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Ein Mensch wächst ins Leben, ein Mensch, mit dem man lachen und weinen, zweifeln und hoffen kann. Der wohlbehütete Fabrikantensohn, mit überdurchschnittlicher Intelligenz begabt und von großem Gerechtigkeitsempfinden erfüllt, wird zwischen der Zuneigung zu den Eltern, der Liebe zu Gott und der Armut und Ungerechtigkeit in der nächsten Umwelt hin und her gerissen. Seine Versuche, sich aufzulehnen, bringen ihn oft in Bedrängnis und führen zur harten Entscheidung des Vaters, dass er Kaufmann zu werden habe. Nebenbei bildet er sich, sucht er Gleichgesinnte, streitet Nächte hindurch, schreibt…mehr

Produktbeschreibung
Ein Mensch wächst ins Leben, ein Mensch, mit dem man lachen und weinen, zweifeln und hoffen kann. Der wohlbehütete Fabrikantensohn, mit überdurchschnittlicher Intelligenz begabt und von großem Gerechtigkeitsempfinden erfüllt, wird zwischen der Zuneigung zu den Eltern, der Liebe zu Gott und der Armut und Ungerechtigkeit in der nächsten Umwelt hin und her gerissen. Seine Versuche, sich aufzulehnen, bringen ihn oft in Bedrängnis und führen zur harten Entscheidung des Vaters, dass er Kaufmann zu werden habe. Nebenbei bildet er sich, sucht er Gleichgesinnte, streitet Nächte hindurch, schreibt Gedichte und liebt - das Arbeitermädchen Agnes, die todkranke Pianistin Magdalena, die wenig ältere Susanne, die kapriziöse Jane, dann lernt er Mary Burns kennen. Ein junger Mensch in seinem Widerspruch, in seiner Entwicklung wird dargestellt: Friedrich Engels. Die „gute alte Zeit“ um 1830 war keineswegs eine beschauliche Epoche. Auch wenn der preußische Obrigkeitsstaat für Friedhofsruhe gesorgt zu haben scheint, gärt es in deutschen Landen. In dieser Zeit des Vormärz wächst der junge Engels heran, Sohn eines Wuppertaler Textilfabrikanten. Schon früh stößt Friedrich auf den Gegensatz von industriellem Aufschwung und dem Elend der arbeitenden Menschen. Schritt für Schritt löst er sich aus der beengten Umgebung des Elternhauses. Begegnungen mit immer neuen Menschen geben Friedrich neue Anstöße, die Halbheiten manches Vorbildes reizen zum Widerspruch, das Unrecht zur Rebellion. Das Buch erschien 1981 sowohl in der DDR als auch in der BRD und erreichte eine Gesamtauflage von 250 000 Büchern. Nach dem Buch entstand 1985 der 4-teilige Film für das DDR-Fernsehen der DDR „Flug des Falken).
Autorenporträt
1945 und 1990 - zwei welthistorische Umbrüche, in denen sich millionenfach deutsches Schicksal vollstreckte. Für Walter Baumert wurden sie zu persönlichen Katastrophen, die Leben und literarisches Schaffen prägten. 1945. Der sechzehnjährige Gymnasiast, Spross einer preußischen Beamtenfamilie, im Glauben an die gerechte Sache Deutschlands erzogen, meldet sich freiwillig zum letzten militärischen Aufgebot des Dritten Reiches, dem Volkssturm, verliert Vater und Elternhaus in Posen, gerät in US-Gefangenschaft und irrt als heimatvertriebener Obdachloser auf der Suche nach seiner Mutter durch das amerikanisch besetzte Thüringen. Er findet sie in einem Dorf im Eichsfeld, wo sie notdürftigen Unterschlupf gefunden hat. Wochen später ziehen sich die Amis hinter ihre Demarkationslinie wenige Kilometer nördlich des Dorfes zurück. Die wahren Sieger über Deutschland, die verteufelten Bolschewisten kommen! Das faschistoide Feindbild schmilzt in der Sommersonne 1945. Die Nürnberger Enthüllungen über die entsetzlichen Verbrechen der deutschen Staatsmacht führen zum schmerzhaften Zusammensturz aller Jugendideale, zum Bruch mit der bürgerlichen Welt. Im Ringen um sozialistische Positionen entstehen erste literarische Entwürfe und Projekte, die seinem künftigen Leben Sinn und Inhalt geben. Doch beim Vergleich zwischen Ideal und Wirklichkeit wächst die Befürchtung, das erste historische Beispiel einer siegreichen sozialistischen Revolution im rückständigsten Feudalreich Europas könnte sich für die welthistorische Mission des Sozialismus als Tragödie erweisen. Zunehmend verdüsterte sich sein Leben und Schaffen. 45 Jahre später, 1990. Der einundsechzigjährige Marxist, der mit der kritischen Analyse Gorbatschows weitgehend übereinstimmte, ist zu Beginn des Jahres noch immer von vager Hoffnung auf den Erfolg der Perestroika erfüllt. Stattdessen erlebt er die rapide Erosion des sozialistischen Systems in der Sowjetunion und die überstürzte Preisgabe ihres deutschen Bündnispartners. Er wird Zeuge des jämmerlichen Schauspiels beflissener Selbstvernichtung seines Landes, blindwütiger Unterwerfung einer euphorisierten Wählermehrheit und ihrer hilflosen Regierung unter das Zwangsdiktat des BRD-Kapitalismus bei Preisgabe nahezu aller hart erworbenen sozialen Grundrechte, geistig-kulturellen Werte und ökonomischen Besitztitel. Er erlebt die rigorose Vernichtung der volkswirtschaftlichen Ressourcen der DDR.