Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 7,50 €
  • Buch mit Leinen-Einband

Jandl macht Spaß! Die österreichische Künstlerin Monika Maslowska hat den Jandl-Klassiker "auf dem land" mit collagenartigen Illustrationen und herrlich schrägen Arbeitsaufträgen angereichert. Herausgekommen ist ein kunterbuntes Gedicht zum Mitmachen - Mitsingen - Mitgrunzen - Mitkleben ...

Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
Jandl macht Spaß! Die österreichische Künstlerin Monika Maslowska hat den Jandl-Klassiker "auf dem land" mit collagenartigen Illustrationen und herrlich schrägen Arbeitsaufträgen angereichert. Herausgekommen ist ein kunterbuntes Gedicht zum Mitmachen - Mitsingen - Mitgrunzen - Mitkleben ...
Autorenporträt
Ernst Jandl war ein bekannter Wiener Autor, der im Jahr 2000 verstarb. Er schrieb viele Gedichte, zeichnete, mochte Musik und las Gedicht laut und theatralisch vor. Jandl liebte es, wenn Kinder seine Gedichte neu erfanden.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Geradezu ins Schwärmen gerät Kurt Drawert über Monika Maslowskas "produktive Aneignung" von Ernst Jandls Gedicht "auf dem land". Die Aufmachung und Gestaltung des Buchs - das Material, die Bindung, die Typografie, die Illustrationen - findet er wunderschön, spielerisch elegant, stilvoll, verschwenderisch. Dieses Werk demonstriert für ihn einmal mehr, dass ein reales Buch als ästhetisches Objekt einen Selbstwert hat, den es in seiner digitalen Version nicht besitzt. Auf der beigelegten CD ist zu seiner Freude Jandl selbst zu hören, der das Gedicht "unnachahmlich gut" vorträgt. So entsteht nach Ansicht Drawerts eine höchst reizvolle Zusammenführung von Buchobjekt, Lautpoesie und grafischer Gestaltung, die durch ein weiteres Element - die Verführung zum selbstständigen Dichten - perfekt ergänzt wird. Sein Fazit: hinreißend.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.03.2013

Im Stakkato der Vokale und Konsonanten
Es wird wieder gejandlt. Eine Neuausgabe in Bild und Ton des Gedichtes: „auf dem land“ von Ernst Jandl
Man kann es sich heute kaum noch vorstellen: Als Ernst Jandls Gedichtband Laut und Luise 1966 in einer limitierten Auflage von tausend Exemplaren im Walter Verlag erschien, hatte das die fristlose Entlassung des Verlagsleiters Otto F. Walter zur Folge. Die lautpoetischen Experimente des Lyrikers Ernst Jandl (1925 – 2000) wurden vom Aufsichtsgremium des katholisch geprägten Schweizer Verlags als „unerträgliche Provokation“ empfunden. In seiner Heimat Österreich war Jandl, im Brotberuf Deutschlehrer, damals schon als „Verderber der Jugend“ verrufen. Andererseits hatte er 1965 in der Londoner Royal Albert Hall viertausend Zuschauer mit seinen Sprachkapriolen begeistert.
  Otto F. Walter ging zu Luchterhand, wo Jandls Werke fortan erschienen, und die Lesungen des unbotmäßigen Wieners füllten die Säle. Der Wind hatte gedreht, und in den folgenden drei Jahrzehnten hagelte es Preise für Jandl, bis hin zum „Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“. Über Laut und Luise bemerkte später der Literaturwissenschaftler Klaus Siblewski: „Kein Buch eines anderen Autors hat im deutschsprachigen Verlagswesen der Nachkriegszeit einen vergleichbaren Umbruch herbeigeführt“.
  Der skandalumwitterte Band enthält auch das Gedicht auf dem land, eine nach heutigen Maßstäben fast skandalös harmlose Silbenspielerei mit Tieren und den Geräuschen, die sie erzeugen. Da„brüllüllüllüllüllüllüllüllEN“ die „rininininininininDER“, und es „grununununununununZEN“ die „schweineineineineineineineinE“; es „schnattattattattattattattattERN“ die „gänänänänänänänänSE“, und die „grillillillillillillillillEN“ - na? - „zirriririririririrPEN“. Vom Dichter in seinem typischen, harten Stakkato vorgetragen, ist das freilich für junge Ohren immer noch ein Hit, und das landluftige Gebilde gehört denn auch zu den Werken, die dem Autor Einlass in die Schulbücher verschafften. Jandl selbst, Pädagoge durch und durch, animierte besonders gern ein jugendliches Publikum zum Mit- und Nachmachen und bekannte sich zu der Absicht, „Kindern durch diese Gedichte ein gewisses Gefühl für Poesie zu vermitteln, oder es in ihnen zu wecken, oder – besser noch – es ihnen zu bestätigen“. Für das Experimentieren mit Vokalen und Konsonanten im einschlägigen Stil soll sich sogar der Begriff „jandln“ eingebürgert haben, den der Duden allerdings nicht übernahm.
  Jetzt hat die in Warschau geborene, in Innsbruck lebende Schulbuchlektorin und Grafikerin Monika Maslowska sich von Jandls Land-Poem zu einem Bilderbuch inspirieren lassen, in dem das Mitmach-Prinzip auf Bastelanleitungen, Rezepte und kleine Arbeitsaufträge erweitert wird. Zum Beispiel: „schlag zwei nägel in ein brett und verbinde sie mit einer schnur. die schnur sollte gespannt sein. zupf daran, dann klingt es wie ein schnurrender kater.“ Oder: „erfinde ein gedicht über ein schwein. sag es in eine papiertüte und binde sie zusammen. jetzt kannst du das gedicht jemandem schenken.“ Es wird verraten, wie man sich seine eigene Hundehütte baut, ein Hummel-Konzert veranstaltet oder aus einem Stück Holz, einem Bund Gras, etwas Wasser, einer Prise Sand und einem violetten Wollknäuel eine „wiener gans mit rotkraut“ kocht – nach wienerischem Maßstab ein wenig karg, aber anregend für die Phantasie.
  Der Text des Gedichts ist dekorativ in die collageartigen Illustrationen eingebaut, Typographie und Einband sind von solider bis kostbarer Anmutung, und selbstredend liegt eine CD bei, auf der Ernst Jandl sein ländliches Hörbild im Original rezitiert. Eine schöne Idee, ein Buch zum Sammeln und Vererben – unverhohlen didaktisch zwar, aber damit ganz „im Sinne des Erfinders“. Nur eine Frage stellt sich, mit beinahe einem halben Jahrhundert Verspätung: Sagt man in Österreich nicht „am Land“ statt „auf dem Land“? (ab 4 Jahre)
KRISTINA MAIDT-ZINKE
Ernst Jandl: Auf dem Land. Illustrationen, Typografie und Layout von Monika Maslowska. mixtvision Verlag 2012. 32 Seiten, 17,90 Euro.
Dieses Bilderbuch nimmt das Gedicht „auf dem land“ von Ernst Jandl als kreative Vorlage zum Schauen, Hören und Spielen.
ILLUSTRATION: MONIKA MASLOWSKA
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr
Eine schöne Idee, ein Buch zum Sammeln und Vererben ...
Süddeutsche Zeitung

An Schönheit und Eleganz kaum zu übertreffen

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Monika Maslowska ist es ganz herrlich gelungen, die verrückten Zweiwortsätze Jandls in Bilder einzubinden und Raum für Entdeckungen zu schaffen.
BÜCHER