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In seinen engmaschig komponierten, fast unglaublich klingenden, anekdotenreichen Erinnerungen berichtet der Zeitzeuge Cioma Schönhaus mit Sinn für Selbstironie und Spannung aus seinem wechselvollen Leben im nationalsozialistischen Berlin. 1942 entscheidet er sich, in den Untergrund zu gehen, um einer weiteren Verfolgung und der drohenden Deportation zu entgehen. Seinen Unterhalt bestritt er mit dem Erlös aus dem Verkauf der bereits zur Beschlagnahmung vorgesehenen Wertsachen seiner Familie. Finanziell unabhängig, fälschte er Ausweispapiere, die Hunderte von Todgeweihten retteten. Fesselnd und…mehr

Produktbeschreibung
In seinen engmaschig komponierten, fast unglaublich klingenden, anekdotenreichen Erinnerungen berichtet der Zeitzeuge Cioma Schönhaus mit Sinn für Selbstironie und Spannung aus seinem wechselvollen Leben im nationalsozialistischen Berlin. 1942 entscheidet er sich, in den Untergrund zu gehen, um einer weiteren Verfolgung und der drohenden Deportation zu entgehen. Seinen Unterhalt bestritt er mit dem Erlös aus dem Verkauf der bereits zur Beschlagnahmung vorgesehenen Wertsachen seiner Familie. Finanziell unabhängig, fälschte er Ausweispapiere, die Hunderte von Todgeweihten retteten. Fesselnd und zuverlässig berichtet er, wie er sich als 20-Jähriger täglich durchschlagen musste und dabei sogar die Stirn besaß, sich von dem verdienten Geld, mit dem er als Verfolgter ansonsten nicht viel anfangen konnte, eine kleine Segeljacht auf dem Wannsee zu kaufen. Sein Bericht zeugt von Intelligenz und Einfallsreichtum, von Lebenslust und auch von Leichtsinn. Er begegnete vielen ebenfalls in Notgeratenen Menschen, u.a. Renate, der Tochter des Theologen Jochen Klepper, die sich der Deportation zusammen mit ihren Eltern durch Selbstmord entziehen sollte, und der berüchtigten Stella Goldschlag, die als sog. U-Boot Juden in ihren Verstecken an die Gestapo verraten musste. Ihm selbst gelang es immer wieder, durch das Netz der Verfolger hindurchzuschlüpfen. Schließlich kam ihm die Gestapo doch auf die Spur und suchte ihn steckbrieflich mit Foto im Deutschen Kriminalpolizeiblatt des Reichskriminalamtes Berlin. Mit seinem Fahrrad gelang ihm die Flucht in die Schweiz - selbstverständlich mit eigens gefälschten Dokumenten.
Ein Beispiel für einen jungen Menschen, der den Kopf oben hielt und den NS-Schergen trotzte.
Autorenporträt
Cioma Schönhaus, geb. 1922 in Berlin als Samson Schönhaus (Rufname: Cioma). Bis 1942 übte er folgende angelernte Berufe aus: Schneider, Bügler, Knopflochmacher, Nähmaschinenmechaniker, Erdarbeiter, Gärtner und Metalldreher. 1942-1943 illegaler Aufenthalt in Berlin. Steckbrieflich von der Gestapo gesucht, flieht er 1943 in die Schweiz - mit selbst gefälschten Papieren. Cioma Schönhaus, geb. 1922 in Berlin als Samson Schönhaus (Rufname: Cioma). Bis 1942 übte er folgende angelernte Berufe aus: Schneider, Bügler, Knopflochmacher, Nähmaschinenmechaniker, Erdarbeiter, Gärtner und Metalldreher. 1942-1943 illegaler Aufenthalt in Berlin. Steckbrieflich von der Gestapo gesucht, flieht er 1943 in die Schweiz - mit selbst gefälschten Papieren.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Das Buch, in dem Cioma Schönhaus über seine Zeit im Berlin der Nazizeit berichtet, wo er untertauchte und dann Pässe für andere untergetauchte Juden fälschte, hat Elke Schubert vor allem durch die jugendliche "Unbekümmertheit" beeindruckt, mit der Schönhaus von seinen Erlebnissen erzählt. Allenthalben wird während der Lektüre der "Leichtsinn" Schönhaus' deutlich, der ihn zwar häufig in große Bedrängnis brachte, ihm aber auch oft genug das "Leben rettete", teilt die Rezensentin in ihrer kurzen Besprechung des Buches fasziniert mit.

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