Arthur Weniger wird in wenigen Wochen fünfzig, er hat sich gerade von seinem langjährigen Lebenspartner getrennt, sein Verleger hat seinen neuen Roman abgelehnt und dann wird er auch noch zur Hochzeit seines Ex eingeladen, der offenbar schnell Ersatz gefunden hat. Also beschließt Arthur, auf Weltreise zu gehen. Nur weg aus San Francisco, nur weg von dieser Hochzeit. Mexiko, Deutschland, Indien, Japan. Aber die Dinge entwickeln sich ganz und gar nicht so, wie es sich Arthur gedacht hat und seine Flucht vor sich selbst führt ihn am Ende zu einer Erkenntnis, die er eigentlich schon früher hätte
haben können, wenn er nur einmal im Leben an das Wesentliche gedacht hätte...
Es ist schwer, etwas über dieses Buch zu schreiben, ohne dass man zu viel verrät. Es ist ein wunderbares Buch, eine vor…mehrArthur Weniger wird in wenigen Wochen fünfzig, er hat sich gerade von seinem langjährigen Lebenspartner getrennt, sein Verleger hat seinen neuen Roman abgelehnt und dann wird er auch noch zur Hochzeit seines Ex eingeladen, der offenbar schnell Ersatz gefunden hat. Also beschließt Arthur, auf Weltreise zu gehen. Nur weg aus San Francisco, nur weg von dieser Hochzeit. Mexiko, Deutschland, Indien, Japan. Aber die Dinge entwickeln sich ganz und gar nicht so, wie es sich Arthur gedacht hat und seine Flucht vor sich selbst führt ihn am Ende zu einer Erkenntnis, die er eigentlich schon früher hätte haben können, wenn er nur einmal im Leben an das Wesentliche gedacht hätte...
Es ist schwer, etwas über dieses Buch zu schreiben, ohne dass man zu viel verrät. Es ist ein wunderbares Buch, eine vor allem wunderbar erzählte Geschichte, über die Liebe und das Leben und dass es nie zu spät ist, dass der Groschen fallen darf. Arthur Weniger ist eigentlich ein Glückspilz, aber er bemerkt es fünfzig Jahre lang nicht. Er greift nie aktiv in sein Leben ein, er ist ein Ausbund an fehlender Eigeninitiative, ihm passieren die Dinge nur, er wird gestoßen, aber die Richtung bestimmt nicht er. Ständig stellt er seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche hinten an, und wenn Selbstgenügsamkeit einen Namen hat, dann heißt sie sicher Arthur Weniger.
Und trotzdem gelingt ihm sein Leben. Er wird nicht der Pulitzerpreisträger (ja, es gibt tatsächlich eine starke Referenz auf den Pulitzerpreis im Buch, als hätte Greer es geahnt), der er auch nie hatte werden wollen, seine Beziehungen sind nie von Dauer, obwohl sie eigentlich nie wirklich zerbrechen, er fürchtet das Alter und dabei bleibt er eigentlich immer jung. Ein Mensch ohne Haut, so bezeichnet ihn der Erzähler, einer der sich nie einen Panzer zugelegt hat und der stets mit dem Staunen eines Kindes durch die Welt läuft. Während ich am Anfang noch darüber gegrübelt habe, ob ich diesen Waschlappen, der wirklich alles mit sich machen lässt, überhaupt mögen will, wuchs er mir mit jeder Seite mehr ans Herz. Diese sich langsam entwickelnde Nähe verdankt Arthur Weniger der einzigartigen Erzählweise, die mit viel Humor und Empathie seinen unzweifelhaften Vorzügen nachspürt. In kunstvollen Vor- und Rückblenden wird Arthurs Leben aufgeblättert, ja manchmal geradezu seziert. Ziemlich schonungslos, aber immer mit liebevollem Unterton. Arthur stolpert von einer skurrilen Situation in die nächste und auch die Weltreise versammelt ein Panoptikum schräger Figuren. Sie alle eint, dass jeder, der Arthur Weniger begegnet, diese Begegnung eigentlich nie vergisst und darin liegt vielleicht auch das eigentliche Geheimnis zu Arthurs gelungenem Leben.
Das Buch ist herzerfrischend komisch, wunderbar geschrieben und herzerwärmend sentimental. Es ist klug, manchmal sogar weise und lebt von Greers unfehlbarem Gespür für das richtige Timing sowie der ausgezeichneten Übersetzung.
"Mr. Weniger" kommt bei mir auf jeden Fall in den Schrank mit den Büchern, die ich irgendwann mal wieder lese. Ich freue mich jetzt schon drauf.