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A young proponent of the Düsseldorf school of photography and a master pupil of Thomas Ruff's, the artist Ralf Brueck (b. 1966) thematises in his sophisticated, stringently composed works the architectural interior, the expanse of landscape, and modern architecture. The publication illustrates Brueck's genesis - which began with the series Timecapsules, created at the end of the 1990s and devoted to modern church buildings - and builds a bridge to his two new series, Distortion and Destruction.

Produktbeschreibung
A young proponent of the Düsseldorf school of photography and a master pupil of Thomas Ruff's, the artist Ralf Brueck (b. 1966) thematises in his sophisticated, stringently composed works the architectural interior, the expanse of landscape, and modern architecture. The publication illustrates Brueck's genesis - which began with the series Timecapsules, created at the end of the 1990s and devoted to modern church buildings - and builds a bridge to his two new series, Distortion and Destruction.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.07.2016

Bildstörung über der Wüste

Irgendwann in seinem Leben erliegt jeder Fotograf dem amerikanischen Westen. Der endlosen Landschaft. Dem endlosen Himmel darüber. Und dem Wenigen an Schildern und Architektur, das sich mit aller Macht gegen das große Nichts stemmt. Auch Ralf Brueck, Student zunächst bei Bernd Becher, später bei Thomas Ruff, ist es so ergangen. Und dann hat er Bilder von den Reisen mit zurückgebracht, auf denen sich eine Tankstelle aus einem Getreidefeld schiebt, die Leinwand eines Autokinos verloren unter einem Gewitterhimmel steht oder sich eine Straße auf gewundenem Weg Richtung Horizont schiebt. Die Bilder heißen RS66, Paris und Sign 4, entstanden sind sie während verschiedener Touren, die bis zu zehn Jahre zurückliegen. Es könnten freilich auch vierzig sein. So wurde Amerikas Westen schon gezeigt, bevor die Farbfotografie museumstauglich wurde.

Dann ist etwas passiert. Wie ein Unfall sieht es zunächst aus. Streifen ziehen sich über Bruecks Bilder, als hätte ein Rechnerprogramm Schwierigkeiten mit dem Verarbeiten der Daten gehabt. Pixelmüll sagt man manchmal dazu. Die Bilder scheinen sich an kleinen Stellen aufzulösen, und die Farbpunkte rauschen durchs Bild wie ein knallbunter Wasserfall auf dem Weg ins Tal. Schnell aber begreift man, dass es sich hier um künstlerische Absicht handelt. Es sei, sagt Ralf Brueck, eine innere Ablehnung gegenüber dem "schönen Bild" gewesen, die ihn dazu brachte, die Motive zu verzerren. Was jedoch nicht bedeutet, dass die "Distortions", wie er die Bilder nennt, frei sind von ästhetischem Anspruch. Manche der Eingriffe sind dezent, fast versteckt, wie Stopferfallen für das Auge, wenn es über der Mesa des amerikanischen Westens zu regnen scheint, aber die Tropfen den Boden nicht erreichen. Anderes hingegen kommt so dramatisch daher, als steige der Herrgott selbst vom Himmel oder zumindest der Heilige Geist. Dann entfaltet sich hinter einem Wald mit Lichtstreifen eine Farbenpracht wie im Fenster einer gotischen Kathedrale beim Sonnenuntergang. Da reichen sich das Sublime und die Digitalfotografie die Hände. Und Ralph Brueck schlägt zugleich den Bogen zu seinen Arbeiten aus Studententagen in den Neunzigern: einer nüchternen Dokumentation von Kirchen im Rheinland. (F.L.)

"Ralf Brueck. Deconstruction, Distortion, DAF Timecapsules" herausgegeben von Ralf Brueck. Mit einem Vorwort von Candida Höfer. Wienand Verlag, Köln 2016. 144 Seiten. 106 Abbildungen. Gebunden 38 Euro. Arbeiten von Ralph Brueck zeigt das NRW-Forum in Düsseldorf bis zum 21. August.

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