf, Originaltexte in Ausschnitten, Anmerkungen, Literaturangaben und Register. Mit rund vierhundert Seiten nehmen die Textausschnitte den größten Raum ein. Die Reihe bietet Lesestoff für Autodidakten der Philosophie oder solche, die es werden wollen.

Die bisher erschienenen sechs Bände (zu Platon, Aristoteles, Bruno, Schelling, Schopenhauer, Sartre) erlauben eine erste Einschätzung. Alle Bände präsentieren dem Leser Auszüge aus den wichtigsten Schriften des jeweiligen Philosophen; er findet in ihnen gewissermaßen die Highlights der entscheidenden Debatten versammelt; die einleitenden Essays führen ihn in den Kontext dieser Debatten ein, hier mehr an der Biographie (Rüdiger Safranski über Schopenhauer, Thomas H. Macho über Sartre), da mehr an Themen und Werk orientiert (Rafael Ferber über Platon, Annemarie Pieper über Aristoteles, Elisabeth von Samsonow über Bruno, Michaela Boenke über Schelling), einmal eher im Konversationston (Sartre, Schopenhauer, Aristoteles, Platon), dann wieder in einer Sprache, die den Leser die Anstrengung des Begriffs gelegentlich deutlich spüren läßt (Bruno und Schelling).

Der von Elisabeth von Samsonow herausgegebene Band über Giordano Bruno ragt heraus, weil in ihm zwei grundlegende Schriften Brunos zum ersten Mal ins Deutsche übertragen worden sind. Die Herausgeberin selbst hat Ausschnitte aus "De magia" (Über Magie) und "De vinculis in genere" (Über fesselnde Kräfte im allgemeinen) aus dem Lateinischen übersetzt. In ihrem Essay charakterisiert Elisabeth von Samsonow Bruno als einen Philosophen der Transformation, der den Übergang des Einen ins Viele, der Welt (der Materie) ins Bewußtsein und umgekehrt zu erfassen sucht. Die Einverleibung des Wahrgenommenen ins Gedächtnis geht den Weg der phantasievermittelten Anverwandlung. In seiner Gedächtniskunst bedient sich Bruno quasimagischer Topoi, archetypischer Bilder, geometrischer Figuren (Kreis, Pentagramm) und Zahlen (Einheit, Fünfheit, Zehnheit). Die Einsicht in die unendliche Vervielfältigbarkeit der Topoi habe Bruno die Vorstellung unendlicher beseelter Welten eingegeben, weniger ein kosmologisches Interesse. Sein Pantheismus sei eher ein "PanMnemismus".

Leider hat Elisabeth von Samsonow die italienischen Zitate in ihrem Essay und auch die lateinischen Passagen in den Schriften Brunos nicht übersetzt. Sie beendet ihren Essay mit einem Überblick über die Wirkungs- und Lebensgeschichte Brunos. Während die Wirkungsgeschichte recht umfangreich ausfällt, erfährt der Leser nur im Telegrammstil, welche Einflüsse auf Bruno selbst gewirkt haben.

Da nicht alle bedeutenden Philosophen glänzende Schriftsteller waren, dürfte es einem weniger bewanderten Leser leichter fallen, seinen Einstieg über Dichter-Philosophen wie Sartre und Schopenhauer zu nehmen, zumal auch die in ihr Werk einführenden Essays sehr ansprechend geschrieben sind; er könnte sich dann in der Geschichte der Philosophie zurückarbeiten über Schelling zu Bruno (auch er ein glänzender Stilist) und zurück zu den Anfängen - sofern er es nicht vorzieht, gleich mit dem Problem des Anfangs bei Platon anzufangen. MECHTHILD LEMCKE

"Aristoteles". Ausgewählt und vorgestellt von Annemarie Pieper. 494 S.

"Giordano Bruno". Ausgewählt und vorgestellt von Elisabeth v. Samsonow. 494 S.

"Platon". Ausgewählt und vorgestellt von Rafael Ferber. 512 S.

"Schelling". Ausgewählt und vorgestellt von Michaela Boenke. 511 S.

"Schopenhauer". Ausgewählt und vorgestellt von Rüdiger Safranski. 576 S.

"Sartre". Ausgewählt und vorgestellt von Thomas H. Macho. 592 S.

Die Bände erscheinen in der Reihe "Philosophie Jetzt!" und werden von Peter Sloterdijk herausgegeben. Verlag Diederichs, München 1995. Je Band 48,- DM.

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